Ein neues Kunstwerk am Wasserburger Skulpturenweg am Inn?

Unser Foto zum heutigen Feierabend: Ein neues Kunstwerk am Wasserburger Skulpturenweg am Inn? Ja, irgendwie schon – zwar keine tatsächlich neu erschaffene Skulptur eines Künstlers, sondern quasi „eine Skulptur der Natur“. Es handelt sich nämlich um den „Gemeinen Schwefelporling“, der von unserem Leser-Fotograf Tilman Boehlkau per Kamera festgehalten wurde … Dankeschön dafür!

Der „Gemeine Schwefelporling“ (der „Laetiporus sulphureus“) ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten. Junge, saftige Exemplare dieses Porlings sind essbar und schmecken gegart nach Hühnchen. Das hat dem Pilz im englischen Sprachraum den Namen „Chicken of the woods“ eingebracht.

Obacht: Der Pilz ist nur im sehr jungen Zustand gegart essbar. Es sollten dabei nur die vier Zentimeter des Außensaums verwendet werden, denn er wird schnell zäh und geschmacklos. In Thailand, Nordamerika und Japan gilt der Schwefelporling aufgrund seines besonderen Geschmacks nach Krabbe oder Hühnerfleisch als Delikatesse. In der veganen Küche ist er daher sehr beliebt.

Roh ist der Schwefelporling ungenießbar.

Noch nicht abschließend geklärt ist, ob der Pilz bei Wachstum an einem giftigen Baum Giftstoffe von diesem aufnehmen kann, beispielsweise Taxin von Eiben. Es gibt Beobachtungen, dass Schwefelporlinge, die an Eiben oder Robinien gewachsen sind, bei empfindlichen Personen Erbrechen und Durchfälle auslösen können. 

Dieser Pilz ist aber für Bäume auch ein Parasit, dessen Myzel bevorzugt in Laubbäumen, seltener in Nadelbäumen vorkommt. Er erzeugt im Holz eine auffällige Braunfäule.

Quelle: Standardwerk der Forstbotanik