Ergebnisse einer Bürgerbefragung im Umweltausschuss vorgestellt - 530 Bürger nahmen teil

Der Stadtrat hatte die Firma INFA aus Ahlen in Westfalen mit einer Studie zur Abfallentsorgung in Wasserburg beauftragt. INFA hatte dazu im Juni und Juli 2024 die Bürger befragt. Die Ergebnisse wurden nunmehr im Umweltausschuss vorgestellt.

Hierzu wurde Dr. Niklas Heller von der Firma INFA per Online-Konferenz zugeschaltet. Wasserburg habe, so meinte Heller, ein Alleinstellungsmerkmal: „Sie  ist die einzige Stadt im Landkreis Rosenheim, die ein eigenes Abfallwirtschaftssystem unterhält.“ Dies erfordere zwar einen gewissen Verwaltungsaufwand, aber andererseits könne Wasserburg auf diese Weise lokale Bedürfnisse und Anforderungen optimieren und die Bewohner Wasserburgs besser in den Prozess einer weiteren Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in Wasserburg einbinden. Und die Bürgerbefragung im vergangenen Sommer diente diesem Zweck.
Heller zeigte sich zufrieden: Über 530 Wasserburger hätten an der Umfrage teilgenommen, das sei ein guter Wert, zumal diese Befragung auch auf dem Prinzip der Freiwilligkeit durchgeführt worden sei.

Erste Erkenntnisse stellte Heller dann auch vor. So hätten Personen, die jünger sind als 25 Jahre, kaum an der Befragung teilgenommen. Nur zwei Prozent der Befragten seien aus dieser Altersgruppe zuzuordnen. Auch bei der Wohnstruktur habe es Auffälligkeiten gegeben: 60 Prozent der Befragten wohnten in Einfamilienhäusern oder Doppelhaushälften, wohingegen nur 9 Prozent der Befragten in Großwohnanlagen lebten.

Die Akzeptanz des Wertstoffhofes in der Wasserburger Altstadt und der im Bereich der Stadt aufgestellten Wertstoffinseln sei unterschiedlich hoch. So würden 28 Prozent der Wasserburger mindestens einmal pro Woche ihren Abfall am Wertstoffhof entsorgen, aber 52 Prozent der Altstadtbewohner, dies mag natürlich auch mit der Lage des Wertstoffhofes zu tun haben. Und so nimmt es auch nicht wunder, dass die Wasserburger insgesamt den Wertstoffhof gerne zur Entsorgung ihres Sperrabfalls benutzen (59 Prozent), während die Bewohner der Altstadt hier mehrheitlich ihre Leichtverpackungen entsorgen (74).

Auch zum Transportmittel wurden die Wasserburger befragt und es kam das heraus, was man sich vielleicht schon so gedacht hatte, nämlich, dass der Pkw als Transportmittel häufiger benutzt wird, je weiter man vom Wertstoffhof entfernt wohnt:  86 Prozent kommen mit dem Pkw zum Wertstoffhof, aber nur 21 Prozent zu Fuß. Und die Bewohner der Altstadt haben ein ganz anderes Verhalten: Hier kommen 65 Prozent zu Fuß und 56 Prozent mit dem Pkw.

Die Öffnungszeiten erfahren eine hohe Akzeptanz, über 80 Prozent der Wasserburger sind damit zufrieden und auch die Hilfsbereitschaft und die Qualifikation des Personals am Wertstoffhof wird von den Wasserburger sehr geschätzt. Über 75 Prozent sind damit zufrieden. Bevorzugter Tag sei der Samstag, wusste Heller zu berichten, auch diese Tatsache dürfte wohl niemanden überrascht haben.

Und auch das System der Entsorgung des Bioabfalls erfährt in Wasserburg eine sehr hohe Akzeptanz. 89 Prozent der Befragten nutzten dieses System und 85 Prozent seien damit zufrieden. Und wenn es einmal Grund für eine Reklamation gebe, dann fühlten sich die Wasserburger gut versorgt, denn mehrheitlich sei man mit der Bearbeitung einer Reklamation zufrieden. Schließlich hat INFA die Wasserburger auch zur Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des städtischen Personals befragt. Auch hier war der Anteil der unzufriedenen Wasserburger recht gering: Nur jeweils vier Prozent äußerten hier mangelnde Zufriedenheit.
Schließlich wurde auch abgefragt, ob man in Wasserburg sich einen kostenpflichtigen Abholdienst für sperrigen Abfall vorstellen könne. Mehrheitlich befürworteten die Bewohner eine solche Möglichkeit (58 Prozent).

So konnte man feststellen, dass Wasserburg im Hinblick auf seine Abfallentsorgung gut aufgestellt ist und die Wasserburger das existierende System auch gutheißen und akzeptieren. Und so konnte sich Bürgermeister Michael Kölbl bei Niklas Heller für die Vorstellung der Befragungsergebnisse bedanken.

Peter Rink