Kassel kommt am Freitag zum Topspiel ins ROFA-Stadion

Vierter gegen Zweiter, oberbayerische Eishockey-Leidenschaft gegen nordhessische Aufstiegsträume, Starbulls Rosenheim gegen Kassel Huskies – das Highlight des 35. Spieltags der DEL2 geht heute Abend ab 19.30 Uhr im Rosenheimer ROFA-Stadion über die Bühne. Jari Pasanen verspricht, dass die Mannschaft, die auf dem Eis steht, erneut alles geben wird – trotz vieler Ausfälle und angeschlagenen Spielern. Für Schüler- und Studenten gibt es an der Tageskasse das Stehplatzticket inklusive Freigetränk an einem der Stadionkioske für zehn Euro.

Die Meisterschaft in der DEL2 und der damit verbundene Aufstieg in die höchste deutsche Eishockeyliga sind die erklärten Ziele der Kassel Huskies. Nach zwei Spielzeiten, in denen die Nordhessen zumindest die Hauptrunde als meist unantastbarer Tabellenführer dominierten, gibt es in der laufenden Saison einen Dreikampf. Die Dresdner Eislöwen haben dabei als Spitzenreiter mit aktuell 74 Punkten die Nase deutlich vorn. Dahinter balgen sich momentan die Huskies (65 Punkte) mit den Krefeld Pinguinen (64 Punkte) um Rang zwei.

Und die Starbulls? Die könnten mit einem Heimsieg nach regulärer Spielzeit am Freitagabend bis auf drei Punkte an die Schlittenhunde, die sogar schon ein Spiel mehr bestritten haben, heranrücken. „Wenn wir zumindest einigermaßen komplett wären, dann wäre es definitiv ein Spitzenspiel“, sagt Jari Pasanen. „Tatsächlich ist es jetzt angesichts unserer Kadersituation aber ein Kampf ‚David gegen Goliath‘ – aber wir wissen ja, was da passiert ist“, fügt der Rosenheimer Cheftrainer mit einem Schmunzeln hinzu.

Pasanen selbst kämpft gerade mit einer heftigen Erkältung – und auch einige Spieler sind entsprechend angeschlagen und mussten mit dem Training aussetzen. „Wir können im Moment eigentlich gar nicht richtig trainieren, die Mannschaft war nach dem Ravensburg-Spiel am Dienstag völlig fertig“, hadert der Headcoach, der neben den Langzeitverletzten Norman Hauner, Maximilian Vollmayer und Stefan Reiter auch weiterhin auf Fabjon Kuqi verzichten muss und hinter dem Einsatz einiger weiterer Spieler große Fragezeichen sieht.
Was Jari Pasanen aber verspricht: „Wie im letzten Heimspiel werden die Spieler, die im Line-up stehen, ihr Bestes tun und alles geben.“

Kassel kommt mit nahezu voller Kapelle nach Rosenheim. Cheftrainer Todd Woodcroft verfügt über den wohl prominentesten und einen der breitesten Kader der DEL2. Rotation innerhalb der Reihen und auch zwischen Eis und Tribüne ist bei den Nordhessen derzeit an der Tagesordnung. Möglicherweise wird aber trotzdem noch einmal im Kader nachgelegt. Aktuell taucht in derartigen Diskussionen der Name David Wolf häufig auf. Der 35-jährige bullige Stürmer, der in der vergangenen Saison für die Adler Mannheim in der DEL spielte, war zuletzt Tribünen- und Trainingsgast bei den Huskies.

Maxwell oder Maurer im Tor der Huskies?

Im Endspurt 2024 siegten die Kassel Huskies fünfmal in Folge, unter anderem beim absoluten Topspiel in Dresden. Der Start ins Jahr 2025 fiel aber ernüchternd aus. Am vergangenen Wochenende unterlag man am Freitag im Heimspiel gegen den EV Landshut mit 3:6 und kassierte am Sonntag eine schmerzhafte 2:3-Derbypleite nach Verlängerung in Bad Nauheim.
Den ersten Saisonvergleich zwischen Rosenheim und Kassel gewannen die Starbulls Mitte Oktober zuhause 3:2. Das erste Rückspiel in der Nordhessen-Arena ging Ende November mit 3:1 an die Huskies. Beide Male hütete der Deutsch-Amerikaner Brandon Maxwell das Kasseler Tor. Nach seinen sechs Gegentreffern am vergangenen Freitag kam am Sonntag in Bad Nauheim dann aber der gebürtige Landshuter Philipp Maurer zum Zug. Man darf gespannt sein, welcher Keeper auf Kasseler Seite am Freitag kurz vor 19:30 Uhr unter den „Starting Six“ im ROFA-Stadion vorgestellt wird.

Am Sonntag in Selb gegen „Spieler aus der Wundertüte“

Am Sonntag treten die Starbulls auswärts gegen die Selber Wölfe an. In den beiden bisherigen Spielen gegen die Oberfranken waren Tore rar gesät. Jeweils das Heimteam behielt mit 2:1 die Oberhand – die Starbulls im Heimspiel nach 60 Minuten, die Wölfe in der Porzellanstadt erst nach Shootout.

Mit 34 Punkten stehen die Hochfranken in der DEL2-Tabelle gemeinsam mit den Eispiraten Crimmitschau ganz unten. Die Hoffnung auf das Entkommen der Playdowns ist bei aktuell zehn Punkten Rückstand auf Platz zehn aber immer noch vorhanden. Wegen mehrerer langfristiger Ausfälle – auch für Mark McNeill ist die Saison nun wohl beendet, Marco Pfleger fehlt ebenfalls bis auf Weiteres – haben die Wölfe mehrere interessante Akteure nachverpflichtet. Mit Spielmacher Jordan George (34-jähriger Deutsch-Amerikaner) und Offensivverteidiger Ryan Sproul (31-jähriger Sino-Kanadier) stehen am Sonntag zwei Spieler aus der Kategorie „Wundertüte“ vor ihrer Heimspielpremiere in der DEL2.

Bereits vier Spiele für Selb (ein Tor, zwei Vorlagen) hat der deutsch-kanadische Stürmer Brent Raedeke bestritten. Ihn kennt Starbulls-Chefcoach Jari Pasanen aus Iserlohn, wo er ihn in der DEL als Coach vor zehn Jahren unter seinen Fittichen hatte: „Das ist ein super Typ, er arbeitet immer hart und sorgt für gute Stimmung in der Kabine. Er ist für eine Mannschaft schon durch seine Anwesenheit sehr wertvoll.“

Ticket und Getränk für Schüler und Studenten für zehn Euro

Die DEL2-Spiele der Starbulls am Freitag um 19.30 Uhr gegen Kassel und am Sonntag um 18.30 Uhr in Selb werden wie gewohnt auf sportdeutschland.tvübertragen. Eintrittskarten für das Heimspiel am Freitag sind auf www.starbulls.de/tickets buchbar und ab 17:30 Uhr an der Tageskasse am Stadion erhältlich.

Im Rahmen der Tageskasse gibt es diesmal einen Extra-Schalter für eine besondere Aktion: Schüler und Studenten (bitte entsprechenden Ausweis vorlegen, bis 16 Jahre reicht der Altersnachweis) erhalten für nur 10 Euro ein Stehplatzticket inklusive einer Marke für ein Freigetränk, die an allen Stadionkiosken eingelöst werden kann.