EHC Waldkraiburg besiegt amtierenden bayerischen Meister Königsbrunn
Die Löwen aus Waldkraiburg haben am Sonntag eine kleine Sensation geschafft. Gegen den amtierenden bayerischen Meister schaffte der EHC Waldkraiburg einen 5:4-Auswärtssieg. Mit diesem Sieg kletterten die Löwen von Trainer Jürgen Lederer auf den vierten Platz in der Tabelle der Eishockey-Bayernliga.
Dass sich dieses Spiel torreich gestalten würde, war wohl jedem Fan von vornherein klar. Die Verteilung der Tore dürfte jedoch überrascht haben. Gegen die Brunnenstädter rechneten sich maximal die kühnsten unter den Anhängern Punkte aus, von einem Sieg wollte niemand ernsthaft sprechen. Doch war es Leon Decker, der nach 5 Minuten im Spiel den ersten Treffer erzielen konnte. Nach einem Zuspiel von Martin Kokeš, tankte sich Decker, von der eigenen blauen Linie startend, durch die Verteidigung der Gastgeber und zog, aus dem Halbfeld, eiskalt in den Winkel ab. Die Brunnenstädter hatten in dieser Phase, sowie im Großteil des ersten Durchgangs mehr Spielanteile und Waldkraiburg beschränkte sich, wie Trainer Jürgen Lederer auch auf der Pressekonferenz verlauten ließ, auf eine stabile Verteidigung und auf Konter. Dennoch, in der 11. Minute glichen die Gastgeber aus. Max Petzold hieß der Torschütze, der Christoph Lode über seine Fanghand bezwang.
Von nun an wurde es wild. 28 Sekunden nach dem Ausgleich, platzierte Felix Lode einen Schlenzer von der blauen Linie zur erneuten Führung im Tor. Weitere 31 Sekunden später sahen sich die Pinguine erneut in der Verantwortung. Luca Kinzel hieß der Torschütze, der einen Puckverlust der Löwen nach einem Bully im eigenen Drittel verwerten konnte. Die Löwen hatten nun mehr Spielanteile und zeigten wenig Respekt vor dem Meister, der in schwarz-goldenen Meistertrikots auflief. In Überzahl erhielt Jakub Šrámek von Daniel Hora vor dem Königsbrunner Tor den Puck. Doch statt überhastet den Abschluss zu suchen, hielt Waldkraiburgs Nummer 13 die Scheibe, blieb cool und wartete, bis sich die Lücke für den Pass auf Nico Vogl auftat, der, am Torpfosten stehend das 3:2 für die Löwen einnetzte. Nur etwas mehr als zwei Minuten später hieß es sogar 4:2 für die Waldkraiburger Gäste. Hierbei profitierte dann Jakub Šrámek von einem Querpass seines Kapitäns, nach welchem er halbhoch links abschloss. Den Schlusspunkt im ersten Durchgang setzte jedoch Königsbrunn. In Überzahl schoss Prokopovics eine Granate ins Tor der Löwen die, selbst mit guter Sicht, nur schwer zu halten gewesen wäre.
Das zweite Drittel war geprägt von konzentrierter Abwehrleistung. Keines der Teams wollte zu sehr in die Offensive, nun da sie sich gegenseitig besser einschätzen konnten. Langweilig war es dennoch nicht. Sehenswerte Angriffe von Šrámek, Vogl oder auch Tomas Vrba hielten die Zuschauer auf Trab. Christoph Lode zeichnete sich einige Male aus und so ging es ohne weitere Tore in die nächste Pause.
Der letzte Durchgang wartete nach etwa dreieinhalb Minuten gleich wieder mit richtig Action auf. Nach einem langen und platzierten Pass von Daniel Hora, hatte Jakub Šrámek keinen Spieler mehr zwischen sich und dem Torhüter Stefan Vajs. Im Stile eines Top-Angreifers, der er laut Bayernliga-Scorerliste auch ist, verwandelte er diese Möglichkeit sogleich zum 3:5. Lange hatten die Löwen nebst Anhang jedoch keine Freude an dieser Zwei-Tore-Führung. Nur 19 Sekunden später hatte auch Tim Bullnheimer die Chance nach einem Pass seines Kollegen Sternheimer. Auch er nutzte diese und schon stand es 4:5.
Ganze 17 Minuten mussten alle die es mir den Löwen hielten nun zittern. Erwartbar machte Königsbrunn viel Druck und hatte reichlich Möglichkeiten. Doch selbst als die Gastgeber ihren Torwart zogen und während einer Waldkraiburger Strafe mit sechs gegen vier Feldspieler auf dem Eis waren, konnten sie den Ausgleich nicht mehr erzwingen und der Jubel war schier endlos als die Schlusssirene erklang.
Mit 5 Punkten an diesem Wochenende konnte niemand wirklich rechnen und die Euphorie hat in Waldkraiburg entsprechend den Siedepunkt erreicht. Diesen Platz möchte man am kommenden Freitag in Schongau und am Sonntag zu Hause gegen Schweinfurt gerne verteidigen.
AHA
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