Ebenso die neunjährige Schwester - Familie der Kinder ist dem Jugendamt bekannt
Nachdem in der Nacht zum vergangenen Sonntag im Eingangsbereich einer Reha-Klinik in Bad Aibling – wie berichtet – ein Kleinkind gefunden wurde, hat das Jugendamt Rosenheim alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um das Wohlergehen des Kindes sicherzustellen. Das meldet das Landratsamt am heutigen Dienstag-Mittag. Im Mittelpunkt stehe, nun eine stabile und fürsorgliche Umgebung für das Kind zu gewährleisten.
Der anderthalbjährige Bub in einem Kinderwagen sei unmittelbar nach dem Auffinden durch das Jugendamt in Obhut genommen worden und sei nun bereits in einer Pflegefamilie untergebracht.
„In akuten Situationen wie diesen sind wir sehr dankbar, dass wir auf ein Netzwerk geprüfter Pflegefamilien zählen können, die bereit sind, spontan und vorübergehend Kinder aufzunehmen“, so die Leiterin des Jugendamtes Sabine Stelzmann. „So können wir den Schutz der Kinder innerhalb kürzester Zeit sicherstellen. Unser größter Dank gilt dem Engagement der Pflegefamilien im Landkreis.“
Das Jugendamt des Landkreises Rosenheim sei bereits seit über einem Jahr intensiv in die Betreuung der Familie des Buben eingebunden gewesen und habe heuer im Mai veranlasst gehabt, dass der Bub mit seiner neunjährigen Schwester zur bestmöglichen Versorgung in die Obhut der Großmutter gegeben wurde. Die Zusammenarbeit mit der Oma der Kinder habe sich stets kooperativ und verlässlich gestaltet, so dass das Jugendamt eine stabile Versorgung und Betreuung der Kinder gewährleistet gesehen habe.
Aufgrund der fortlaufenden, fachlichen Einschätzungen habe es keine Anzeichen dafür gegeben, dass sich Schwierigkeiten entwickeln könnten. Aufgrund der aktuellen Entwicklung seien aber nun beide Geschwister gemeinsam in einer Pflegefamilie untergebracht, heißt es heute von der Behörde.
Aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten können an dieser Stelle keine weiteren Angaben zum familiären Hintergrund gemacht werden.
Mit Blick auf das weitere Vorgehen sagte Stelzmann: „Wir beleuchten nun die Hintergründe, die dazu geführt haben könnten, dass der kleine Bub in der Klink zurückgelassen wurde. Dazu gehört auch, die Erziehungskompetenz der gesamten Familie vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und zu bewerten. Sollte sich im weiteren Verlauf herausstellen, dass keiner der Familienangehörigen die Kinder ausreichend schützen kann, werden wir eine geeignete Pflegefamilie finden, die die Kinder auf Dauer liebevoll aufnehmen kann.“
Dank der Ermittlungsarbeit der Polizei am Wochenende habe die Familie des Kindes zügig ausfindig gemacht werden können.
Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei laufen weiterhin.