Die Beschlüsse von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie (wir berichteten) bleiben aus Sicht des Vorsitzenden des IHK-Regionalausschusses Rosenheim hinter den bestehenden Möglichkeiten zurück. „Die vorgezeichneten Öffnungsperspektiven sind zu begrüßen, aber es ist nur ein erster Schritt. Auf Basis einer wirksamen, nationalen Teststrategie wäre deutlich mehr für mehr Branchen drin gewesen. Viele Fragen sind ungeklärt“, so Andreas Bensegger (Foto) am heutigen Freitagnachmittag in einer Presseerklärung.
„Da sich die Öffnungen an den ständig schwankenden Inzidenzwerten orientieren,
sind viele Unternehmen in der Region nach wie vor ratlos und frustriert.
Für die betroffenen Branchen ist das keine tragfähige Perspektive, so lässt sich nicht planen.“
Unverständlich bleibe, so Bensegger, dass trotz praxisnaher Lösungsvorschläge aus der Wirtschaft noch keine umfassende, bundesweite Teststrategie vorliege, um mehr Öffnungen zu ermöglichen.
„Dass diese Strategie laut den Beschlüssen erst Anfang April umgesetzt sein soll und teilweise erst noch erarbeitet wird, ist aus Sicht vieler heimischer Unternehmen nicht nachvollziehbar. Für zahlreiche Betriebe in Stadt und Landkreis Rosenheim, die seit Monaten geschlossen sind, ist eine baldige Öffnung die letzte Chance, um ihr
Geschäft und Arbeitsplätze zu retten“, sagt der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses.
Er hinterfragt zudem die erstmals genannte Pflicht für Unternehmen, ihren Präsenz-Mitarbeitern einmal pro Woche einen kostenlosen Schnelltest anzubieten.
„Das Konzept scheint noch wenig ausgereift zu sein. Es herrscht jetzt große Unsicherheit, ab wann das gelten soll. Unklar ist auch, ob es Ausnahmen für Mitarbeiter gibt, die regelmäßig die bayerische Jedermann-Testung wahrnehmen oder die Grenzpendler sind und damit ohnehin Testpflichten unterliegen“, so Bensegger.
„Bayern ist mit kostenlosen Tests für seine Bürger seit vergangenem Herbst Vorreiter
gewesen – zusätzliche Pflicht-Testangebote der Unternehmen sind daher
überhaupt nicht notwendig und stellen für die Firmen eine zusätzliche
Belastung in einer ohnehin schwierigen Zeit dar“, erklärt der Ausschussvorsitzende.
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