EHC Waldkraiburg kassierte in Geretsried heftige „Klatsche" in der Bayernliga-Saison
Es gibt Tage, da will es einfach nicht laufen. Die Eishockey-Löwen verlegten ihren schwarzen Freitag auf den 20. Dezember, auf die Partie in Geretsried. Wo ein Totalausfall der Mannschaft im zweiten Durchgang eine 3:0-Führung in die von Jürgen Lederer im Nachgang betitelte „Klatsche“ mit 3:8 umwandelte. Dabei hätte es am Wochenende eigentlich die „einfachere“ der beiden Partien sein sollen – gastierte am Sonntag doch Erding in der heimischen Raiffeisen-Arena. Aber da gab’s gestern wieder einen 3:0-Erfolg vor knapp 1.500 Zuschauern (Bericht folgt) …
Der erste Durchgang gestaltete sich als sehr dominant von Seiten des EHC Waldkraiburg. Jürgen Lederer sollte diesen sogar als „das beste erste Drittel der Saison“ bezeichnen auf der anschließenden Pressekonferenz. Insgesamt lief alles zusammen was zusammenlaufen muss. Die Verteidigung stand sicher, ließ nur wenige Abschlüsse zu. Falls doch einmal ein Puck der Geretsrieder aufs Tor kam, stand dort Max Englbrecht, der die Situation in letzter Konsequenz zu entschärfen wusste. Die Löwen indes begannen nach nicht einmal drei Minuten mit dem Toreschießen. Nachdem Dominik Gräubig im Tor der Gastgeber sowohl den Schuss von Daniel Hora als auch den ersten Nachschuss von Nico Vogl halten konnte, hatte er dem zweiten Nachsetzen von Vogl nichts weiter entgegenzusetzen.
Nach rund acht Minuten, in denen weiterhin die Löwen das Spiel gestalteten, sollte das 0:2 aus Sicht der „River Rats“ fallen. Von links brachte Nico Vogl die Scheibe aufs Tor der Geretsrieder die Gräubig nicht festhalten konnte. Der heraneilende Maierhofer musste den Puck der allein vor dem Tor lag nur noch ins Netz schieben. Zwei Minuten vor der Pause erhöhten die Löwen gar noch auf 0:3. Auf Zuspiel von Dillmann, der wieder zurück ist und Daniel Hora, erzielte Jakub Šrámek mit einem sehenswerten und technisch perfekt ausgeführten „Bauerntrick“ den dritten Treffer und Pausenstand.
Offenbar gut von ihrem Trainer eingestellt kam Geretsried aus der Kabine und zeigte ein gänzlich anderes Gesicht als noch im ersten Durchgang. Ob es dies war das die Löwen verunsicherte oder ob sie sich nach der Dominanz im ersten Drittel schlicht zu sicher fühlten, konnte noch nicht geklärt werden. Doch wie Coach Lederer auf der Pressekonferenz klar analysierte, sahen die Löwen ab dem 2. Durchgang den „River Rats“ nur noch beim Spielen zu und agierten zu passiv.
Nach drei Minuten hatten die Gastgeber ihrerseits einen Doppelschlag anzubieten und nach nicht einmal 30 Sekunden stand es nur noch 2:3. Erst war es Bursch der einen Schuss von Harrer noch in die kurze Ecke abfälschte. Beim zweiten Treffer bewachte lediglich ein Waldkraiburger Verteidiger vor dem Tor zwei Stürmer der Gastgeber, was letztlich im 2:3 endete. Statt sich nach diesen zwei schnellen Gegentreffern wieder darauf zu besinnen, wie man im ersten Durchgang endete, zerfielen die Löwen, samt ihrer Moral, zusehends. So luden die Waldkraiburger die Gastgeber nicht nur ein das Spiel wieder auszugleichen, sondern sogar das eigene Tore-Konto bis auf 5 aufzufüllen. Zöhren, Popelka und Reiter hießen die Torschützen, die dafür sorgten, dass am Ende sogar der Geretsrieder Anhang im Stadion zu hören war.
Trotz des Rückstands wäre für den finalen Spielabschnitt noch nicht alles verloren gewesen. Auch in der Vergangenheit zeigten die Löwen, dass sie durchaus wissen, wie man sich wieder am Riemen reißt. Doch diesen Hoffnung zerstörte der Ex-Löwe Michal Popelka nach nur 37 Sekunden jäh. Alleingelassen vor dem Tor erhielt dieser den Pass und vergrößerte die Führung der Geretsrieder.
Der EHC Waldkraiburg kämpfte weiter und fuhr nun wieder mehr auf das Tor der Gastgeber an. Doch diese nahmen eine konsequent defensive Aufstellung ein, sicherten die Wege zum eigenen Tor zeitweise mit vier Spielern ab, sodass von den Löwen kein Tor mehr erzielt werden konnte. Selbst nutzten sie die verzweifelte Offensive der Waldkraiburger aus, indem sie rund fünf und drei Minuten vor dem Ende erst das siebte, schließlich noch das achte Tor erzielten und den Löwen die höchste Niederlage seit sehr langer Zeit beibrachten.
AHA
Foto: Paolo del Grosso
ESC Geretsried – EHC Waldkraiburg 8:3 (0:3/5:0/3:0)
EHC Waldkraiburg
Tor: Lode Christoph (#40); [X] Englbrecht Maximilian (#45);
Verteidigung: Hora Daniel (#3); Lode Felix (#10); Rott Thomas (#20); Ludwig Tim (#23); Kokeš Martin (#50); Cejka Max (#81);
Sturm: Lode Philipp (#7); Vrba Thomas (#9); Dillmann Anthony (#11); Sramek Jakub (#13); Ovaska Santeri (#18); Rosenkranz Bastian (#68); Maierhofer Florian (#74); Meier Peter (#75); Vogl Nico (#88); Zimmermann Patrick (#98);
Tore: 0:1 (3.) Vogl N. (Sramek J. , Hora D.); 0:2 (9.) Maierhofer F. (Vogl N. , Lode F.); 0:3 (18.) Sramek J. (Dillmann A. , Hora D.); 1:3 (23.) Bursch D. (Hölzl M. , Harrer M.); 2:3 (24.) Huber L. (Englbrecht S. , Popelka M.); 3:3 (31.) Zöhren M. (Reiter J. ,); 4:3 (33.) Popelka M. (Rizzo S. , Rezac J.); 5:3 (38.) Reiter J. (Hüsken M. , Gania P.); 6:3 (41.) Popelka M. (Rizzo S. , Huber L.); 7:3 (56.) Hüsken M. (4-5) (Rezac J. , Reiter J.); 8:3 (58.) Zöhren M. (Hüsken M. , Harrer M.);
Zuschauer 416,
Strafen: Waldkraiburg 4, Geretsried 12
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