25-jähriger Wasserburger braucht Spenden für einen Assistenzhund

Der 22. Januar 2023, ein klarer, kalter Wintertag – doch für Daniel Erdösi aus Wasserburg ist nach einem Unfall auf eisglatter Straße nichts mehr, wie es vorher war. Seit dem ist er unterhalb des fünften Halswirbels querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Ein Assistenzhund könnte ihm helfen, sich sicherer zu fühlen und auch wieder mehr nach draußen, gerade in die Natur, zu kommen. Doch um sich diesen Traum zu erfüllen, benötigt er Spenden.

An den Unfall kann sich Daniel Erdösi noch genau erinnern. Nach einer Bergwanderung wollte er zu seinem Bruder nach Halfing fahren. Aufgrund der glatten Straße, hat er im Pruttinger Wald die Kontrolle über sein Auto verloren, welches daraufhin mit dem Dach seitlich gegen einen Baum prallte. Der Baum traf seinen Kopf, zwei Wirbel waren gebrochen, vier Tage später wachte er im Krankenhaus wieder auf. Die Diagnose damals – Querschnittslähmung und keine Aussicht auf Heilung – bedeutete einen großen Schock, sowohl für Daniel Erdösi als auch für seine Eltern und Freunde.

Doch Daniel, der nach eigenen Angaben schnell mit der Situation zurecht kam, gab nicht auf. Die Tatsache, dass die Nerven „nur“ gequetscht und nicht ganz durchtrennt sind, gab ihm neuen Mut. Durch viel Physiotherapie und Fitnesstraining kann er mittlerweile sogar ein bisschen aufstehen und spürt seine Beine. Kleine Schritte zu dem langfristigen Ziel, ohne Rollstuhl leben zu können. „Ich werde alles dafür geben, das zu schaffen“, so Erdösi, der aber weiß, „dass es ein harter und sehr schwerer Weg wird“.

Dem Ziel, mehr Sicherheit, Lebensfreude und Freiheit zu erlangen, könnte ein speziell ausgebildeter Assistenzhund verhelfen. Durch Zufall hat Daniel Erdösi einen für ihn „perfekt passenden Hund“ schon gefunden. Die Malinois-Hündin „Leni“ habe genau die Ausbildung erhalten, die für seine Situation erforderlich sei. Ursprünglich war „Leni“ für eine andere Person vorgesehen, doch diese konnte sich doch nicht um sie kümmern und musste abspringen. „Mit Leni könnte ich mich wieder sicherer fühlen und mich wieder mehr nach draußen wagen, um die Natur zu genießen, die ich so sehr liebe und vermisse“, berichtet Daniel. Darüber hinaus könnte „Leni“, die schwere Panzertür zur Tiefgarage öffnen oder auf den Boden gefallene Gegenstände aufheben. Es sei auch schon vorgekommen, dass Daniel Erdösi aus dem Rollstuhl gefallen ist, hier könnte „Leni“ Hilfe holen. „Leni wäre einfach die perfekte Alltagsbegleitung für mich“, ist sich Daniel Erdösi sicher. Beim ersten Kennenlernen war es Liebe auf den ersten Blick – auf beiden Seiten.

Doch der Assistenzhund hat auch seinen Preis. Ursprünglich sollte er 26.000 Euro kosten, der Hundetrainer kam Erdösi nun entgegen und hat den Preis auf 17.500 Euro gesenkt. Die hohen Kosten entstehen durch die Ausbildung des Hundes, medizinische Untersuchungen, Impfungen, Prüfungen und die Kosten für den Hundetrainer.

Durch eine von seinen Freunden ins Leben gerufene Spendenaktion ist bereits einiges an Geld eingegangen. Aber es reicht noch nicht. „Ich bin nach wie vor überrascht über die große Unterstützung und Hilfsbereitschaft der Menschen“, so Erdösi. Damit habe er nie gerechnet. Der Hund würde sein Leben verändern und ihm eine starke Sicherheit geben. „Auch wenn ich wieder selbständiger bin, im Alltag bin ich unsicher“.

Unfallbedingt konnte der gelernte Krankenpfleger und Zimmerer seinen Berufen nicht mehr nachgehen. Sein großes Ziel ist ein Studium der Pflegepädagogik. „Ich habe beide Seiten gesehen, sowohl die pflegerische als auch die Patientenseite und möchte gerne etwas weitergeben und in diesem Bereich arbeiten“.

Sein Hobby ist Lesen und auch die Leidenschaft fürs Fitnesstraining ist geblieben. Er möchte weiterkommen und nicht aufgeben. Dabei helfen ihm neben seiner Familie und seinen Freunden auch seine zwei WG-Mitbewohner, die sich schon sehr auf Hund „Leni“ freuen. „Das wird unser WG-Baby“.

Spenden sind möglich über das Konto bei https://www.gofundme.com/f/ein-assistenzhund-fur-daniel oder per Email (bei Überweisungswunsch) an die Redaktion.

TANJA GEIDOBLER