Senior-Chef Franz Heider mit 86 Jahren verstorben - coronabedingt im engsten Kreise beigesetzt
Mit dem Tod von Franz Heider vom gleichnamigen Priener Cafe ist eine Priener Persönlichkeit coronabedingt in aller Stille und nur im engsten Familienkreise zu Grabe getragen worden. Franz Heider verstarb im Alter von 86 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit, noch bis vor wenigen Wochen half er seinem Familien-Unternehmen in der Backstube tatkräftig mit.
Die Verabschiedung in der Katholischen Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ nahmen in ökumenischer Gemeinschaft Gemeindereferent Werner Hofmann und Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth vor. „Franz Heider lebte ökumenisch, nicht nur weil er im Schatten der Katholischen Pfarrkirche sein Cafe und seinen Arbeitsplatz sowie gleich bei der Evangelischen Christuskirche mit seiner Familie sein Wohnhaus hatte, er freute sich nämlich sehr über das christliche Zusammenwachsen in Prien und so danken wir ihm heute in geistlicher Gemeinschaft“ – Mit diesen Worten begann Pfarrer Wackerbarth seinen ganz persönlichen Nachruf und fügte hinzu, dass Franz Heider – aus Kolbermoor stammend – zwar kein gebürtiger Priener war, aber zu einem geachteten Bürger wurde.
Werner Hofmann erinnerte in seiner Trauerrede an das Wirken von Franz Heider zum Wohle seiner Familie, seiner Kunden und seiner Heimatgemeinde Prien. Eine berufliche Ausbildung als Bäcker und Konditor erfuhr der Verstorbene in der Schweiz. Nachdem Franz und Gerda Heider nach ihrer Hochzeit im Jahr 1963 zuerst in Prien die vormalige Bäckerei Wagner gepachtet hatten, erfüllten sie sich im Jahr 1967 durch den Kauf des Cafes Obermaier den Traum der Selbstständigkeit.
Arbeitsintensive Jahre mit verschiedenen baulichen Verbesserungen und Erweiterungen standen dem Ehepaar Heider sowie Sohn Franz und Tochter Gerdi mit den Enkelkindern Eva und Lorenz bevor, unter anderem mit der Neuausrichtung des Ladens, der Neugestaltung der Terrasse, der Erweiterung des Cafes und dem Ausbau der Backstube. Auch nach der Übergabe des Betriebes an seinen Sohn Franz war der Senior-Chef gerne und verlässlich in seiner Backstube helfend tätig, genoss aber zugleich er mit seiner Frau Gerda Reisen, die sie unter anderem nach Amerika, Osttirol und Bad Wörishofen führten.
Franz Heider – so Werner Hofmann weiter – war ein Förderer der Priener Orgel, die zu seinen Ehren mit Gesang durch Bartholomäus Prankl bei der Trauerfeier erklang. Abschließend sagte der Gemeindereferent: „Franz Heider, die bekannten Heider-Semmeln sowie sein Kaffee und seine Kuchen werden uns schon deshalb gemeinsam in Erinnerung bleiben, weil das Cafe Heider ein beliebter Familien-Treffpunkt zum Frühstück war und weil all seine Waren Grundlage für Schönes waren. Gott war immer mitten im Cafe Heider“.
Bei der Trauerfeier auf dem Friedhof erklangen die Instrumente des Evangelischen Posaunenchores sowie das Lied „Amazing graze“. Franz Heider war als Mitglied des damaligen Gewerbevereins zusammen mit Ernst Reiter Mitbegründer des Priener Christkindlmarktes , einige Jahre war er auch Zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins mit dem damaligen Ersten Vorsitzenden Max Erhard. Zudem war viele Jahre Mitglied bei der Priener Liedertafel, bei der Priener Feuerschützengesellschaft und beim Priener Tourismusverein.
Anton Hötzelsperger
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