Kosten für das Parkhaus I an der Überfuhrstraße teurer als geplant – Kommen höhere Parkgebühren?

Das mittlerweile 37 Jahre alte Parkhaus I an der Überfuhrstraße muss aufgrund des schlechten Zustands des Gussasphaltes der Parkebenen dringend saniert werden. Da an Stützen und Wänden der Stahl im Beton bereits Rostflecken aufweist, steigen die Kosten auf circa 2,5 Millionen Euro netto.

Bürgermeister Michael Kölbl informierte in der gestrigen Stadtratssitzung, dass bereits 2010 im Unter- und Dachgeschoss die chloridbelasteten Bereiche der Stützen und Wände sowie die Rampen saniert und im Dachgeschoss die statische Ertüchtigung durchgeführt wurde. Vor der Sanierungsplanung wurden 2020 Bohrkehruntersuchungen zur Ermittlung der Chloridbelastung, allerdings nur im Bereich der bereits sanierten Fahrgassen, gemacht. „Die ermittelte Chloridbelastung war unproblematisch.“

Vor der Ausschreibung der erforderlichen Sanierungsarbeiten am Gussasphalt wurde zur Sicherheit eine erneute Untersuchung der Chloridbelastung des Sanierungsbereiches mittels Probebohrungen durchgeführt. Nach Untersuchung der Bohrproben sei festgestellt worden, dass Korrosionsschäden an der Bewehrung, aufgrund zu hoher Chloridbelastung, vorliegen können. „Die Ausschreibung wurde daraufhin gestoppt“, so Kölbl.

In der Stadtratssitzung im September 2022 wurde entschieden, dass eine geschossweise Ausführung für circa 1,7 Millionen Euro netto realisiert werden solle. Um bei der Ausführung die unvorhergesehenen Kosten und Nachträge so gering wie möglich zu halten, wurde in Rücksprache mit dem Architekturbüro ein Ingenieurbüro für die erweiterte Betonuntersuchung beauftragt. Diese Untersuchung ergab, dass der Stahl an Stützen und Wänden bereits Rostschäden aufweist und dieser zum Teil ertüchtigt werden muss. Da in die Statik des Parkhauses eingegriffen werden müsse, sei dies baugenehmigungspflichtig, ein Prüfstatiker solle gegebenenfalls zusätzlich beauftragt werden.

Kölbl fügte an, dass die Sanierung, vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, im kommenden Jahr ausgeführt werden soll. Die Kosten belaufen sich auf circa 2,5 Millionen netto.

Stadtbaumeisterin Mechthild Herrmann ergänzte, dass etwas gemacht werden müsse. „Wenn die Parkplätze erhalten werden sollen, kommen wir nicht drum herum.“

Christian Stadler (Bündnis 90/Die Grünen) stimmte dem zu, man müsse aber überlegen, wie man das Ganze finanziert und wo man die 2,5 Millionen Euro einsparen könne. Parkhäuser belasten den Haushalt ungemein und Sanierungen werden immer wieder kommen. „ Ein fairer Vorschlag wären Parkgebühren“.

Dem schloss sich auch Günter Flemisch (ÖDP) an. Um eine Erhöhung der Parkgebühren werde man nicht herumkommen, auch die vier Stunden kostenloses Parken gingen nicht mehr. In anderen Parkhäusern im Umkreis müsse auch gezahlt werden.

Georg Machl (CSU) dankte dem Stadtbauamt für die Prüfungen des Parkhauses auch in dem wichtigen Punkt Sicherheit. 2,5 Millionen seien eine „Riesensumme“, aber es gebe keine Alternative. Man brauche das Parkhaus. Dem schloss sich auch Friederike Kayser-Büker (SPD) an. Über eine Gebührenerhöhung müsse im kommenden Jahr gesprochen werden.

Für Heike Maas (CSU) bedeutet das Parkhaus vor allem die Infrastruktur der Stadt und man habe die Pflicht, sich darum zu kümmern. Das Parkhaus sei auch nicht nur für Gäste und Kunden da, sondern auch für die 2.500 Menschen, die in der Altstadt wohnen und auf ein Auto angewiesen seien. Sie sprach sich bei einer geplanten Gebührenerhöhung für einen Rabatt für alle, die in der Stadt wohnen oder arbeiten, aus.

Bürgermeister Michael Kölbl verwies darauf, dass der Stadtrat für 2024 und 2025 keine Erhöhung der Parkgebühren wollte. Das Thema sollte zum 1. Januar 2026 diskutiert und beschlossen werden.

Einstimmig war sich der Stadtrat einig, dass die Verwaltung die Ausschreibung der Sanierung des Gussasphaltes vornehmen soll.

TANJA GEIDOBLER