Wut über die Grafitti-Schmierereien - Polizei Prien ermittelt
Rund 5.000 Euro Sachschaden haben die Graffiti-Schmierereien an den Rathäusern von Frasdorf, Aschau und Bernau angerichtet (wir berichteten). In der Chiemgau-Stimme äußern sich jetzt die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und prangern die teure Schadensbeseitigung an. Mittlerweile hat die Polizei Prien die Ermittlungen aufgenommen und wertet zudem Videomaterial aus.
„Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“, dieses Zitat aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts hinterließen unbekannte „Maler“ in großen Lettern mit blauer Farbe im Eingangsbereich vor dem Frasdorfer Rathaus. „Diktatur“ und „Söddr-Mutant“ schrieben sie an den Bereich des Nebeneinganges. Offensichtlich vertrauten die Täter darauf, dass die Gemeindebürger in der Kehrausnacht dem Ausgeh-Verbot Folge leisteten und daheim blieben, so dass sie unbehelligt ihre Botschaften schreiben konnten. Zeitgleich wurden auch die weißen Fassaden der Rathäuser in Aschau und Bernau mit Parolen in der gleichen Farbe und mit derselben Schrift verunstaltet. „Södiktatur“ und „Mutant“ sowie „Es reicht eure Kinder leiden“ ist am Aschauer Rathaus an der Straßenfront zu lesen, in Bernau fragen die Unbekannten an der Wand am Nebeneingang: „Warum quält ihr unsere Kinder?“ und bezeichnen die Gemeinde als „Söders Marionetten“ Alle drei Gemeinden erstatteten Anzeige.
Für Simon Frank in Aschau ist damit eine Grenze überschritten: „In meinen Augen ist das eine absolute Sauerei! Dieser Ausdruck einiger Chaoten kostet die Gemeinde Aschau nicht nur unnötig Geld und personelle Ressourcen, sondern überschreitet auch eine Hemmschwelle, welche ich entschieden verurteile! Welche Aktionen folgen als nächstes?“ Bürgermeister Daniel Mair und Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber stimmen ihrem Kollegen voll zu: „Sachbeschädigung ist keine Problemlösung. Man kann zu den aktuellen Corona-Regeln stehen, wie man will, aber in den Rathäusern der Region werden keine Corona-Gesetze gemacht“, so Daniel Mair. Seine Kollegin ergänzt: „Grundsätzlich kann ja jeder seine politische Meinung haben, dann soll er sie aber auch sachlich äußern. Aber damit die Wände der Rathäuser zu beschmieren, ist eine Vorgehensweise, die nicht geduldet werden kann. Das ist Sachbeschädigung, die Schadensbeseitigung kostet die Gemeinden viel Geld. Auch in Bernau sind die Schmierereien zur Anzeige gebracht worden. Es handelt sich hier einfach nicht um einen „Jugendstreich“, der am Faschingsdienstag stattgefunden hat, sondern mit Sicherheit um die Tat von älteren, erwachsenen Personen und um gezieltes Vorgehen!“
Text und Fotos: Heinrich Rehberg
Hinterlassen Sie einen Kommentar