Am Gries soll es ab April einen Imbisstand geben - Grünes Licht vom Bauausschuss der Stadt
Eine längere Diskussion entspann sich bei der gestrigen Sitzung des Bauausschusses der Stadt Wasserburg zum Antrag zweier privater Betreiber, die am Gries ab April einen Imbisswagen aufstellen wollen. Bürgermeister Michael Kölbl sprach von einer „biergartenähnlichen Lösung“ in der Nähe des Inndamms. „Ich würde mich freuen, wenn wir im Sommer eine zusätzliche Attraktion in Wasserburg hätten.“ Was allerdings nicht alle Räte so sahen.
Ihren ursprünglichen Plan, einen Biergarten auf Höhe des Grillplatzes am Inndamm (zwischen Plätte und TSV-Gelände) zu installieren, mussten die potenziellen Betreiber aus verschiedenen Gründen einstampfen. Unter anderem gab’s vom Landratsamt keine Genehmigung dafür.
Der Bürgermeister dazu: „Seit Jahren ist der Wunsch nach einem Biergarten in der Stadt groß. Bis jetzt hat sich da nichts ergeben. Jetzt könnten wir mit dem Imbisswagen eine Minilösung anbieten und die Aufenthaltsqualität am Inndamm erhöhen.“
Christian Stadler (Grüne) äußerte zunächst rechtliche Bedenken. „Ich habe Verständnis dafür, dass man jetzt anstelle des Biergartens direkt am Inndamm eine andere Lösung versucht. Aber: Der geplante Aufstellort ist meines Erachtens nach Außenbereich. Und wenn’s ein Biergarten werden soll, dann ist das dort definitiv ein Schwarzbau.“ Das Konzept berge zudem viele Unwägbarkeiten. „Wenn der Imbisswagen wie geplant bis 23 Uhr offen haben soll, wer macht dann rundherum sauber? Das wird nicht ganz ohne größeren Aufwand gehen.“ Außerdem könne er sich nicht vorstellen, dass die Gäste des neuen Imbisswagens zu später Stunde das öffentliche WC am Gries nutzen würden. „Ganz in der Nähe ist der Zaun der Grundschule. Ich glaube da sind Beschwerden programmiert. Und ich habe die Befürchtung, wir verlagern das Nachtleben runter an den Gries und die Gastros in der Altstadt schauen mit dem Ofenrohr ins Gebirge.“
Die rechtlichen Bedenken zerstreute Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann. „Der geplante Aufstellort ist noch Innenbereich. Da sind wir uns sicher. Außerdem soll ja kein wirklicher Biergarten entstehen, sondern nur ein Verkaufswagen aufgestellt werden – ohne eigene Sitzgelegenheiten, ohne Bierbänke und Tische.“ Diese gebe es in der Nähe im öffentlichen Raum am Inndamm.
Bedenken äußerte auch Wolfgang Schmid (CSU): „Natürlich bin ich grundsätzlich auch für einen Biergarten. Ich halte allerdings den Zeitpunkt heuer für äußerst ungünstig. Schmid wörtlich: „Gerade im Frühjahr, wenn die Regierung die Menschen aus dem sprichwörtlich offenen Strafvollzug entlässt, und die gebeutelte Gastronomie in der Altstadt wieder volle Fahrt aufnehmen könnte, sorgen wir für neue Konkurrenz. Das halte ich für ein ganz falsches Signal.“ Für ihn sei der Imbisswagen zum jetzigen Zeitpunkt „moralisch bedenklich“.
