Der Pfaffinger Achim Schlöffel startet Ende März seine nächste Expedition – Spendenaufruf
„Ich habe vor etwa zwölf Jahren von diesem Ort erfahren und seit dem recherchiert und versucht, eine Tauchgenehmigung zu bekommen“, berichtet der Pfaffinger Extrem-Taucher Achim Schlöffel in einem Interview mit der Wasserburger Stimme. „Dieser Ort“ befindet sich in Süditalien, eine Stunde südlich von Rom entfernt, nahe einer ehemaligen Werft. Ende März startet die Expedition, ein Spendenaufruf soll helfen, die Kosten zu decken.
Achim Schlöffel, der als weltweit erster Mensch den Ärmelkanal durchtaucht hat, sucht nach Wracks. Ein Weg zum Erfolg sei dazu Kontinuität und vor allem der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses mit den Einheimischen. „Nur so kommt man an die richtigen Informationen“, so Schlöffel.
Als er vor knapp zwölf Jahren über Details zu seiner nun geplanten Expedition gelesen habe, hatte er eine weitere Planung zunächst abgehakt – „zu tief, nicht durchführbar“. Nach einem Gespräch mit einem Freund auf Elba und einem danach hergestellten Kontakt zum Bürgermeister der betroffenen Gemeinde konnte tatsächlich eine Tauchgenehmigung erteilt werden. „Die Puzzleteile fallen nun endlich zusammen“, freut sich Achim Schlöffel.
Der Tauchplatz liegt nahe einer ehemaligen Werft, welche 1942 bombardiert und vollständig zerstört wurde. Drei Schiffe, die bereits schwimmfähig waren, überlebten den Angriff und wurden, da die Werft nicht mehr nutzbar war, an einer sogenannten „Tiefwasserboje“, circa eine Meile entfernt, verankert. Die Arbeiter stellten die Schiffe dort fertig. Das Material wurde mit einem großen Lastkahn zu den Schiffen transportiert. Bei einem weiteren Angriff kenterte dieser Kahn und verlor seine gesamte Ladung – laut Papieren etwa 8,7 Tonnen Messing, darunter drei Glocken, sechs Steuerhelme, sieben Telegrafen und mehr als 250 Bullaugen.
„Die Tiefseeboje liegt etwa auf 80 Metern Wassertiefe (260 Fuß)“, erklärt Schlöffel. Von dort aus falle der Meeresboden auf bis zu 160 Meter ab – für Taucher eine extreme Tiefe. Da der Kahn von einer Halbinsel und somit aus dem Meer kam, werde die Ladung entweder auf diesem Abhang oder auf dem Boden darunter liegen.
Der Tauchgang, den Achim Schlöffel alleine durchführen wird, ist ein „Dual-Rebreather-Tauchgang“ von sechs bis acht Stunden in trübem Wasser. Ende März geht es los, vorbereitet hat sich Achim Schlöffel mit diversenTesttauchgängen im Walchensee. Hierbei habe alles problemlos geklappt.
Die Kosten für so eine Expedition liegen bei 15.000 bis 20.000 Euro. „Die Kostenaufstellung zieht sich über Jahre“, so Schlöffel. Angefangen von Reisen in Archive, in diesem Fall beispielsweise nach London und Freiburg, über Kosten für Ausrüstung, Gehäuse und Kamera.
Unter allen Spendern verlost Achim Schlöffel die ersten drei Fundstücke, die er auf seinem Tauchgang findet, außerdem noch zehn Exemplare seines Buchs „Der Tod taucht mit“. „Ich freue mich, wenn ich meinen Unterstützern etwas zurückgeben kann“.
Besonders hofft Schlöffel, dass er die Glocken, die er als „Seele des Schiffs“ bezeichnet, finden kann.
Gibt es im Leben eines Extrem-Tauchers auch noch einen großen Traum? „Ja, ein Tauchgang mit einem der MIR-Ubooten zur Titanic“, kommt die Antwort spontan. Allerdings sei dies aufgrund der hohen Kosten „leider“ nicht drin.
Wer die Expedition von Achim Schlöffel unterstützen möchte, kann dies über das Konto bei https://www.gofundme.com/f/eploration-of-a-deepwater-wrecksite oder per Email (bei Überweisungswunsch) an die Redaktion machen.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.youtube.com/@InnerSpace_Explorers oder direkt zu den Expeditionen unter
https://www.youtube.com/watch?v=4ORQ4pDZJqU&list=PL02MsrjWjXyLMlX3zKKetB9265k0SOrLK
TANJA GEIDOBLER / Bilder: Schlöffel
Ich finde das total interessant.
Vielleicht wäre ein Vortrag, vorher und nachher, auch eine Möglichkeit die Expedition durch ein Eintrittsgeld zu finanzieren.