Heuer unter dem Motto „Kunst im Freien“ oder „wenn eine Landschaft zur Bühne wird"
Die Chiemgauer Kulturtage starten in eine neue Saison: Nach dem erfolgreichen Doppelprogramm rund um das Thema „Salz“ stehen die Events nun unter dem Motto „Kunst im Freien“. Die Chiemgauer Landschaft, die seit jeher Künstlerinnen und Künstler inspiriert, wird dabei selbst zur Bühne. Dazu zählen die bewährten Skulpturenwege in Obing, Seeon und Seebruck ebenso wie die temporären Projekte „Kunstmeile Trostberg“ und „Gärten der Zeit“ in Bernau. Ab Ende April ist das Programmheft auch in den Tourist-Informationen im Landkreis Traunstein erhältlich.
Auch die Gründungsjubiläen von Traunstein, Traunreut und Grassau bieten vielfältige Kulturangebote unter freiem Himmel. Besondere Entdeckungen ermöglichen geführte Spaziergänge auf den Spuren der Römer in Chieming oder durch die Kulturlandschaft rund um das Kloster Seeon. In Unterwössen lädt Andreas Kuhnlein zu einer inklusiven Entdeckungstour am Lindenbichl ein, bei der Skulptur, Mensch und Holz im Mittelpunkt stehen. Am Hilgerhof bringt Kreisgartenfachberater Markus Breier die Landschaftskultur auf besondere Weise näher.
Kooperationen und Begegnungen
Auch 2025 stehen Kooperationen im Fokus, die unterschiedlichste Kulturschaffende zusammenbringen: So etwa der Dialog zwischen der Bigband des Chiemgau-Gymnasiums und dem Historischen Verein für den Chiemgau zu Traunstein im Hof von Schloss Pertenstein oder die Gesprächskonzerte der „Woody Brass Connection“ mit weiteren Musikschaffenden. Die Gruppe ErzählGut hat sich gemeinsam mit zwei Musikern besondere Orte ausgesucht – etwa den Trostberger Rosengarten oder das Chiemseeufer. Im Kurpark Wössen inszeniert Moni Stein eine ihrer Figurengruppen zusammen mit Partnern aus Schule, Musikschule und Bauerntheater. Auch die Chiemgau-Autoren beziehen die Natur aktiv in ihre literarische Arbeit ein. Ein besonderes Zusammenspiel von Ort und Erzählung entsteht, wenn Annette Hartmann gemeinsam mit Matthias Ruff und Musik der Grassauer Blechbläser am Torfbahnhof in Rottau „schaurig schöne Moorgeschichten“ lebendig werden lässt.
Neue Kunst-Orte und Projekte
In Ruhpolding entstehen neue Kunst-Orte: Das Freigelände des Holzknecht-Museums wird zum „Kulturschutzgebiet“, ergänzt durch Workshops für Familien und Land-Art-Projekte in der Laubau. Der Kunstverein Traunstein beteiligt sich mit einem partizipativen Projekt zur Einweihung des Campus St. Michael und mit einer Plakat-Aktion zum Thema „Stadt“. Zwei außergewöhnliche Gemeinschaftsprojekte für den öffentlichen Raum steuert der Traunsteiner Konzeptkünstler Helmut Mühlbacher bei. Parallel dokumentiert die Städtische Galerie Traunstein Aktionen im öffentlichen Raum in ihrer Ausstellung „DOK“. Ein Höhepunkt: die „Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys“ am Campus St. Michael – ein doppeltes Zeichen für die Idee der „Sozialen Plastik“. In Traunreut setzt die ATE-Crew aus Würzburg zum 75. Jubiläum der Jugendsiedlung einen weiteren starken Akzent: Ein vier Stockwerke hohes Wandbild entsteht für das Wohnheim, begleitet von einem Street-Art-Workshop mit Auszubildenden der Malerwerkstatt.
Digitale Innovation und Kulturförderung
Ein besonders innovatives Projekt hat sich der Landkreis selbst vorgenommen: Im Innenhof des Landratsamts plant der Künstler, Unternehmer und Tech-Enthusiast Christof Babinsky den „Digital Monolith“ – eine High-Tech-Lichtstele, die internationale NFTs, Kulturtage-Beiträge wie die Foto-Reportage von Manuela Federl über das Leben der Almbauern sowie amtliche Informationen in den Außenraum projiziert.
Mit experimentellen und nicht-kommerziellen Formaten zu besonderen Themen setzen die Kulturtage gezielt Impulse im breiten Kulturangebot. Erst durch die Förderung des Landkreises werden viele dieser Projekte möglich – und regen zum Dialog über Heimat und Gegenwart an.
Programmheft auf der Website der Chiemgauer Kulturtage,
gedruckt erhältlich bei den Projektpartnern, am Empfang des Landratsamts oder beim Sachgebiet Kultur und Heimatpflege in Traunstein .
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