Darauf der Bürgermeister: „Wir sollten jetzt wirklich nicht jedes Haar in der Suppe suchen. Als ob so ein Imbisswagen den große Niedergang der Wasserburger Gastronomie auslösen könnte.“ Wenn man den Biergarten am Busbahnhof genehmige, verstehe er die Diskussion nicht. „Dann brauchen wir in der Stadt so schnell nicht mehr über einen Biergarten sprechen.“ Außerdem habe man so eine ähnliche Lösung in der Hofstatt: „Mit Stühlen und Tischen, die von der Stadt gestellt sind, und ohne Konsumzwang.“
Auch Christoph Klobeck (CSU) gab zu bedenken, dass der neue Verkaufswagen am Gries direkt in Konkurrenz zum ToGo-Angebot der Wasserburger Wirte stehe. „Der Unterschied zum Altstadtbiergarten liegt doch auf der Hand. Dort wurde Publikum von auswärts in die Altstadt hereingezogen. Der Kuchen wurde größer. Das macht ein Imbisswagen sicher nicht. Der bedient sich vom vorhanden Kuchen.“
Für den Imbisswagen sprach sich Norbert Bourtesch (Bürgerforum) aus: „Ich glaube, wir können auf nichts verzichten, was die Aufenthaltsqualität am Inndamm steigert.“ Der Imbisswagen sei ein Mikroprojekt, wie ihn auch das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) vorsehe. „Mir haben die Antragsteller versprochen, keine Tische aufzustellen. Es soll ein reiner ToGo-Betrieb werden, bei dem auf regionale Produkte zurückgegriffen wird. „Das ist was ganz Kleines – ich glaube nicht, dass das Sortiment da mit unserer Gastro konkurriert.“ Er würde dem Antrag gerne eine Chance geben. „Mit den zwei Parkplätzen ganz hinten, auf denen der Standort geplant ist, ist das Ganze ohnehin ein gewagter Versuch.“
Friederike Kayser-Büker (SPD) merkte an, man solle bei der Ausstattung des Verkaufswagens und des Drumherums auf eine „ästhetische Lösung“ achten. „Ich hoffe auf eine schöne Gestaltung.“ Wichtig sei auch, zu schauen, wer letztlich die Verantwortung trage, wenn es zu Problemen komme. Auch sollte man ein Auge auf die Öffnungszeiten haben. „Da wird immerhin in der Nähe der Grundschule Alkohol ausgeschenkt.“ Grundsätzlich stehe sie dem Projekt aber positiv gegenüber. „Das wird sicher gut angenommen. „Und warum soll der kleine Imbisswagen der Gastronomie schaden?“ Das sei doch viel mehr beim Altstadtbiergarten gegeben. „Da habe ich von nicht wenigen Wirten gehört, der habe ihnen wirklich das Geschäft kaputt gemacht.“
Christian Peiker (Linke) stieß ins gleiche Horn: „Bei der ganzen Diskussion habe ich das Gefühl, ich bin im falschen Film. Wie soll denn ein Acht-Quadratmeter-Imbisswagen der Altstadt-Gastro schaden? Das kapier ich nicht.“
Letztlich gab der Bauausschuss gegen die Stimmen der beiden CSU-Räte mit 5:2 grünes Licht für die Aufstellung des Verkaufswagens am Gries von April bis Oktober.
Finde ich mutig von den Betreibern, wünsche ihnen viel Erfolg und freue mich auf einen leckeren Snack am Inn. Vielleicht müssen dann aber die Mülleimer öfter geleert werden, die sind ja jetzt schon oft überfüllt…
Sonst seh ich da kein Problem, die örtliche Gastro wird davon bestimmt nicht betroffen sein.
Eine tolle Bereicherung!
Die örtliche Gastro (sofern sie bis dann wieder geöffnet haben darf) muss ihre Gäste um 22:00 Uhr vom Terrassenbereich nach drinnen bitten. Die Leute können sich dann aussuchen, ob sie sich bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen reinhocken oder noch auf einen (bzw. 2 – 3) Absacker an den Inndamm gehen wollen. Da kann der kleine Imbißwagen für die Gastro schon spürbare Auswirkungen haben.
Und gibt es da dann auch Bier zu kaufen?
Ein kleiner Imbisswagen als zentrale Konkurrenz für die etablierte Gastwirtschaft in der Altstadt – echt jetzt?
Das ein Linker das nicht versteht war ja klar.
OhMei, dann erklären sie doch bitte wieso eine kleine Pommesbude der Gastro immensen schaden zufügen soll, der Pop Up Biergarten allerdings, den die CSU so gefeiert hat, ist ja auch ok gewesen. Ich bin gespannt.
