Landratsamt: „Für Menschen besteht keine Gefahr" - Für Schafe aber meist tödlich
In einem Milchviehbetrieb im Landkreis Rosenheim wurde bei einer Milchkuh das Blauzungenvirus (Serotyp BTV-3) nachgewiesen. Dies ist der erste bestätigte Fall der Blauzungen-Krankheit im Kreisgebiet. Das betroffene Tier, eines von insgesamt 68 Rindern auf dem Betrieb, wurde aufgrund einer Atemwegserkrankung tierärztlich behandelt.
Die Blauzungen-Krankheit ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich Schafe und Rinder betrifft, aber auch Ziegen und andere Wiederkäuer befallen kann. Sie wird durch das Blauzungen-Virus verursacht und über Gnitzen – das ist eine spezielle Mückenart – übertragen.
Für Menschen bestehe keine Gefahr, heißt es am heutigen Mittwoch-Nachmittag aus dem Landratsamt.
Auch Fleisch, Milch und Milchprodukte könnten bedenkenlos verzehrt werden. Für die Verbraucher bestehte hier kein Anlass zur Sorge, so die Auskunft.
Um die weitere Verbreitung des Virus zu verhindern, hat das Staatliche Veterinäramt die erforderlichen tierseuchen-rechtlichen Maßnahmen veranlasst, um das Ausbreitungs-Risiko zu minimieren. Dazu würden unter anderem Mittel zur Mückenabwehr gehören. Die Einrichtung einer Schutzzone um den betroffenen Stall sei nicht notwendig.
Der Fall ist nun der zweite bestätigte Fall im Regierungsbezirk Oberbayern.
Das Blauzungenvirus breitet sich seit Herbst 2023 von den Niederlanden ausgehend über Deutschland aus und hat mittlerweile bundesweit zu über 8.300 amtlich bestätigten Fällen geführt, darunter 81 Fälle in Bayern. Die Krankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, erkrankte Tiere zeigen oft Fieber und Schleimhaut-Veränderungen – bei Schafen ende die Krankheit häufig tödlich.
Die wirksamste Maßnahme gegen schwere Erkrankungen sei die Schutzimpfung, so die Meldung des Landratsamtes. Die Ständige Impfkommission Vet empfehle dringend die Impfung gefährdeter Wiederkäuer mit gestatteten Impfstoffen.
Besonders in Beständen, die von Nachbarschafts-Ausbrüchen bedroht seien oder bereits erste Fälle verzeichnet hätten, sei eine zeitnahe Schutzimpfung sinnvoll.
Da die Verbreitung der Gnitzen (Mücken) im September ihren Höhepunkt erreicht, gehen die Experten davon aus, dass die Infektionswelle bis Ende Oktober auch bislang nicht betroffene Gebiete erreichen könnte …
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