Bilanz der Feuerwehren aus dem Wasserburger Land in Eiselfing
Belastende Einsätze, mittlerweile regelmäßige Hochwasserereignisse, Beleidigungen gegenüber den Ehrenamtlichen und neue Bedrohungen der allgemeinen Sicherheitslage. Im Rahmen ihrer Dienstversammlung in Eiselfing blickten die Führungskräfte und Jugendleiter der Feuerwehren aus dem Wasserburger Land jetzt auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
„Das Jahr 2024 ist genauso weitergegangen, wie das Jahr 2023 aufgehört hatte: Mit vielen Einsätzen“, bilanzierte Kreisbrandinspektor Stephan Hangl. Gleich mehrere Brände im Inn-Salzach-Klinikum, schwere Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang, Hochwasser-Katastropheneinsätze im eigenen Landkreis sowie überörtlich oder auch lokale Unwetterereignisse hätten die Ehrenamtlichen der heimischen Feuerwehren konstant gefordert. „Vom Tagesgeschäft mit der Katze auf dem Baum, eineinhalb Zentimetern Wasser im Keller oder dem Ölfleck auf dem Parkplatz ganz zu schweigen.“
Die Hochwassereinsätze im vergangenen Juni bildeten den Schwerpunkt im Vortrag von Kreisbrandrat Richard Schrank. Zunächst seien zwei Hilfeleistungskontingente der Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim mit knapp 200 Helfern überörtlich in den Landkreisen Dachau und Pfaffenhofen an der Ilm eingesetzt gewesen. „Entgegen der ursprünglichen Wetterprognosen spitzte sich dann im Anschluss am 3. Juni die Lage im nördlichen Inntal in unserem eigenen Landkreis dramatisch zu“, so Schrank. Insgesamt 1.600 Kräfte hätten dort tagelang mehr als 1.000 Einsatzstellen abgearbeitet und sich gemeinsam gegen das Hochwasser gestemmt. „Diese ehrenamtliche Leistung und Zusammenarbeit hat mich wirklich sehr beeindruckt.“
Häufiger auftretende Extremwetterereignisse oder gar Anschläge auf Infrastruktureinrichtungen in Folge von hybrider Kriegsführung – die örtlichen Sicherheitsbehörden könnten Szenarien aller Art auch in Zukunft nur mit den lokalen Einsatzkräften bewältigen, gab der Kreisbrandrat zu bedenken.
Der Landkreis Rosenheim sei stolz auf die schlagkräftigen Feuerwehren, betonte Christian Patsch vom Sachgebiet für öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt. Er stellte die Zuständigkeiten und organisatorischen Schritte bei örtlichen Katastrophenereignissen vor. „Unser Ziel ist hier immer das effektive Zusammenwirken von Behörde und Feuerwehrführung vor Ort für die Sicherheit der Bürger.“
Markus Steinmaßl, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Wasserburg, sprach allen Feuerwehrlern seinen größten Respekt aus: „Wir Polizisten sind eure größten Fans.“ Daher dulde die Polizei auch keine Beleidigungen oder gar Angriffe gegen Einsatzkräfte und verfolge entsprechende Anzeigen mit aller Gründlichkeit.
GR
Fotos: Die Feuerwehren aus dem Wasserburger Land im Hochwasser-Katastropheneinsatz im nördlichen Inntal (Juni 2024).
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