Je öfter es in diesen Tagen gesagt und geschrieben wird, um so wahrer und greifbarer scheint es zu werden: Der Bürger ist genervt und gefrustet. Ein Jahr lang Pandemie zerrt an den Nerven. Dabei will doch wohl jeder in einer Gesellschaft leben, in der der Stärkere den Schwächeren schützt. Zur Impfstrategie soll nun am Mittwoch bei den Beratungen mit der Bundesregierung ein neuer Extrem-Schwerpunkt gelegt werden: Es soll ab sofort deutlich mehr und deutlich einfacher getestet werden!
Wenn es am Mittwoch um den Beschluss neuer Öffnungsschritte gehe, dann brauche man ein Konzept, wie man die dadurch ausgelösten zusätzlichen Kontakte noch sicherer machen könne. Karl Lauterbach forderte gestern zum Beispiel laut BR:
Nur wer ein negatives Test-Ergebnis habe, solle anschließend mit dem Nachweis einen Tag lang in Geschäfte gehen dürfen. Dadurch könnten die Läden zeitnah öffnen, natürlich weiterhin mit Maskenpflicht – gleichzeitig verhindere man aber Ansteckungen.
Die Entscheidung zu einer neuen Strategie fällt – wie berichtet – am Mittwoch.
Da hat der Herr Lauterbach ja eine total praktikable Idee …
Der Online-Handel reibt sich die Hände!
Mal angenommen, ich stehe vor einem Schaufenster und sehe etwas, das ich gerne kaufen möchte.
Jetzt hab ich aber keinen negativen Test zu Hand und darf das Geschäft also nicht betreten: da frag ich mich jetzt, wer da jetzt eher einen Test machen geht, anstatt das online zu shoppen?
Und noch ein Punkt würde mich interessieren :
Wenn doch die FFP2-Masken in Supermärkten & Co. so gut schützen, wieso tun sie das dann in den anderen Geschäften nicht???
Anm. d. Red.:
Nicht vergessen: Die Lebensmittelmärkte sind ’nur‘ offen geblieben die ganze Zeit, weil sie ja lebensnotwendig sind … die FFP2-Maske sollte und soll bei diesem MUSS ’nur‘ der beste Schutz sein.
Und zu den Selbsttests: Es geht gerade um die IDEE, den Test stets bei sich zu haben – wie einen Ausweis, nehmen wir mal den Führerschein als Beispiel. Quasi eine neue Selbstverständlichkeit, die zurückführt in den normalen Alltag.
Wie soll das gehen? Ein Test der sicher der Person und dem Datum zuzuordnen ist? Ich freue mich nicht darauf, aber lasse mich natürlich gerne angenehm überraschen.
Weiß man schon, ob dass auch für Lebensmittelgeschäfte gilt?
Anm. d. Red.:
Beschlüsse soll es ja erst am Mittwoch geben – auch der finanzielle Aspekt ist ja noch offen und auch, ob die Menge der benötigten Tests im ganzen Land zu stemmen ist – aktuell sind es nur Anregungen, quasi ein Lösungsvorschlag für eine realistische Öffnungs-Perspektive …
Wenn ich den Test selber mache, wie soll ich den dann bestätigen? Immer schön den Teststreifen zur Hand haben?
Der Herr Lauterbach …. Immer so „tolle“ Ideen (…)
Komischer Weg mehr Tests insbesondere selbsttests bedeuten auch gleichzeitig wesentlich mehr falsch positive Ergebnisse.
Klingt eher so als wolle man lieber alles an die wand fahren statt auf die WHO zu hören und bei positiven ohne Symptome einen 2. Test zu machen um im negativen Fall aus der Statistik rauszulöschen.
Bestes Beispiel finde ich hierbei Schweden wachsende Wirtschaft und die Sterberate liegt 0,9% niedriger als in Deutschland
Ich weiß nicht, wie du zu deinen Zahlen kommst:
Die folgenden Zahlen kann man googeln und sie belegen, dass der schwedische Weg mit vielen Opfern gegangen wird.
Aktuelle Zahlen zu Schweden (2.3.21):
Einwohner: 10,23 Millionen
657 309 Infektionen; 12826 Todesfälle
Deutschland:
Einwohner: 83,02Millionen
2451011 Fälle; 70512 Todesfälle
Rechnet man die Todesfälle in Schweden im Vergleich zur Einwohnerzahl, ergäben sich für Deutschland 104 087 Todesfälle.
Hinzu kommt, dass man Schweden von der geographischen Lage nur bedingt mit Deutschland vergleichen kann. Ob es der schwedischen Wirtschaft soviel besser geht, müsste erstmal belegt werden.