Beeindruckende Worte bei der 73. Gedenkmesse auf der Kampenwand – Nebel und Regen waren die Begleiter

Im Rahmen des Jubiläums zum 1100-jährigen Bestehens Schnaitsees war die Ausrichtung der 73. Gedenkmesse zu Ehren der Gefallenen und Vermissten des Chiemgaus ein absoluter Höhepunkt für die Gemeinde. Leider nur machte das Wetter, wie schon sof oft in den vergangenen Jahren nicht so mit wie gewünscht. Pünktlich zum Einzug der vielen Fahnenabordnungen der Krieger- und Soldatenkameradschaften der Landkreise Rosenheim und Traunstein, sowie der Schnaitseer Gemeindevereine, verdichtete sich der Nebel, derart, dass der Festzug nur noch schemenhaft zu erahnen war. Hinter der Schnaitseer Musikkapelle, die auch den Gottesdienst zusammen mit den Schnaitseer Alphornbläsern  und der Gebirgsschützenkompanie Aschau zogen auch viele Ehrengäste aus der Politik und vom Gau der Krieger- und Soldatenvereine auf den Platz vor die Kapelle „Maria-Königen des Friedens“.

Schnaitsees Bürgermeister Thomas Schmidinger bedankte sich für die Ehre als Ausrichter dieser Gedenkmesse heuer auftreten zu dürfen. Ihn freute es, dass trotzt des drohenden Regens etwa 500 Gottesdienstbesucher aus den beiden Landkreisen und auch ganz besonders viele Schnaitseer Gemeindebürger den Weg auf die Kampenwand auf sich genommen haben. Er bedankte sich bei allen Unterstützern, die im Vorfeld unermüdlich zum Gelingen der Gedenkmesse beigetragen hatten. Er betonte wie wichtig es ist, dass dieses Gedenken stattfindet. „Mehr und mehr gibt es kriegerische Auseinandersetzungen in unserer Welt. Da darf man das Gedenken an unsere Vergangenheit nicht ,einfach mal gut sein lassen‘, wie es mir von einem jungen Mann gesagt wurde. Man solle nicht immer in der Geschichte wühlen. Gerade diese Worte  führten mir vor Augen, wie wichtig es ist, zu gedenken. Das Gedenken muss uns bestärken für den Frieden einzutreten und dankbar zu sein, dass unsere Generationen seit fast 80 Jahren in Frieden leben dürfen.“

Traunsteins stellvertretender Landrat Sepp Konhäuser hob die Erinnerung hervor. „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann auch seine Zukunft nicht gestalten. Das Mahnmal auf dem Kampenwandgipfel, das heute in Nebel leider nicht zusehen ist, soll und immer wieder an das Geschehene erinnern.“

Auch Pfarrer Mario Friedl, der zusammen mit dem Miesbacher Dekan Michael Manhart den Gedenkgottesdienst zelebrierte, rief auf für den Frieden und für die Freiheit mit Worten und Taten einzutreten. „Die Verteidigung der demokratischen Werte, die Verteidigung des Friedens ist Christenpflicht. Gerade jetzt, da weltweit Menschen von diesen Grundwerten sich abkehren, ist es wichtig mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzutreten.“ Er betonte auch, dass Frieden mehr ist als nur „kein Krieg“. „Der Friede meint den ganzen Menschen, die ganze Gesellschaft. Jeder Einzelne von uns muss bstrebt sein Frieden zu schaffen, das ist unsere Christenpflicht.“

Nach dem Gottesdienst wurde an der Kapelle ein Kranz zu den Klängen vom „Guen Kameraden“ ein Kranz niedergelegt. Schnaitsees Vorsitzender der Krieger- und Soldatenkameradschaft, Josef Utz, dankte den Geistlichen für die würdige Gedenkfeier und forderte alle Gläubigen auf, die Kameradschaften in ihren Gemeinden zu unterstützen. Im Regen zogen die Teilnehmer wider zur Steinling-Alm zurück, wo sich viele Gäste ihr warmes trockenes Plätzchen suchten.

Bei der Durchführung sorgten die Gartenbauvereine aus Schnaitsee und Waldhausen für den festlichen Schmuck der Kapelle, die drei Schnaitseer Feuerwehren betreuten versiert alle ankommenden Gäste an den Parkplätzen und die Wasserburger Bergwacht, zu der auch die beiden Schnaitseer Simon Schatzeder und Max Neustifter gehören, sorgten für die Sicherheit die vielen Kampenwandbesucher.

 

Sepp Unterforsthuber