Rasante Aufholjagd der Löwen mündet in einem Overtime-Krimi
Ein spektakulärer Eishockeyabend ging am Freitag in Waldkraiburg zu Ende. Die Löwen empfingen dabei die „Wild Lions“ aus Amberg und was sich im Vorfeld bereits abzeichnete, bewahrheitete sich am Ende schließlich auch, die Partie wird eine knappe werden. Doch dass dazu noch eine Aufholjagd kommen würde, in welcher der EHC Waldkraiburg einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen muss, das ahnte vorher niemand.
Dabei begann das Spiel mit der gelebten Spielfreude der Waldkraiburger Löwen. Sie zogen ein ums andere Mal in Richtung des Amberger Tores, das vom frisch mit einem deutschen Pass ausgestatteten Timotej Pančur gehütet wurde. Dieser sollte im ersten Drittel aber auch im gesamten Spiel einige zu tun bekommen und meisterte seine Aufgabe vorerst noch fehlerfrei. Gleich ob die unzähligen Angriffe von Jakub Šrámek oder Nachschüsse von Florian Maierhofer, was er nicht festhalten konnte, wischte letztlich die Amberger Verteidigung aus der Gefahrenzone. Nach etwa sieben Minuten geriet der EHC Waldkraiburg zum ersten Mal in Unterzahl. Patrick Zimmermann saß, in dieser im Gesamten fair geführten Partie, zwei Minuten für Stockschlag. Dort saß er ganze 43 Sekunden, bevor der Amberger Carlo Wittor den Puck per Rückhand in das Tor trudeln ließ. Auch in der Folge waren die Löwen aus Waldkraiburg das tonangebende Team auf dem Eis.
Die Chancen ergaben sich oft im Minutentakt, doch das nächste Tor erzielten erneut die Gäste. Wieder war es eine Überzahlsituation für Amberg und erneut hieß der Torschütze Wittor. Nach einem Schuss von seinem Kollegen Felix Feder, reagierte Wittor am linken Torpfosten am schnellsten und stellte den Spielstand auf 0:2. Am allgemeinen Bild änderte auch dieser erneute Rückschlag nichts. Unmittelbar vor dem 0:3 war es erst Kokeš, dann Decker, die den Torhüter der Amberger zu einem Einsatz zwangen. Dennoch war es Ambergs Aron Schwarz der im Gegenzug von links auf das Tor zulief und den Puck, undankbar für Lode, halbhoch zwischen Fanghand und Schoner hindurch ins Tor bugsierte.
Mit einer Reststrafe für Amberg gingen die Mannschaften ins zweite Drittel. Früh ergab sich eine Möglichkeit für die Oberpfälzer auf ein Tor in Unterzahl, bevor die Löwen die Regie wieder übernahmen. Diese Strafe blieb jedoch ohne Folgen für die „Wild Lions“. Wegen Bandenchecks musste Tim Ludwig jedoch in der zweiten Minute des Mittelabschnitts zwei Minuten auf die Strafbank. Zwar hatte die versammelte Zuschauerschaft bereits kollektiv Angst nun das nächste Tor zu kassieren, doch es sollte anders kommen als erwartet. Nach einem Puckverlust der Amberger im Waldkraiburger Drittel fuhren Waldkraiburgs Šrámek und Vogl in Richtung des gegnerischen Tores. Zwar vergibt Vogl den Pass von Šrámek, doch kann Daniel Hora den Abpraller sichern, auf Jakub Šrámek in der Mitte passen und der sucht sich die Seite aus um das 1:3 zu erzielen.
Zwar zeigen sich die Gäste in diesem zweiten Abschnitt stärker als noch im ersten, dennoch geht auch der zweite Treffer an die Löwen. Im Powerplay war es, wie sollte es auch anders sein, Daniel Hora, der den Puck von der blauen Linie passgenau ins rechte Eck beförderte. Trotz weiterer Möglichkeiten auf beiden Seiten, ging es mit diesem Stand in die Kabinen.
Nur fünf Minuten mussten die Fans im dritten Drittel warten, bevor sie wieder jubeln durften. Ausgangspunkt war ein mit Übersicht gespielter öffnender Pass von Felix Lode von hinter dem eigenen Tor auf Nico Vogl, welcher das Spielgerät direkt weiter auf Jakub Šrámek spielte der nun freie Bahn hatte und aus dem Halbfeld, zwischen zwei Verteidigern hindurch den 3:3 Ausgleich erzielte. In der Folge und mit noch fast 15 Minuten auf der Uhr versuchten beide Teams vorerst noch aus eigener Kraft die Entscheidung herbeizuführen. Doch in der regulären Spielzeit wollte diese Entscheidung, trotz Möglichkeiten für beide Kontrahenten, nicht fallen.
In die Overtime gingen die Löwen mit einem Mann weniger. Tomas Vrba handelte sich kurz vor dem regulären Ende noch eine Strafzeit ein. Diese überstanden die Löwen jedoch schadlos. Durch einen guten Körpereinsatz von Santeri Ovaska an der Bande, gelangen die Löwen durch Leon Decker zu einem Konter ohne Gegenspieler vor sich. Wie vom Blitz getroffen liefen Decker und Ovaska in Richtung des Tores von Timotej Pančur, schickten diesen mit einem Doppelpass in die falsche Ecke, bevor Decker den Extrapunkt mit dem 4:3 sicherte.
AHA
Hinterlassen Sie einen Kommentar