Bundesarbeitsminister Hubertus Heil schließt eine Verlängerung der neuen Homeoffice-Pflicht in der Corona-Pandemie nicht aus. Ab dem kommenden Mittwoch gilt Selbige vorerst bis zum 15. März (wie berichtet). Das große Ziel sei es, zu verhindern, dass man in einen vollständigen Lockdown der Volkswirtschaft komme. Vor allem sei die neue Homeoffice-Pflicht auch eine präventive Vorsichtsmaßnahme: Die Infektionszahlen gingen im Moment zwar zurück, aber durch die neuen Coronavirus-Mutanten bestehe ein zusätzliches Gesundheitsrisiko. Aktuell wisse man noch viel zu wenig darüber und der Blick in die Nachbarländer bereite Sorgen …
Beim Bund-Länder-Treffen am vergangenen Dienstag (wir berichteten) wurde beschlossen: Arbeitgeber werden dazu verpflichtet, zu prüfen, ob Arbeit von zu Hause möglich ist. Nur bei zwingend betrieblichen Gründen soll es Ausnahmen geben dürfen.
Die neue Verordnung wird vorerst bis zum 15. März gültig sein und kommenden Mittwoch, 27. Januar, in ganz Deutschland in Kraft treten.
…. na das hört sich ja sehr ausgegoren an….
Ja, wir haben das bereits seit Wochen in der Firma umgesetzt..
… allerdings stellt sich mir schon die Frage nach der Überprüfbarkeit…
… die sehe ich nicht gegeben….
Die Politik sollte den Firmen hier keine Vorschriften machen. Die Firmen machen doch schon Homeoffice möglich, wo es nur geht, um sich gegen Ausfälle abzusichern und produktiv zu bleiben. Ein Chef riskiert es sicher nicht seine Firma zu ruinieren. Die Firmen wissen selbst am Besten wie es geht. Politische Vorschriften könnten sogar zu Betriebsschliessungen führen. …die Planwirtschaft lässt schonmal grüssen…ist das vielleicht nur der Anfang?
(…) Faktisch läuft doch die Verordnung ins Leere, da sie zwar ein bußgeldbewährte Verpflichtung normiert, jedoch keinen Anspruch des Arbeitnehmers.
Ob ein Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber bei laufendem ungekündigtem Arbeitsverhältnis anzeigt, dürfte ebenfalls fraglich sein. Es gibt zu viele die einfach nicht wollen. Ist es einzusehen, dass man in Grundrechte eingreift, vor der Dispositionshoheit eines Arbeitgebers zurückschreckt. Ich denke das ist mehr als verhältnismäßig.
@DerSeher:
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihrer Annahme widersprechen, die Firmen würden Homeoffice ermöglichen, wo es nur geht.
– Seit Wochen und Monaten hätte mein Chef (Firma mit u.a. mehr als 15 Festangestellten) die Möglichkeit gehabt, die Homeoffice-Möglichkeiten für uns Mitarbeiter auszubauen. Stattdessen trifft man sich weiterhin auf engstem Raum zu Meetings, anstatt diese über Videokonferenz abzuhalten.
Auf einen umfassenden Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter wird hier nicht gesorgt, obwohl dies ohne Weiteres möglich wäre!
Als ITler habe ich bereits mehrfach im Bekanntenkreis gehört und auch hier in den Kommentaren lesen müssen, dass dies nicht der Fall ist. Natürlich möchte der Chef nicht die Firma riskieren, aber jemand der kein Homeoffice zur Verfügung stellt und in kleine Besprechungsräume zwingt (siehe Kommentar von Ein Angestellter oder Nadine), der geht auch davon aus, dass keine Anzeigen kommen werden. Wenn man dann noch älter als 50 ist, dann überlegt man sich auch zweimal, ob man seinen sicheren Arbeitsplatz aufgibt.
Es sollte eine Anlaufstelle geben, an die man sich wenden kann, die diesen Umstand dann überprüft und den Mitarbeiter anonym hält. Leider fehlt es wahrscheinlich dann am Personal, die diese Kontrollen durchführt.
Das wird auch nicht weiter kontrolliert. Bei uns darf man von Seiten des Chefs nicht ins HO, obwohl das möglich wäre.
Man ist hier einer Willkür ausgesetzt u das als über 50-Jährige mit einer demenzkranken Mutter, die von mir betreut wird.
Ihretwegen habe ich seit März 2020 private Kontakte quasi in den Negativbereich verlegt.
Aber beruflich darf ich mich jemandem ausliefern, der dann im schlimmsten Fall über das Leben m Mutter u von mir entscheidet.
Kann mein Arbeitgeber mich zwingen, Homeoffice zu machen?
