Hochschule setzt Forschungsarbeit mit den Firmen „Heidenhain" und „MD Elektronik" fort

Bei einem Besuch an der Technischen Hochschule in Rosenheim bekräftigten die Vertreter der Firmen „Heidenhain“ und „MD Elektronik“ (Foto) den Willen zu einer weiteren Zusammenarbeit mit der Hochschule. Die seit über zehn Jahren bestehende Kooperation der TH Rosenheim mit dem Unternehmen Heidenhain wird fortgesetzt.

Die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung werden ab Januar 2026 um weitere vier Jahre verlängert. Auch die Firma MD Elektronik, die seit einigen Jahren ebenfalls Forschungsprojekte an der TH Rosenheim finanziert, hat für ihre Forschungs-Kooperation eine weitere Projektphase bis Ende 2029 zugesagt.

Die „Dr. Johannes Heidenhain GmbH“, häufig nur „Heidenhain“, ist ein deutscher Hersteller mechatronischer Messgeräte für Länge und Winkel mit Sitz in Traunreut. Außerdem werden CNC-Steuerungen hergestellt. Die Längen- und Winkelmess-Systeme eignen sich für den Einsatz in automatisierten Maschinen und Anlagen, insbesondere für Werkzeugmaschinen.

Die MD Elektronik GmbH ist ein deutscher Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Waldkraiburg. Das 1974 gegründete Unternehmen fertigt Lösungen zur Datenübertragung in Fahrzeugen und beliefert Automobilhersteller und Systemlieferanten weltweit.

In den gemeinsamen Projekten werden Fachkräfte für die Entwicklung, die Fertigung und den Vertrieb technologisch führender Komponenten für Motion Control Systeme in Werkzeugmaschinen, Robotern und insbesondere Fertigungs- und Messeinrichtungen der Halbleiter- und Elektronikindustrie ausgebildet.

Höchste Anforderung an die Dynamik und gleichzeitig Genauigkeit gibt es in Maschinen der Halbleiterindustrie, bei denen Positionsstabilitäten im Nanometer und Subnanometer beherrscht werden müssen. Zusätzlich beschäftigt sich die Forschergruppe mit hochdynamischen und hochpräzisen Automatisierungs- und Montageaufgaben in der Produktion, für die unter anderem neuartige Maschinenkinematiken und Bedienkonzepte entwickelt werden.

Das Team aus Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie Studierenden ist interdisziplinär zusammengesetzt und besteht aus Elektrotechnikern, Maschinenbauern, Mechatronikern, Informatikern und Physikern. In der aktuell laufenden Projektphase wurde zusätzlich zur Fakultät für Ingenieurwissenschaften die Fakultät für Informatik einbezogen. Dadurch ist im Forschungs-Schwerpunkt Mechatronische Systeme tiefgehendes Know-How in allen Teilbereichen von Motion Control Systemen für Industrieanwendungen vorhanden.

Die Evaluation der Forschungs-Kooperation erfolgte praxisnah in den modernen Forschungslaboren an der Technischen Hochschule Rosenheim.

Die für die Forschungsarbeiten erforderlichen Geräte und Einrichtungen wurden fast vollständig von Heidenhain und MD Elektronik finanziert. Die direkt neben den Forschungslaboren liegenden Büros bieten Platz für bis zu zehn hochqualifizierte, junge Menschen. Heidenhain und MD Elektronik finanzieren über vier Jahre „junge Forscher“ an der TH Rosenheim, die in Vollzeit an einer Promotion arbeiten.

„Im Rahmen der Forschungsprojekte sind viele nationale und internationale Fachpublikationen erschienen und die Ergebnisse auf renommierten Tagungen und Kongressen vorgestellt worden. Fünf kooperativen Promotionen gemeinsam mit der Technischen Universität München wurden bereits mit Auszeichnung abgeschlossen“, so Professor Dr.-Ing. Rainer Hagl, Initiator und langjähriger Projektleiter des Forschungsschwerpunktes Mechatronische Systeme. Zum Jahreswechsel übernimmt sein jüngerer Kollege – Professor Dr.-Ing. Frank King – seine Aufgaben.

„Die Technische Hochschule Rosenheim wird seit 2009 durch Heidenhain auch im Bereich der Ausbildung intensiv durch Geräte unterstützt. Das Unternehmen leistet damit einen wesentlichen Beitrag, die Ausstattung der Hochschullabore substanziell zu verbessern“, unterstreicht Professor Dr.-Ing. Martin Versen, der Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, den hohen Wert der Kooperation.

Zusätzlich übernehmen seinen Worten nach Spezialisten der Firma unentgeltlich die Grundlagenvorlesung „Feinwerktechnik und Optik“.

Insgesamt können durch diese Unterstützung junge Menschen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) auf dem aktuellen Stand der Technik professionell und praxisnah akademisch ausgebildet werden.

Foto: TH /  Sabrina Simon