Eigentlich ganz einfach, wenn man es aus der Sicht derer betrachtet, die nicht in Sicherheit stehend jeden Monats Ersten ihr Geld bekommen. Die Gastro ist auch schon vor Corona gebeutelt gewesen. U.a. mit Knebelverträgen und hohen Pachten. Die sog. Foodtruck Lösung ist für mich ein falsches Signal in der Zeit wo es wieder losgehen soll. Die Verluste sind für einige kaum aufzufangen. Der Biergarten hatte mit erweitertem Programm viel mehr Leute nach Wasserburg gelockt, das war ein Zugewinn, was diese Holzbude als Saufeinladung neben einer Schule nicht sein wird. Mir ist es politisch egal wer was wo macht, aber so läppische und verachtende Aussagen sind entwewder gezielte Mache oder …. Na ja, will nicht beleidigen, denn ich stze vorraus, dass Stadträte durchaus wissen was an Unkosten für eine feste Geschäftseinrichtung ansteht gegenüber eine Bude und wer wie und wo Steuern zahlt. Aber eigentlich spreche ich das einigen Räten ab, oder es ist ihnen gänzlich egal.
So wie sie schreiben sind sie sauer, ansonsten kann ich mir diese Unterstellungen und fast schon Beleidigungen nicht vorstellen. Sei ihnen verziehn. Vielleicht aber richten sie ihr Wort im reallife an die Betreiberinnen und Betreiber, die ihrer Meinung nach unbedingt neben einer Schule eine Saufbude errichten wollen. Vielleicht ist alles gar nicht so dramatisch wie vermutet. Im Übrigen müsste man dann andere Foodtrucks auch verbieten, das wäre dann konsequent. Ich bleibe dabei, ein kleiner zusätzlicher Wagen wird die bestehende Gastro nicht beeinträchtigen, da will man sich was vor machen. Sie müssen dort ja auch nicht einkaufen, der Kunde entscheidet über Angebot und Nachfrage, oder wie war das nochmal mit dem Markt der sich selbst regelt?
Was hat das mit Links oder Rechts zu tun? Das ist gesunder Menschenverstand.
Unfassbar! Die Gastronomie leider zur Zeit sehr stark und von der Stadt wird noch der imbisswagen genehmigt, Hauptsache steuereinnahme!
Außerdem gab es doch mal einen schönen, kleinen Biergarten in Wasserburg… Was ist noch mal aus dem geworden?
Der musste der Profitgier weichen. Es war einer der Schönsten Biergärten der ganzen Umgebung, kam sogar damals im Fernsehen. Viel hat man ja nicht unternommen um ihn zu retten.
…Alkoholverkauf direkt neben der Grundschule? Wer entsorgt den Müll der sicherlich anfallen wird? Die Reinigung der benötigten Toiletten zahlt der Steuerzahler? Wenn Herr Bourtesch die Betreiber kennt hört sich das viel mehr nach einem Freundschaftsdienst als nach einer neutralen Entscheidungsfindung an.
Der Bürgermeister spricht von einer „biergartenähnlichen Lösung“ und führt ins Feld, dass schon seit Jahren von den Bürger:innen ein Biergarten gewünscht wird. Ist das ernsthaft der Ausgleich dafür, dass damals am Palmano einfach nur geschlafen wurde seitens der Stadt? Eine Imbissbude – ohne Tische und Stühle – auch nur ansatzweise mit einem Biergarten zu vergleichen, ist schlicht peinlich.
Schon jetzt wird immer wieder beklagt, wie sehr doch die Mülleimer in der Stadt überfüllt sind. Dies wird in einem noch größeren Umfang geschehen, da der Verzehr am Inndamm erfolgen soll. Ich bin gespannt, wer den ganzen Müll dann in der Nacht aufräumt, bevor am nächsten Tag die Grundschule beginnt. Vom Wildbieseln ganz zu schweigen. .
Es stellt sich die Frage, was auch schon angesprochen wurde, was gibt es da zu trinken, ich seh da halt die Gefahr das es ein magnet wird für die Jugendlichen und die dann den Inndamm belagern und der Müll überhand nimmt, man hat es ja gesehen beim Grillplatz!! Ich will da nix madig machen, es müsste da unbedingt drauf geachtet werden, weil nicht das es auf die heimische Gastronomie zurückfallen!! ich seh es auch noch aus der warte, wenn man es macht, ist es in diesem Jahr wo die Gastronomie eh zu kämpfen hat ein schlechter Zeitpunkt!!
Was hat eine Pommesbude mit einem Biergarten gemeinsam. M.E. nix. An der Pommes Bude holt man sich Junkfood u. Getränke in Plastik oder Pappe und entsorgt den Müll am Inndamm. Toller Gewinn für fie Stadt!!!