Nein, zwingen kann er dich nicht. Solltest du z.B. kein Internet haben, keine Arbeitsmittel, keinen Platz oder einfach schreiende Kinder, die deine Arbeit stören würden, muss der Arbeitgeber dir eine Möglichkeit bieten, im Betrieb zu arbeiten. (…)
Meine Firma (Software) stellt es den Mitarbeitern frei, falls möglich!
Dazu gehört auch, dass in den einzelnen Abteilungen immer einer da ist. Macht nur Sinn im Sekretariat zum Post annehmen und in der IT falls mal ein Server kaputt ist.
Aber nachdem der Chef als Bezwinger des Virus jeden Tag im Büro ist, will er auch sehen, daß jemand arbeitet.
Ergibt einen psychologischen Druck dem viele nachgeben.
@mjh
Sie setzen das seit Wochen in der Firma um, super!
Dass Kontaktminimierung ein gutes Mittel zur Bekämpfung ist, ist nicht erst seit Wochen bekannt und viele Firmen haben eben nicht reagiert.
Überprüfbarkeit?
Genau das ist das Problem. Nur wenn es geahndet wird, halten sich viele daran, ansonsten „sorry“ scheissen sie drauf, statt zu realisieren, dass eben jeder Einzelne zum weiteren Verlauf durch sein eigenes Verhalten beitragen kann.
Die Vergangenheit (nicht nur jetzt) hat gezeigt, dass eine Freiwilligkeit in der Industrie, bei privaten und staatlichen Unternehmen und eben auch im privaten Umfeld nicht gerade gut funktioniert. Es geht nur mit Regeln, sobald mehr als ein einziger Mensch involviert ist.
Regeln zu brechen oder zu ignorieren dazu braucht es Menschen. Die einen benötigen eine Überprüfung und Bestätigung aller ihrer Aktivitäten, andere nicht, ob aus Ignoranz oder weil sie die gesetzlichen Regeln unserer Gesellschaft respektieren.
Verstöße gegen gesetzliche Regelungen unseres Staates müssen geahndet werden, allerdings glaube ich eine flächendeckende Überprüfung während der momentanen Pandemie ist gar nicht möglich, sollte auch nicht sein.
Die Pandemie hat viele Themen in unzähligen Bereichen losgetreten und zu Diskussionen geführt.
Menschen dazu bewegt sich (öffentlich, beruflich, persönlich) zu engagieren, zu äußern, zu schimpfen, zu danken, zu weinen, zu trauern, zu .. und und und …
Hoffe 2021, 2022 und 2023 sind noch viele so engagiert dabei.
Genau so ist es auch bei uns in der Firma. Kein Vertrauen in die Mitarbeiter. Es sollen immer 50% der Belgeschaft pro Team im Büro anwesend sein. Obwohl dies nicht notwendig ist. Alles kann im homeoffice gemacht werden. Jeder ist homeoffice erreichbar.
Und tun können wir dagegen reichlich wenig….
Solange es Chefs gibt, die nicht einmal eine einfache Excel-Tabelle erstellen oder bearbeiten können und die gegenüber jedem Mitarbeiter mißtrauisch sind, dass sie zu Hause mehr fernsehen als arbeiten, wird es Home-Office nicht in erwünschtem Maße geben. Schauen Sie doch in die Ämter, Behörden und viele Teile des öffentlichen Dienstes, wie stiefmütterlich all die Jahre die EDV-Abteilungen behandelt wurden. Zu wenig Personal, zu niedrige Bezahlung für EDV-Mitarbeiter, kein Geld für Ausstattung, geschweige denn Laptops für Home-Office. Dieses altväterische Gebaren rächt sich nun. Und solange sich in den Gehirnen der Verantwortlichen nichts ändert, wird es auch nichts mit der Digitalisierung.
Da es leider nicht kontrolliert wird, wird es bei uns auch nicht umgesetzt.
Als Verwaltungsangestellte könnte man zumindest teilweise homeoffice machen, aber es ist nicht gewollt, wir bekommen auch keine Laptops.
Aber selbst Kollegen, die zuhause alle technischen Voraussetzungen hätten, machen kein homeoffice.
Zum „Glück“ ist meine Kollegin jetzt langzeitkrank, bis dahin waren wir zu zweit in einem 16 qm Büro, und haben oft mit Maske gearbeitet.
Mit meinen 58 Jahren muss ich das aushalten, in dem Alter und während Corona hat man keine Alternative.
Homeoffice ist in vielen Bereichen machbar, wird bei uns auch konsequent umgesetzt.
Kontrolle ist nicht notwendig, das Ergebnis der Arbeit ist sichtbar.
Vertrauen in Mitarbeiter ist auch Motivation.
