Nach Tötungsdelikt an 60-jährigem Raublinger: Tatverdächtiger Sohn in forensischer Einrichtung untergebracht
Nach dem Gewaltverbrechen im August, bei dem ein 31-Jähriger aus Raubling verdächtigt wird, seinen 60-jährigen Vater getötet zu haben (wir berichteten), laufen die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei auf Hochtouren weiter. Nun gilt es, weitere Beweismittel, welche von Italien überstellt wurden, auszuwerten. Der Leichnam konnte mittlerweile vom Institut für Rechtsmedizin obduziert werden. Der Tatverdächtige wurde in einer forensischen Einrichtung untergebracht.
Wie bereits berichtet, konnte am Dienstag, 13. August, in Italien (Bereich Neapel) der Leichnam eines 60-Jährigen aus Raubling aufgefunden werden, der erhebliche Verletzungen aufwies. Der 31-jährige Sohn des Opfers konnte als dringend Tatverdächtiger einige Tage später in Italien festgenommen werden.
Da sich Hinweise ergeben hatten, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handeln könnte, übernahm bereits vor der Festnahme das Fachkommissariat 1 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die Ermittlungen in diesem Fall. Gegen den 31-jährigen Tatverdächtigen wurde im Rahmen dessen durch das Amtsgericht Rosenheim ein europäischer Haftbefehl erlassen. Aufgrund dessen sollte, nach dem Bestreben der sachleitenden Staatsanwaltschaft, der dringend Tatverdächtige nach seiner Festnahme zeitnah nach Deutschland ausgeliefert werden.
Ermittler der eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe, die eng und vertrauensvoll mit den italienischen Behörden zusammenarbeiten, reisten vergangene Woche nach Süditalien, um den 31-Jährigen zu vernehmen und weitere Erkenntnisse zu erlangen. Bislang äußerte sich der Tatverdächtige nicht zu den Vorwürfen. Er wurde am Donnerstag vergangener Woche nach Deutschland ausgeliefert und dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Rosenheim vorgeführt. Nach Beurteilung der psychischen Verfassung des 31-Jährigen durch einen Gutachter, wurde der Tatverdächtige durch den Ermittlungsrichter in einer forensischen Einrichtung untergebracht.
Der Leichnam des Vaters konnte mittlerweile vom Institut für Rechtsmedizin obduziert werden.
Am Dienstag reisten erneut Kriminalbeamte der Ermittlungsgruppe, gemeinsam mit einer italienisch sprechenden Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, nach Süditalien. Diese führte persönlich Gespräche mit dem dortigen Bezirksstaatsanwalt, insbesondere bezüglich der Übergabe weiterer Beweismittel. Persönliche Gegenstände des Opfers und des Tatverdächtigen wurden im Rahmen dessen entgegengenommen und nach Deutschland überstellt. In den folgenden Wochen werden diese kriminaltechnisch ausgewertet und untersucht.
Auf Grund der engen und guten Zusammenarbeit auf polizeilicher und justizieller Ebene konnte, unter Einbindung von Eurojust (Justizbehörde der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen mit Sitz in Den Haag) eine zeitnahe Auslieferung des Beschuldigten nach Deutschland und die Überführung des Leichnams sowie der, von den italienischen Sicherheitsbehörden sichergestellten, Beweismittel ermöglicht werden.
Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren und neben den genauen Tatumständen sind nach wie vor die Hintergründe sowie das Motiv der Tat Gegenstand der kriminalpolizeilichen Untersuchungen.
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