Dann muss sich die örtliche Gastro eben was einfallen lassen. Das ist doch normaler Wettbewerb.
Das ist natürlich Wettbewerb – und die unterschiedlichen Schließungszeiten sind dann eben auch Wettbewerbsverzerrung.
Die zutiefst neoliberale Vorstellung, dass der Wettbewerb alleine alles regelt, hat nebenbei bemerkt auch viele Schattenseiten.
Nur als Anmerkung: Der Imbisswagen soll um 23 Uhr schließen, da kann die Gastronomie ja noch mindestens 2 Stunden geöffnet bleiben?! Auch mit to go Angeboten, oder? Wo ist hier ein Wettbewerbsnachteil? Vor allem bei schlechtem Wetter? Ist doch gut wenn jemand Ideen und Mut hat!
Die schlechteste Idee des Jahres!!!
Nichts steht im Bericht von Bierverkauf!!!
Um Alkohol verkaufen zu dürfen bräuchte man eine Konzession. Diese würde ca. 500€+ eine monatsmiete kosten. Ausserdem muss man WC’s für
MÄNNLEIN und WEIBLEIN bereitstellen.
Eine Pommes und Würschtl Bude wird die Gastronomie in der Stadt wollen kaum negativ belasten und wer sich daran erinnern kann, der weiß, dass es schon mal einen Imbiss am Gries gab und der hat auch keinen gestört.
Also ruhig bleiben und nicht wegen ein paar Würschdchen aufregen, gibt was schlimmeres
Ich geh mal davon aus, dass der Betreiber eine Konzession zum Verkauf von alkoholischen Getränken besitzt, und so lange er nichts an Jugendliche verkauft, ist doch alles im grünen Bereich. Wird interessant, lassen wir uns überraschen.
Bezüglich Gastro und Aussagen „jetzt wo’s wieder los geht“ kann ich nur den Kopf schütteln wer tatsächlich so naiv ist und glaubt das war’s mit Corona und Lockdown tut mir leid, seid froh wenn ihr wenigstens noch nen Imbiss Wagen habt. Die nächsten Jahre Lockdown wird nämlich kein Restaurant mehr überleben, außer eben die, die reines ToGo Geschäft haben.
Eine sehr schöne Idee. Da können sich auch ältere Spaziergänger stärken . Schöne Sache freue mich jetzt schon.
Hoffe es gibt auch was für Kinder,meine alle noch Grundschüler freuen sich schon. Eigentlich schon lange überfällig.
Das ist der Todesstoss für die Gastronomie. Wenn ich meine Feundin richtig schick zum Diner ausführen will, geh ich nämlich ab sofort nicht mehr in ein gediegenes Restaurant sondern zum Imbisswagen am Grieß…
*Ironie aus*
So eine Imbissbude soll ernsthaft eine Konkurrenz für eine Gaststätte bzw ein Cafe sein?
Wer sind denn die Konsumenten einer solchen Bude? Leute, die was schnelles für den Hunger zwischendurch haben wollen und nicht die Zeit und Lust haben sich irgendwo hinzuhocken. Sprich, sie wären sowieso nicht in ein Lokal gegangen.
Konkurrenz wäre es eigentlich nur für die Dönerbuden bzw den Bosnastand, aber dazu ist er eigentlich zu weit weg vom Schuss. Wenn ich in der Stadt beim einkaufen bin, latsch ich nicht extra zum Gries für ne Portion Pommes.
Was geklärt werden müsste, sind a) die Öffnungszeiten, b) die Toilettensituaton und c) die Müllentsorgung.
PS Was ich tatsächlich immer noch sehr schade finde ist, dass sich keine Nachfolge für den Markthallenimbiss gefunden hat.
Als ehemaliger langjähriger Wasserburger ist es schon erstaunlich mit welchen „Problemen“ sich die Stadt so beschäftigt: Ein winziger Imbisswagen und dazu ein Lageplan am Griess. Gibt es keine dringenden Probleme mehr oder ist das Ganze Teil einer Komödie?
Eine Alk-Tränke im hintersten Eck eines Parkplatzes? Wozu? Wohl um noch schnell ein zwei Halbe zu zieschen bevor es mit dem Auto wieder auf die Piste geht. Abgesehen davon hätte ich kei gutes Gefühl, mein Auto im Bereich dieses Ausschankes abzustellen…