Wir sind zufrieden und die Umsätze haben seit dem ersten Lockdown auch nicht gelitten.
Leider wird hier nur auf Firmen und Chefs geschimpft, die Homeoffice angeblich nicht ermöglichen. Leider fragt hier niemand die Arbeitnehmer, ob sie überhaupt Homeoffice machen wollen. Bei vielen entstehen dadurch z.B. auch Komplikationen. So wurde die Notbetreuung bei uns nur genehmigt, weil der Arbeitgeber bescheinigt hat, dass ich im Büro unabkömmlich bin und Homeoffice nicht möglich. Wenn diese Argumentation nun umgekehrt wird, haben wir natürlich auch keine Notbetreuung mehr. Das heißt, ich wäre mit kleiner Tochter allein daheim. Ein effizientes Homeoffice ist dann natürlich nicht mehr möglich.
Daher möchte ich hier noch einmal deutlich sagen, dass viele Arbeitnehmer überhaupt kein Homeoffice wünschen! Bei uns wird man jetzt aber schon fast unter Druck gesetzt, ins Homeoffice zu gehen. Ich bin aber nicht der einzige bei uns, der daran gar kein Interesse hat.
Vielleicht denkt auch mal jemand an diese vielen Arbeitnehmer, die gar nicht von zu Hause aus arbeiten wollen!
Besten Gruß
Michael
An dieser Stelle würde ich gerne andere Prioritäten anmahnen: Die Politik sollte weniger auf die Einflüsterungen der Arbeitgeber (mit Sicherheit sind auch Arbeitnehmer darunter, Herr Karkosch) hören und stattdessen an die Kinder denken, die schon viel zu lange im „Homeoffice“ sein müssen und leider keine starke Lobby haben. Dazu gehört, Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen so schnell wie möglich wieder zu öffnen und stattdessen die Homeoffice-Pflicht durchzusetzen.
Lieber Herr Karkosch, die Einzelhändler würden auch gerne ihre Geschäfte öffnen, die Gastronomen ihre Lokale. Künstler würden gerne auftreten, Schüler würden gerne in die Schule gehen. Das Leben ist gerade für alle Menschen voller Komplikationen. Vielleicht denken Sie mal an die derzeitige Arbeitssituation der Pfleger*innen und Ärzt*innen in den Krankenhäusern. Die würden nach fast einem Jahr Pandemie auch gerne mal wieder etwas verschnaufen… Es wäre schon gut, Sie würden mithelfen die Infektionszahlen zu senken und das mit dem Homeoffice zumindest mal probieren.
Ich arbeite in der Reinigungs-Branche und diese hält es nicht mal für nötig, uns mit Masken bzw. Desinfektion auszustatten. Uns wurde angeboten, die Masken zu kaufen. Die nehmen keinerlei Rücksicht auf ihre Mitarbeiter, Hauptsache man macht seinen Job. Auch im Dienstwagen sitzen 2 Teams, ohne darauf zu achten, dass man geschützt ist. Den Arbeitgebern ist es völlig egal. Sie sitzen alle im Büro auf einem Haufen und wir durfen nicht rein, nur anrufen, wenn was sein sollte. Ich frage mich, wo bleibt der Respekt und die Gesundheit der Mitarbeiter.
Wo kein Kläger, da kein Richter!
Warum meldet ihr das nicht bei den zuständigen Behörden?
Das kann sogar anonym stattfinden! Hier zu schreiben und abwarten bringt nichts!
Warten wir doch mal ab, bis die ersten dagegen klagen – ob dann noch viel von der „Pflicht“ übrig bleibt, bleibt abzuwarten.
Ich habe eine Frage. meine Chefin (Steuerberaterin) ist gegen Home-Office. wir sitzen in einem normal großen Raum zu dritt. sie tut alles dafür damit wir nicht im Home Office arbeiten. Ihre Meinung nach, ist es für uns nicht möglich aus Datenschutz Gründen. ich bräuchte wohl ein Arbeitszimmer das ich anschließen kann. Sie hat jetzt wohl irgendwo eine Begründung abgegeben um uns nicht ins Home Office schicken zu müssen. Hat sie recht? kann sie das machen? Kann es wirklich sein das wir dann nicht ins Home Office geschickt werden? Oder kommt es jemand kontrollieren? Auch zb wegen der 10qm pro Arbeitnehmer. das haben wir auch nicht. Ich habe zb eine Stunde Fahrt und muss mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, da ich bei meiner Arbeit nicht Parken kann. Dazu bin ich noch schwanger.
Das würde mich sehr interessieren ?
Vielen Dank.
Ok, spätestens schwanger ist ein guter Punkt … ab zur Frauenärztin, Risiko erzählen (…)