Die flächendeckende Beratung der rund 41.000 bayerischen Imkerinnen und Imker ist nach den Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auch künftig unverzichtbar. Das hat die Ministerin gestern bei einem Gespräch mit dem Präsidenten des Landesverbandes Bayerischer Imker, Stefan Spiegl, deutlich gemacht. „Nicht nur, weil wir alle Bienen lieben, setzen wir uns für sie ein – nein, sie sind auch für die Pflanzenwelt unglaublich wichtig. Um die Bienenhaltung und damit die Bestäubung weiter zu sichern, müssen wir unseren Bienenhaltern auch in Zukunft bayernweit die notwendige fachliche Unterstützung bieten …
Ebenso wichtig, wie die Beratung, ist aber auch eine unabhängige Forschung zur Bienengesundheit. Denn der Klimawandel bringt schon jetzt deutliche Veränderungen für die Bienen mit sich“, sagte die Ministerin.
Trockene Sommer mit wenig Nektarangebot oder milde Winter, in denen sich die Varroa-Milbe vermehren kann, seien für Bienen und Imker eine große Herausforderung.
Auch im Bereich der Forschung und Lehre sei der Freistaat ein verlässlicher Partner: So erhalten das Institut für Bienenkunde und Imkerei mit der staatlichen Fachberatung neue, moderne Räumlichkeiten. In den Neubau des Instituts investiert der Freistaat rund 15 Millionen Euro.
Um allen Bienen – Wildbienen wie Honigbienen – gute Lebensbedingungen zu bieten, habe der Freistaat die Anstrengungen bei der Förderung extensiver Bewirtschaftung noch verstärkt. „So entstehen für Tier und Pflanze abwechslungsreiche Agrarlandschaften“, sagte Michaela Kaniber.
Allerdings könne der Staat den Markt nicht ersetzen: „Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir mit unseren Einkaufs-Entscheidungen auch über die Produktionsweise der Lebensmittel bestimmen“, so Kaniber. Der Griff zu regionalen und ökologischen Produkten unterstütze Bienen, Bauern und eine vielfältige Kulturlandschaft.
Thema bei dem offenen Gespräch war auch die Notfallzulassung für Neonicotinoide zur Beizung von Zuckerrübensaatgut in Teilen Frankens. Die Ministerin betonte, dass es sich um eine Ausnahmesituation mit strengen Auflagen handle, um die existenzbedrohende Virusausbreitung einzudämmen. Die Aussaat werde vom Institut für Bienenkunde und Imkerei mit einem Monitoring begleitet, um etwaige Schäden an Honigbienen schnellstmöglich erkennen zu können. Die Anstrengungen zur Zucht resistenter Rübensorten müssten noch verstärkt werden.
Die Ministerin sicherte Spiegl zu, auch künftig mit allen Imkerverbänden die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzuführen.
Foto: Pia Regnet / Regierung
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