In seinem Wochenbericht weist das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim heute darauf hin, dass sich der seit Ende Dezember abzeichnende klare Trend für eine Abschwächung des Infektionsgeschehens in der Region weiterhin fortsetzt. In Stadt und Landkreis Rosenheim sank seit dem 25. Januar der Wert der 7-Tage-Inzidenz (Zahl der Fälle bezogen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) kontinuierlich: im Landkreis von 109,4 auf 45,5 am gestrigen Donnerstag und in der Stadt von 129,0 auf 48,8 8. Februar. Im Altlandkreis Wasserburg tanzt bei den Neuinfektionen nur Griesstätt aus der Reihe (siehe Grafik).
In der Stadt kam es seit Dienstag wieder zu einem leichten Anstieg auf 67,7. Aus Sicht des Gesundheitsamtes stellt dies aber keine Trendumkehr in der Stadt Rosenheim dar. „Aufgrund der geringen Grundgesamtheit der Einwohner der Stadt Rosenheim wirken sich bei der Berechnung des statistischen Werts der 7-Tage-Inzidenz bereits geringe Veränderungen der täglichen Fallzahlen stärker aus als im Landkreis. Dies kann man in der Kurve der 7-Tage-Inzidenz im Laufe der Pandemie wiederholt beobachten. Hier kommt es wiederholt zu kleineren Ausschlägen nach oben oder unten ohne dass dadurch der langfristige Trend beeinflusst würde“, erklärt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim.
Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt Rosenheim täglich zwischen einem und 37 neuen Fällen gemeldet. Durch die abgesunkenen täglichen Meldezahlen fällt es zunehmend leichter, die Quelle einer Ansteckung zu ermitteln und die Infektionsketten nachzuverfolgen. Das Gesundheitsamt Rosenheim kann die positiv Gemeldeten weiterhin tagesaktuell telefonisch und schriftlich über ihre Infektion informieren und die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen anordnen. Auch die engen Kontaktpersonen können zeitnah kontaktiert und ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet werden.
„Somit besteht in der Stadt und im Landkreis Rosenheim weiterhin ein robuster Abwärtstrend bei den Fallzahlen und dem Infektionsgeschehen insgesamt. Die harten Beschränkungsmaßnahmen der Staatsregierung zeigen Früchte“, berichtet Hierl.
Infektionsübertragungen ereignen sich weiterhin überwiegend im privaten Umfeld. Bedeutung haben auch Ausbrüche in Einrichtungen wie Kliniken, Pflege- und Behindertenheimen.
Erfreulicherweise werden in Stadt und Landkreis in immer mehr stationären Einrichtungen Erst- und Zweitimpfungen vorgenommen:
Insgesamt sind zirka 15.000 Impfungen seit Impfstart in Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern sowie dem gemeinsamen Impfzentrum von Stadt und Landkreis Rosenheim auf der Loretowiese erfolgt. 9.489 davon waren Erstimpfungen, 5.559 Zweitimpfungen. Insgesamt 6.148 dieser Impfungen wurden in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie betreuten Wohnformen in der Region verabreicht.
In der Stadt Rosenheim haben die noch nicht nachweislich mit Corona infizierten Bewohner der 4 Alten- und Pflegeheime die erste und zweite Impfung erhalten. Im Landkreis Rosenheim erfolgte in 51 der insgesamt 59 Alten- und Pflegeheimen der höchsten Priorität eine Erstimpfung der noch nicht bereits infizierten Bewohner, in 45 dieser Einrichtungen haben die Bewohner auch die Zweitimpfung bereits erhalten. Es werden immer wieder Bewohner von Einrichtungen nachgemeldet, welche sich nach Durchführung der Impfungen in den Einrichtungen noch für die Impfung entschieden haben. Zudem erfolgen nun auch vermehrt Impfungen in teilstationären Einrichtungen und betreuten Wohnformen für ältere oder pflegebedürftige Personen. Erfreulicherweise sind nun auch von der Regierung von Oberbayern größere Mengen an Impfstoff angekündigt, so dass demnächst auch vermehrt Impfungen im Impfzentrum geplant sind.
