Was ein Team ausmacht: Alles investiert für den Nebenmann - Das nächste 3:0 für die Löwen

 

Bei den Fußballern des TSV 1880 Wasserburg ist es seit Jahren guter Brauch, dass nach Siegen der von der Mannschaft selbst auserkorene Spieler des Tages zu Journeys Hit „Don’t Stop believin’“ mit seinem Trikot die Luftgitarre spielen darf. Gestern Abend hätten alle elf Akteure – samt Einwechsler – das Recht gehabt, der Gitarrist zu sein. Die Innstädter gewannen aufgrund einer kollektiven Mannschaftsleistung absolut verdient in Schwaig.

Die Löwen zeigten bei ihrem zweiten 3:0-Erfolg in Spiel zwei der neuen Saison, was ein Team ausmacht: Jeder kannte seine Rolle und investierte alles für seinen Nebenmann. Gemeinschaftlich waren die Gäste stärker als der individuell hervorragend besetzte Aufstiegs-Aspirant aus der Einflugschneise des Münchener Flughafens.

„Wir haben heute eine sehr ordentliche Leistung gezeigt“, lobte Trainer Florian Heller.

Zum Foto: Den Schlusspunkt dieser unterhaltsamen Partie setzte in der Nachspielzeit Dominik Brich, der einen Freistoß aus 30 Metern humorlos an der falsch postierten Mauer vorbei in die Maschen hämmerte (92.). Dieser Schlag hallte derart nach, dass Brich am Ende  dann der Gitarrist sein durfte …

Der Spielbericht:

Wasserburg presste die Hausherren in der Anfangsphase derart, dass diese zunächst gar nicht ins Spiel fanden und froh sein mussten, dass sie nicht schon früh in Rückstand lagen. Es entwickelte sich ein intensives und schnelles Landesligaspiel, in dem sich beide Teams nichts schenkten, das aber zu keinem Zeitpunkt unfair wurde. Wie gefährlich Schwaig ist, zeigte sich inmitten der Wasserburger Drangphase, als Vincent Sommer nach einem Konter frei vor Lino Volkmer auftauchte, jedoch am Keeper scheiterte (22.).

Nach diesem Wachrüttler kamen die Gastgeber besser ins Spiel, Wasserburg verteidigte jedoch fortan alles weg, sodass es für die Top-Offensive um Raffael Ascher kein Durchkommen gab.

Wie schon in Bruckmühl (wir berichteten) schlug das Löwen-Team von Trainer Florian Heller kurz vor der Pause eiskalt zu. Nach einem Ballgewinn von Josef Stellner tief in der gegnerischen Hälfte ging es schnell – den ersten Abschluss von Thomas Voglmaier konnte Philipp Strunk noch abwehren, gegen den Nachschuss von Luca Wagner war er jedoch machtlos (42.).

Nach dem Seitenwechsel musste Schwaig zwangsläufig noch mehr in diese Partie investieren, doch meist wurden die Angriffsbemühungen schon im Mittelfeld im Keim erstickt.

Als in der besten Phase der Donbeck-Elf Michael Barthuber das 2:0 markierte, war Schwaig merklich getroffen. Die Löwen hatten nach einem Ballgewinn wieder eine ungeordnete Abwehr vor sich und nach scharfer Hereingabe von Leander Haunolder verlängerte Barthuber den Ball geschickt mit dem Spitz in die Maschen (56.) und markierte sein bereits viertes Saisontor.

Wenn Schwaig gefährlich wurde, dann meist nur nach weiten Einwürfen des eingewechselten Tobias Jell – auch das sagt sehr viel darüber aus, wie gut die Löwen an diesem Mittwochabend verteidigten. Ein einziges Mal wurde Torjäger Ascher bei einem dieser Einwürfe nicht eng genug bewacht, doch dessen Kopfballverlängerung fischte Volkmer aus dem langen Eck (89.) und beendete die letzten Schwaiger Hoffnungen.

Den Schlusspunkt dieser unterhaltsamen Partie setzte – siehe oben plus Foto … 

jah

Wasserburg spielte gestern mit:

Volkmer, Stellner, Kasumovic, Lindner, Brich, Breuer (ab 46. Rauscher), Rubio Gonzalez, Haunolder (ab 82. Höhensteiger), Barthuber (ab 87. Vorderwestner), Voglmaier (ab 78. Starringer), Wagner (ab 53, Ferreira Goncalves).

Tore: 0:1 Luca Wagner (42.), 0:2 Michael Barthuber (56.), 0:3 Dominik Brich (92.)

Schiedsrichter: Luca Schultze (FC Stern München)

Zuschauer: 392

Fotos: TSV Wasserburg