Löwen empfangen am morgigen Samstag, 14 Uhr, die Sportfreunde Schwaig
Eines steht bereits vor dem Anpfiff fest: Die Löwen können ihren Gegner wie letzte Woche in Garmisch-Partenkirchen geschehen nicht kurzfristig mit dem sogenannten „Kunstrasentrick“ überraschen und die Begegnung ohne Rücksprache auf selbigen verlegen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu ergaunern. In Wasserburg gibt es (noch) keinen Kunstrasen. Daher wird es am Samstag, 14 Uhr, an der Landwehrstraße 10 ausschließlich um sportliche Finesse gehen, wenn die Löwen die Sportfreunde Schwaig empfangen.
Die Landesliga Südost biegt in die Zielgerade vor der Winterpause ein und auch wenn erst die 20. Runde auf dem Programm steht, so ist dieser Samstagnachmittag für die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg ein eminent wichtiger Termin. Der Tabellendritte empfängt den Zweiten. Hört sich eng an, ist es aber nicht (mehr). Zwischen beiden Mannschaften liegen bereits acht Punkte. Co-Trainer Michael Wallner erkennt daher richtig: „Dieses Spiel ist natürlich wegweisend“. Die Löwen wollen wieder rankommen, haben es dabei aber mit einem Kontrahenten zu tun, der seit Monaten „konstante Leistungen zeigt und kaum etwas liegen lässt“, so Wallner. Während die Innstädter seit Wochen immer wieder gegen vermeintlich leichtere Gegner Punkte verlieren, ballert Schwaig diese teilweise aus dem Stadion. Zum Vergleich: Wasserburg trennte sich daheim gegen Karlsfeld 1:1, Schwaig siegte dort mit 6:0.
Die Mannschaft aus der Einflugschneise des Münchener Flughafens ist seit dem 2. Spieltag und somit seit Juli ungeschlagen. Der Gegner damals: Wasserburg. In diesen grauen Tagen erinnert sich so mancher Löwe gerne zurück an den Sommer und schwelgt in Erinnerungen an eines der besten Spiele der jüngeren Geschichte. Mit einer kaum zu bändigen Wucht dominierte die Elf vom Inn den Aufstiegskandidaten und gewann auch in der Höhe verdient mit 3:0. Auf diesen lauen Sommerabend verweist auch Wallner: „Im Hinspiel haben wir sie geschlagen und es wird auch am Samstag Möglichkeiten geben. Wir sind super vorbereitet und freuen uns auf diese Partie. Wir wollen das Heimspiel für uns entscheiden.“
Dafür wird es wieder eine mindestens ebenso starke Leistung brauchen, denn Schwaig ist in Topform. Torjäger Raffael Ascher hatte zu Saisonbeginn noch etwas Ladehemmung, doch seit Wochen trifft der 28-Jährige wieder wie gewohnt (15 Tore in 16 Spielen). An der Seite des Bombers erlebt Leon Roth seine Durchbruchsaison. Gespielt hatte der 22-Jährige schon seit drei Jahren, so richtig getroffen aber erst heuer (14 Treffer). Dass Schwaig nach vorne sehr gut war, wusste in der Liga jeder. Dass die Defensive jedoch anfällig war, war auch jedem klar. Entsprechend logisch war die Sommer-Transferpolitik der Sportfreunde, die immer mit grenzenlosem Understatement glänzen, aber den Kader ganz klar auf Aufstieg frisiert haben.
In Sebastian Hofmeier, Florian Pflügler und Dennis Stauf wurden neben dem zentralen Mittelfeldspieler Tim Schels drei erfahrene Innenverteidiger geholt, was die Statik ihres Spiels veränderte. Dies weiß auch der kleine Dribbler Maxi Hellinger, der „neben den Neuzugängen auch den neuen Trainer“ für die Erklärung der sagenhaften Konstanz heranzieht. Hinter vorgehaltener Hand hatten die Sportfreunde am Ende oft über Ben Held geschimpft und diesen vor der Saison entsprechend durch Christian Donbeck ersetzt. Da bislang noch keine andere Mannschaft in der Lage war, Schwaig zu besiegen, müssen die Löwen den Job selber übernehmen. Nur so können sie die Konstanz brechen und Schwaig auf die Pelle rücken.
JAH
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