Wie zu befürchten war: Es hört nicht auf. Am heutigen Dienstagmorgen muss das Robert-Koch-Institut für den Landkreis neun Corona-Todesfälle mehr als gestern melden. 331 Verstorbene beklagt das Kreisgebiet nun schon. Auch der Inzidenzwert ist wieder etwas gestiegen – 173 Fälle in den vergangenen sieben Tagen gerechnet auf 100.000 Einwohner. Für die Stadt Rosenheim wird ebenfalls ein weiterer Corona-Todesfall registriert – der 36., so das RKI. Bei einem Inzidenzwert von 163,6 heute. Heute wird der Lockdown im Land wohl verlängert werden – wie berichtet – Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten werden sich um 11 Uhr zu einer Video-Konferenz treffen …
Leider änderte sich über Weihnachten nichts an der traurigen Spitzenstellung unseres Landkreises in der Corona-Pandemie. Vor allem bei der Sterberate sieht es weiter furchtbar aus.
Im Landkreis Rosenheim sterben seit Beginn der Pandemie 3- bis 5-mal mehr Menschen an Covid-19 als in vielen Nachbarlandkreisen bzw. im bayerischen Durchschnitt.
Derzeit sterben bei uns pro Woche so viele Menschen wie im Landkreis Miesbach insgesamt seit Beginn der Pandemie.
Es gibt keinen erkennbaren Grund, warum das so ist.
Eine entschiedene, öffentliche Reaktion von Landrat Lederer auf diese schwere Krise blieb bisher aus.
Die weitgehend fehlende Krisenkommunikation des Landratsamts ist unverständlich, nicht einmal grundlegende Daten wie z.B. zur Übersterblichkeit werden veröffentlicht.
Und was soll Herr Lederer Ihrer Meinung nach tun? Einen Zauberspruch aufsagen und schwupps…schon ist´s vorbei mit Corona?
Hier hilft kein Gerede und kein Rumdebattieren.
Hier hilft nur eines: Disziplin.
Gerade diese lässt bei dem einen oder anderen zu wünschen übrig.
So lange wir es mit ignoranten Menschen zu tun haben, werden wir die Pandemie nicht zum Stillstand bringen.
Sehr geehrte Michaela,
Zaubersprüche helfen natürlich nicht, aber vielleicht das Zauberwort „Arbeit“. Herr Lederer sollte, auch wenn er Corona damit nicht besiegen kann, einfach seine Arbeit machen.
Wie soll Herr Lederer seine Arbeit machen, wenn sich die Bürger nicht an die Maßnahmen halten. Soll er sich um jeden Einzelnen kümmern, also bei jedem Einzelnen Daheim anrufen und ihn darauf aufmerksam machen, dass er doch bitte Daheim bleiben soll? Ich denke doch, dass es möglich sein muss, dass sich jeder einzelne Mensch einfach mal an die Regeln halten soll, denn dann würden die Zahlen auch wieder sinken.
Liebe Michaela,
hierbei gehts nicht um Gerede oder Debattieren sondern um fachlich fundierte Analysen der Zuständigen zeitnah (!) warum die Sterberate im Landkreis RO um sovieles höher ist als bereits in den Nachbarlandkreisen und offene Kommunikation der möglichen Ursachen. Höheres Alter der Betroffenen, mehr schwere Vorerkrankungen, durch vorhandene Patientenverfügungen nur pallliative Therapie bei sehr schweren Fällen, schlechtere medizinische Versorgung ….all das wären mögliche Erklärungen die durchaus wichtig und aufschlussreich sowie analysierbar wären.
Dass sich die erwähnte Disziplinlosigkeit auf Landkreisgrenzen beschränkt wage ich zu bezweifeln.
Da bin ich voll bei Ihnen! Dass der Landkreis Rosenheim so erschreckend viele Todesfälle hat kann ja wohl nicht darauf zurückzuführen sein, dass sich hier niemand an Regeln hält. Andere Bundesländer haben höhere Inzidenzwerte, aber deutlich weniger Tote zu beklagen. Auch im benachbarten Österreich sind zum Beispiel im, deutlich grösserem, Land Salzburg die Todeszahlen trotz über doppelter Inzidenz „nur“ auf gleichem Niveau wie bei uns.