Rosenheim: Erinnerung an jüdische Familie, an Zwangsarbeiter und Sinti-Familie
In Rosenheim werden am Freitag, 27. September 2024 drei weitere Gedenkzeichen für während der NS-Zeit verfolgte Familien gesetzt. Damit wird im städtischen Raum dauerhaft an die Schicksale der jüdischen Familie Obernbreit, des Zwangsarbeiters Karel Hobo sowie der Sinti-Familie Reinhardt erinnert.
Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rosenheimer Rathauses. Neben Oberbürgermeister Andreas März wird auch Marcella Reinhardt, die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Bayern im Verband Deutscher Sinti und Roma, ein Grußwort halten. Eine Besonderheit stellt die virtuelle Teilnahme der Angehörigen von Karel Hobo dar, der heute 96 Jahre alt ist. Sie werden von Neuseeland aus per Live-Stream zugeschaltet.
Nach einer Vorstellung der jeweiligen Biografien und Verfolgungsschicksale findet ein Memory Walk zu den neuen Gedenkzeichen vor der Stadtbibliothek, in der Gillitzerstraße sowie am Südtiroler Platz statt. An den einzelnen Stationen des Memory Walks haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Blumen niederzulegen, die von der Stadt Rosenheim bereitgestellt werden.
Die musikalische Umrahmung übernimmt Benno Panhans, Schüler des Ignaz-Günther-Gymnasiums und Jungstudent am Mozarteum Salzburg, der das Gedenken mit Gitarrenspiel begleitet. Die Veranstaltung endet gegen 16.30 Uhr.
„Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an der Gedenkveranstaltung für die Familien Reinhardt und Obernbreit sowie Karel Hobo teilzunehmen. Es ist von großer Bedeutung, dass wir gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen setzen, denn nur durch das bewusste Erinnern können wir sicherstellen, dass sich das Unrecht der NS-Zeit niemals wiederholt“, so Stadtarchivleiter Dr. Christian Höschler.
Für Teilnehmende mit eingeschränkter Mobilität kann die Stadt Rosenheim eine Transportmöglichkeit beim Memory Walk organisieren. Sollte hierfür Bedarf bestehen, bittet das Stadtarchiv Rosenheim bis zum 26. September um entsprechende Vorabmeldung – per E-Mail unter archiv@stadtarchiv.de oder telefonisch unter 08031/365-1439.
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