Ein ganz besonderes Büchlein: 30 Geschichten von 24 Wasserburger Autoren
160 Seiten, 30 Geschichten rund um Weihnachten und 24 Wasserburger Autoren – das sind die Zahlen zu einem außergewöhnlichen Büchlein mit dem Titel „Weihnachten am Ufer des Inns“, das ab sofort im Innkaufhaus zu haben ist. Mit der Sammlung bunter Geschichten rund um das frohe Fest, setzt das Innkaufhaus seine erfolgreichen Reihe an Spenden-Aktionen fort. Und diesmal ist ein ganz besonderes Projekt gelungen, mit dem die „Junge MS-Gruppe“ in Wasserburg finanziell unterstützt werden soll. Denn wer sich das Büchlein, das sich übrigens auch prima als Weihnachtsgeschenk eignet, besorgt, nimmt direkt an der Spendenaktion teil. Jeder Cent vom Gewinn aus dem Buchverkauf geht direkt an die „Junge MS-Gruppe“.
Die Idee zu dem Buch hatte die Wasserburger Pianisten und Klavierlehrerin Martina Sommerer. „Sie kam auf mich zu und wir waren sofort davon begeistert“, sagt Sibylle Schuhmacher vom Innkaufhaus, das damit die nächste lokale Spendenaktionen startet. „Als wir bei den Autoren angefragt haben, trafen wir sofort auf große Resonanz. Und so entstand in kürzester Zeit ein wirklich spannender Mix aus 30 Wasserburger Geschichten rund um Weihnachten – spannend, berührend, lustig, ein wenig romantisch und bisweilen kulinarisch. Ein Buch mit Genres, wie sie bunter kaum sein könnten“, so Schuhmacher.
Was die Chefin des Innkaufhauses besonders freut: „Auch heuer ist es uns gelungen, ein soziales Projekt aus der Taufe zu heben, das eine ganz besondere Gruppe begünstigt. Wir wollten natürlich wieder etwas Lokales auf die Beine stellen. Und gleich beim ersten Kontakt mit Magdalena Haller von der ,Jungen MS-Gruppe‘ war uns klar: Da ist jeder Cent gut angelegt, denn die Einzelschicksale, die hinter der Krankheit ,Multiple Sklerose‘ stecken, sind wirklich berührend.“
Multiple Sklerose ist eine traurige, langsam fortschreitende Krankheit, die die Lebensperspektive und den persönlichen Erlebnisradius kontinuierlich einschränkt. Die Junge MS-Gruppe Wasserburg bietet ihren Mitgliedern kleine oder größere Ausflüge und andere gemeinsame Unternehmungen an, die wegen der Rollstühle oft schon an der Frage des Fortbewegungsmittels scheitern würden. Zu mehreren kann man das Anmieten von Kleinbussen finanziell eher stemmen. Die Betreuung der Mitglieder wird von Ehrenamtlichen übernommen. „Jeder weiss, wie wichtig kleine Freuden im Alltag sind und wie sehr sie die allgemeine Moral heben können. Wir hoffen, dass sehr viele Exemplare unseres Buchs verkauft werden und wir der MS-Gruppe einen ansehnlichen Scheck überreichen können“, so Schuhmacher. (Die Wasserburger Stimme wird die Junge MS-Gruppe in einzelnen Porträts eingehend vorstellen.)
Auch Martina Sommerer ist von der Umsetzung ihrer Idee begeistert. Die Wasserburger Pianistin und Klavierlehrerin: „Das Schönste war, die Begeisterung und Bereitschaft der Wasserburger Autoren und Autorinnen zu spüren, sich ehrenamtlich für das Projekt einzubringen. Und für mich persönlich, schon im Hochsommer Weihnachtsgeschichten zu lesen und die Vorfreude um ein paar Wochen zu verlängern.“
Die Idee sei ihr gekommen, weil sie immer auf der Suche nach Geschichten ist, die sie auf Adventsfeiern ihrer Klavierschüler vorlesen kann. „Jetzt haben wir endlich neue. Für mich kann es nie genug Weihnachtsbücher geben.“
Bei „Weihnachten am Ufer des Inns“ spüre man, „dass es ein regionales Projekt mit Herzblut ist. Wer Wasserburg kennt, wird in den Erzählungen viele Winkel und Ecken wiedererkennen, in denen sich unsere fiktiven Held und Heldinnen bewegen“.