„Wir weisen darauf hin, dass für die Impfungen im Impfzentrum eine Registrierung unter https://impfzentren.bayern zu erfolgen hat“, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Die bayerische Software errechnet automatisch nach bestimmten Algorithmen die Priorisierung anhand der erfolgten Angaben des Bürgers, das Impfzentrum kann hierauf keinen Einfluss nehmen. Bitte sehen Sie daher von Anfragen zur Höherpriorisierung oder vorgezogenen Impfungen an das Impfzentrum oder das Gesundheitsamt ab. Die Impfberechtigung muss am Impftag belegt werden (zum Beispiel mittels eines gültigen Ausweisdokuments oder einer Arbeitgeberbescheinigung).
„Auch wenn es bislang vereinzelt nach Verabreichung der ersten Impfung zu Infektionsfällen gekommen ist, weil eben nach nur einer Impfung noch kein sicherer Impfschutz aufgebaut war oder die Impfung in der Inkubationsphase der Infektion verabreicht wurde, so haben wir dennoch den Eindruck, dass sich diese verstärkte Impftätigkeit in den Heimen neben der allgemein abgesunkenen Infektionsaktivität in der Bevölkerung bereits positiv auf das Infektionsgeschehen in den Einrichtungen auswirkt. Ich appelliere daher noch einmal eindringlich an alle Bewohnerinnen und Bewohner und vor allem an die Pflegekräfte in den Alten- und Pflegeheimen, das Impfangebot anzunehmen. Das Infektionsgeschehen und vor allem schwere Erkrankungsverläufe bis hin zu Todesfälle müssen zwingend gestoppt werden! Es kursieren einige Gerüchte über Impfschäden durch die Corona-Impfstoffe. Schenken Sie dem keinen Glauben, die Vorteile der Impfung überwiegen nach der Studienlage bei weitem mögliche Nebenwirkungen“, so Hierl.
Neue Varianten breiten sich aus
Sorgen bereitet weiterhin die schnelle weltweite Ausbreitung von neuen Virusvarianten. Es kommen stetig neue Länder hinzu, in denen diese Viren verbreitet auftreten. Auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts sind diese Gebiete ausgewiesen:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html
In der Rosenheimer Region ist bisher weiterhin lediglich ein bestätigter Fall einer neuen Virusvariante (Südafrika-Variante) aufgetreten, über den bereits berichtet wurde. Mit Blick auf die Verbreitung der neuen Virusvarianten sollte von Reisen ins Ausland grundsätzlich Abstand genommen werden und trotz rückläufigen Neuinfektionen sollten Kontakte weiterhin so weit wie möglich vermieden werden.
Fallzahlenentwicklung
Seit dem letzten Wochenbericht vom vergangenen Freitag wurden dem Gesundheitsamt 162 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. Bisher sind insgesamt 13.061 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 10.259, Stadt: 2.802). Mittlerweile wurde bei mindestens 10.401 Personen eine Genesung dokumentiert. 462 Personen (vergangenen Freitag: 454) sind bis zu diesem Zeitpunkt an der Erkrankung gestorben (Landkreis: 411, Stadt: 51). Von den Verstorbenen waren 13 (12) Personen unter 60 Jahren. 317 (312) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Dem Gesundheitsamt wurden zwei Personen gemeldet, die seit dem letzten Wochenbericht verstorben sind. Hiervon war eine Person über oder gleich 80 Jahren und eine Person unter 60 Jahren. Keiner dieser Verstorbenen war in einem Heim betreut worden.
124 (135) COVID-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. Hiervon befinden sich 17 Patienten (16) auf einer Intensivstation.
Die 7-Tage-Inzidenz liegt mit Stand heute für die Stadt Rosenheim bei 67,66 (64,52), für den Landkreis Rosenheim bei 45,54 (78,06).
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