Hohe Buchungszahlen im Polizei-Hotel „Ellmaierstraße“ und missglückte Tanz-Einlagen

„Rain“ – dieser Songtext der Beatles galt für den gestrigen Freitag im gesamten südbayerischen Raum. Weil der Wiesn-Endspurt eingeläutet ist, kamen dennoch zahlreiche Besucher zur Loretowiese und trotzten dem Regen. So nutzten viele noch einmal die Gelegenheit, die fünfte Rosenheimer Jahreszeit zu genießen. Auch die Buchungszahlen im Polizei-Hotel „Ellmaierstraße“ waren nicht zu verachten – Tenor „voll belegt“.

Eine etwas andere Art eines „Schlangentanzes“ legte ein 22-Jähriger in einem Bierzelt hin. Er dachte sich wohl, kurzerhand auf die Balken des Biertempels zu steigen, um dort die Stimmung besser erleben zu können – mit dabei: Zwei Stofftiere der Spezies Schlangen – so stieg der junge Mann mit den Stoffreptilien auf die Balkenverästelung der Zeltkonstruktion. Recht weit kam er mit seinen Kletterkünsten aber nicht.

Die Frage, ob der „Schlangentanz“ wirklich ästhetisch geworden wäre, zog die Wiesnwache dann doch in Zweifel. Jedenfalls wurde er von der Konstruktion heruntergeholt und ihm wurde ein Wiesnverbot ausgesprochen.

Eine gute Matratze soll ja rückenschonend sein und einen erholsamen Schlaf liefern. Diesen Gesundheitsaspekt nahm sich ein 39-Jähriger vielleicht nicht ganz so zu Herzen. Er legte sich zum Schlafen in eine angrenzende Wiese neben dem Festgelände. Offenbar störte ihn dabei weder der Regen, noch der harte Boden. Es dauerte schon eine gewisse Zeit, bis der Rosenheimer von der Wiesnwache geweckt werden konnte. Reinste Spekulation ist es nun, dass die starke Alkoholisierung dem 39-Jährigen dabei massiv half, ihn in den Schlaf zu wiegen.

Missglückte „Dancing Queen“: Ob die Gruppe ABBA ihre Freude an der Tanzeinlage einer 26-Jährigen gehabt hätte, da bestehen ebenfalls größere Bedenken. Die junge Frau tanzte beschwingt auf einer Bierbank und verlor dann aber das Rhythmus-Gefühl. Sie stürzte von der Bank und riss durch ihren Sturz gleich mehrere Personen am Nachbartisch mit auf den Boden. Dabei fielen etliche Bierkrüge herum und die missglückte Tanzeinlage erhielt noch eine Bierdusche.

Kein Torwart, kein Verteidiger – aber ein Stürmer. Ein 38-Jähriger stürmte im wahrsten Sinn des Wortes auf den Sicherheitsdienst los. Er war sichtlich in Rage, da er zuvor aus einem Zelt verwiesen worden war: Er hatte andere Festbesucher belästigt. Erwartungsgemäß war der 38-Jährige da völlig anderer Meinung. Dies gehört jetzt selbstverständlich nochmals geklärt, so seine Überlegung. Zur Klärung der Sachlage stürmte er in mitteilungs-bedürftiger Stimmung auf den Sicherheitsdienst zu. Mit knapp 2,50 Promille wohl keine gute Idee, denn als die Polizei ihn zurückhalten wollte, ging er auf die Beamten los. Folgen in Kurzform: Fesselung – Zelle Rosenheim – Rausch ausschlafen – Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Ob Österreich in den sportlichen Wurfdisziplinen besser ist, als auf den weißen Pisten im Winter, dass mag die Wiesnwache bewertungsfrei so stehen lassen. Jedenfalls war ein 23-Jähriger aus dem Raum Kufstein mit einem Maßkrug wurf- und zielsicher. In einer Bierhalle kam es nach einem versehentlichen Sturz von einer Bierbank zu einem Streit. Der Österreicher nahm dann kurzerhand einen Bierkrug und warf ihn in Richtung des anderen Parts der Bierbank-Herunterfallenden. Er traf mit dem fliegenden Glaskrug einen 30-Jährigen aus dem südlichen Münchner Raum im Gesicht, der dadurch eine Verletzung im Zahnbereich erlitt.

Dem Österreicher wurde mit seinen über 1,50 Promille ein Wiesnverbot ausgesprochen. Eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung kommt ebenso auf ihn zu.