Die Rosenheimer Polizei wurde am Freitag über einen Nachbarschaftsstreit in der Traberhofstraße verständigt, dabei soll auch Reizstoff von den Beteiligten eingesetzt worden sein. Von den Beamten wurde das Mehrfamilienhaus betreten und bereits im Treppenhaus konnte tatsächlich beißender Pfefferspraygeruch wahrgenommen werden. Die Bewohner wurden gebeten, in ihren Wohnungen zu bleiben, um eine Gesundheitsschädigung zu vermeiden. Anschließend wurde die Rosenheimer Feuerwehr alarmiert, die das Treppenhaus mit technischem Gerät lüften konnte, ein Betreten des Gebäudes war daraufhin wieder möglich.
Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, soll eine 57-jährige Bewohnerin bei ihrem 22-jährigem Nachbarn geklopft haben. Nach Öffnen der Tür, sprühte die Frau sofort ihren Nachbarn mit Reizgas ins Gesicht und lief wieder zurück in ihre Wohnung. Kurz darauf soll sie erneut die Wohnung verlassen haben und weiteren Reizstoff im gesamten Treppenhaus verteilt haben.
Mehrere Bewohner bekamen den Streit mit, liefen ins Treppenhaus und atmeten den Reizstoff ein. Der Polizei sind aktuell zehn leicht verletzte Bewohner bekannt. Durch den verständigten Rettungsdienst wurden die Bewohner medizinisch versorgt.
Dem Einsatz von Reizstoff soll zudem ein weiterer Streit vorausgegangen sein. Zeugen schilderten, dass ein 45-jähriger Bewohner auf andere Nachbarn mit den Füßen eingeschlagen habe.
Die Rosenheimer Polizei hat nun ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die 53-Jährige eingeleitet. Auch gegen den 45-Jährigen laufen Ermittlungen wegen Körperverletzung. Geklärt werden muss ebenfalls, inwieweit die Taten in Verbindung stehen, beziehungsweise was konkret der Auslöser für die Taten waren. Beim Reizstoff handelte es sich um ein sogenannten Tierabwehrspray. Die genauen Verletzungsbilder der Beteiligten sowie der Mitbewohner ist ferner Gegenstand der polizeilichen Erhebungen.
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