Schulleiterin des Luitpold-Gymnasiums, Verena Grillhösl, wurde feierlich in den Ruhestand verabschiedet

Fünf Jahre lang leitete Oberstudiendirektorin Verena Grillhösl die Geschicke des Luitpold-Gymnasiums in Wasserburg – heute wurde sie feierlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Im Beisein von Landrat Otto Lederer, Bürgermeister Michael Kölbl, dessen Stellvertretern Werner Gartner und Edith Stürmlinger, der Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Oberbayern-Ost Birgit Korda, Schulleitungen und ehemaligen Schulleitern aus der Region,  Grillhösls Vorgängern Dr. Otto Hellwig und Peter Rink sowie Lehrerkollegen, Elternbeiratsmitgliedern und Schülervertretern wurde auf die vergangenen fünf Jahre zurück geblickt.

Die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-Ost, Birgit Korda, bezeichnete das Luitpold-Gymnasium, das 2029 sein 150-jähriges Bestehen feiert, als eine „wichtige Stätte“ für Bildung, hinter den Mauern verberge sich viel Wissen, aber noch mehr Geschichten. Im Vergleich zu 150 Jahren seien die fünf Jahre, die Grillhösl als Schulleiterin dort war, relativ kurz. Aber diese fünf Jahre hatten es in sich, viele Herausforderungen – die Corona-Pandemie, Digitalisierung, der Ukrainekrieg sowie Bau- und Sanierungsmaßnahmen – galt es anzunehmen. Sie beschrieb Grillhösl als eine Person, die stets bescheiden, gelassen und sehr sympathisch war, dazu aber Führungsstärke bewiesen habe und den Blick immer auf das Wesentliche gerichtet hatte, auf die Pädagogik und die Schüler. „Ich freue mich, dass Sie ihren eigentlichen Berufswunsch als Ton-Ingenieurin beim Bayerischen Rundfunk zugunsten eines Studiums in Latein und katholischer Religionslehre aufgegeben haben“, so Korda. Ihre erste Stelle trat Verena Grillhösl 1991 am Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien an. 23 Jahre unterrichtete sie dort, zuletzt als stellvertretende Schulleitung. Korda wünschte Grillhösl alles Gute für ihren Ruhestand, viele Reisen und entspannte Spaziergänge in Wasserburg. Ihre Nachfolgerin, Tanja Oberhofer, könne sich auf ein „wohlbestelltes Haus“ freuen.

Landrat Otto Lederer verglich die Schule und deren Leitung mit einem Chor. Wichtig sei nicht nur die Vielzahl von Stimmen, sondern deren Zusammenspiel. Genau das sei es, was eine gelungene Schulfamilie ausmache. Verena Grillhösl habe stets auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Eltern, Schülern und Lehrern geachtet. Auch er ging auf die großen Herausforderungen ein, die in der fünfjährigen Amtszeit von Grillhösl zu meistern waren. Auf jede habe sie stets mit Pragmatismus und Realismus reagiert.

In Anlehnung an das von allen drei Schulchören gemeinsam vorgetragene Lied „O Fortuna“ erklärte Lederer: „Wenn alle drei Schulchöre zusammen so toll singen, dann haben Sie als Rektorin alles richtig gemacht“.

Bürgermeister Michael Kölbl erinnerte sich an den Start von Verena Grillhösl im Jahr 2019. „Damals war noch alles normal und eine große Baustelle am Gymnasium“. Große Krisen kamen dann auf die Schulleiterin zu, die Grillhösl stets voller Tatendrang und realistisch gemeistert habe. Die Zusammenarbeit sei immer offen und unkompliziert gewesen. Sie habe Verantwortung vorgelebt und sei dabei menschlich und sozial geblieben.

Auch Kölbl wünschte ihr für den Ruhestand viel Zeit für die Hobbys Radfahren, Kultur und Reisen. Bei den geplanten entspannten Spaziergängen in Wasserburg werde er „auf sie warten und gerne einen Kaffee trinken gehen“.

Die Schülersprecher Simon Merkl und Samuel Schatz blickten auf die Zusammenarbeit mit ihrer Rektorin zurück. Besonders schön sei gewesen, dass sie so gut zuhören konnte. Das Wohlbefinden der Schüler war ihr immer wichtig, auch deren Fragen nahm sie ernst. „Wir werden Sie vermissen“. Tipps und Vorschläge für den Ruhestand gab es auch noch – stricken lernen, Fallschirmspringen und Zeit für schöne Dinge.

Der Vorsitzende des Elternbeirats Markus Schwalb, die Vorsitzende der Luitpoldiana-Studiengemeinschaft, Dr. Ursula Winkler-Budenhofer und der Personalratsvorsitzende Michael Brandl hoben in ihren Reden das große Engagement, gerade auch in Pandemiezeiten, von Verena Grillhösl hervor. Die Zusammenarbeit sei jederzeit konstruktiv, unkompliziert und empathisch gewesen. Und als bald „Ehemalige“ könne sie bereits nach fünf Jahren bei der Luitpoldiana-Studiengemeinschaft mitmachen, bei anderen dauere dies oft Jahrzehnte.

In ihrer Abschiedsrede betonte Verena Grillhösl, dass sie immer versucht habe, dass das Luitpold-Gymnasium ein Ort sei, an dem gerne gelernt und unterrichtet werde. Dazu sollte es eine Schule sein, auf die Eltern ihre Kinder gerne schicken. Ihre Tätigkeit habe ihr so gut wie immer große Freude bereitet, ganz besonders werden ihr im Ruhestand die Schüler fehlen. Der Austausch mit ihnen habe sie jung gehalten. Ebenso vermissen werde sie die vielen schulischen und musikalischen Veranstaltungen. Sie dankte allen Kollegen und Mitarbeitern der Schule, allen Eltern und vor allem den Schülern. Ganz besonders freute sie sich, dass ihre Familie sowie Freunde und Kollegen aus dem Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien und ihre zwei Vorgänger gekommen seien. Ihrer Nachfolgerin, Tanja Oberhofer, wünschte sie viel Freude und Erfolg. Ihre Wünsche für den Ruhestand sind vor allem Gesundheit und die Hoffnung, beim 150-jährigen Bestehen des Luitpold-Gymnasiums 2029 dabei sein zu können.

Die Verabschiedung endete mit „An Irish Blessing“, gesungen vom Lehrerchor und ein Wunsch der scheidenden Schulleiterin.

TANJA GEIDOBLER

Verena Grillhösl (rechts) mit ihrer Nachfolgerin Tanja Oberhofer