Die ersten Besprechungen zu dem Buchprojekt rund um Weihnachten fanden in ärmellosen Sommerkleidern und Sandalen statt. „Die Mauern der Altstadt strahlten die Sonnenglut noch ab, als ich spätnachmittags zum Innkaufhaus lief. Wasserburg präsentierte sich von seiner unweihnachtlichsten Seite, und trotzdem redeten wir über den Christkindlmarkt, die besten Termine für Lesungen an den Adventssamstagen, Ideen für das Cover. Und ich war ganz in meinem Element. Advent und Weihnachten sind immer viel zu kurz. Da darf die Vorfreude gern schon im Juli beginnen“, so Martina Sommerer
„Ende Juli durfte ich den Wasserburger Autorenkreis 13.13 kennenlernen, der sich mittwochs zur genannten Uhrzeit in der Buchhandlung Herzog trifft. Die Geschichtenerzählerin und Stadtführerin Ilona Picha-Höberth hat ihn ins Leben gerufen. Es war aufregend, sie nach unseren zahlreichen Telefonaten zum ersten Mal zu sehen und gleich lesen zu hören. Inzwischen kann ich gar nicht mehr nachvollziehen, welche Wege meine Entdeckungsreise bei dem Buch-Projekt genommen hat. Anfangs dachte ich, es gibt hier nur die bekannten, veröffentlichten Autorinnen, die seit Jahren unsere kulturelle Landschaft beleben: Monika Nebl, Autorin der Regionalkrimireihe um ihre Detektivin Minnie, Ilona Picha-Höberth mit zahlreichen stimmungsvollen Erzählbänden oder Irene Kristen-Deliano, ebenfalls Stadtführerin, mit ihren historischen Geschichten. Doch als ich mit ihnen sprach und dann glücklicherweise auch in Buchhandlungen mein Anliegen vorbrachte, wurden mir viele weitere Schriftsteller empfohlen, an die ich nicht gedacht hatte. Und dann förderten die Mitglieder des Autorenkreises noch andere zutage, die dort nicht aktiv sind, aber kommerziell erfolgreich. Oder auch aufstrebende Talente, die eine willkommene jüngere Sicht beigetragen haben.“
„Neben arrivierten und bekannten Autoren wie dem Krimiautor und Juristen Andreas Föhr, dem Kabarettisten Michael Altinger oder Rosi Hagenreiner, einer beliebten Kinderbuchautorin aus Amerang, haben wir drei liebenswerte junge Damen dabei mit ganz unterschiedlichen Beiträgen: Laura-Marie Schurer mit einem ausdrucksvollem Gedicht über unsere Stadt, den Fluss und die vergehende Zeit, das mir so gut gefallen hat, dass ich es als Segen an den Anfang des Buches gestellt habe. Eine romantische Geschichte von Johanna Furch, die auf dem Wasserburger Christkindlmarkt spielt. Und vier liebe und auch für Kinder geeignete Erzählungen der jungen Haagerin Magdalena Glück.“
Sommerer weiter: „Ich kann nicht alle Teilnehmer hier nennen, doch zwei müssen noch erwähnt werden: Der Nikolaus höchstpersönlich hat eine Geschichte eingereicht. Der Herr, der seit vielen Jahren mit seiner Kutsche über den Wasserburger Christkindlmarkt fährt, hat uns einen kurzen Bericht über seine Auftritte geschrieben. Ich war selig, als ich Anfang August mit dem Nikolaus persönlich telefonieren durfte. Und eine andere bewunderte Schriftstellerin ist die liebe Franziska Lipp, die uns einen ganz wunderbaren Text geschenkt hat, der die Winteratmosphäre in Wasserburg am Vorabend des Nikolaustages so perfekt einfängt, dass man die feuchte Kühle vom Fluss direkt selbst spürt.“
Das Buch ist ab sofort im Innkaufhaus für 12,99 Euro erhältlich. Ebenfalls kann man es bei Lesungen einzelner Autoren (werden rechtzeitig angekündigt) erwerben oder, sollte man weiter weg wohnen, bei Martina Sommerer bestellen.
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