Seit fast neun Jahren kämpft die Bürgerinitiative Wasserburger Land nun schon gegen die Errichtung der geplanten DKI-Deponie in Odelsham bei Wasserburg. Auch nach den Erörterungsterminen zum Planfeststellungsverfahren vor mehr als drei Jahren sei noch immer nicht klar, ob und wie es mit der Deponie weitergehen werde. Roger Diller, Vorsitzender der Bürgerinitiative, und Claudia Köhler, MdL der Grünen, berichten bei einer öffentlichen Ortsversammlung der Wasserburger Grünen am nächsten Freitag, 26. März, ab 19.30 Uhr über die aktuellen Entwicklungen zur Deponie, die laufenden Petitionen und das weitere Vorgehen. Die Ortsversammlung findet online als Zoom-Konferenz statt.
Obwohl das Planfeststellungsverfahren noch laufe und zwei Petitionen nicht beantwortet und viele weitere Fragen offen seien: Ein Waldstück sei bereits gerodet worden und es sei begonnen worden, eine Zufahrt zur Deponie zu errichten und den Parkplatz an der B304 zu verlegen, so die Empörung.
Grünen-MdL Claudia Köhler forderte vor wenigen Tagen nach einem Ortstermin einen sofortigen Baustopp und eine transparente Offenlegung aller Vorgänge zu diesem umstrittenen Vorhaben.
Alle Grünen Mitglieder, Freund*innen und Interessierte sind nun zu der On-Line-Veranstaltung nächste Woche eingeladen.
Den Zugang zur Veranstaltung kann man ab sofort per Mail anfordern unter:
steffi.koenig@gruene-wasserburg.de
Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Irgendwo müssen solche Deponien nun mal gebaut werden. Sie werden gebraucht. Und dort ist meiner Meinung nach kein schlechter Platz, direkte Verkehrsanbindung und keine direkt angrenzende Bebauung.
Jeder der sich mit dem Thema mal befasst wird sehen, dass es so strenge Auflagen gibt und auch keine Verunreinigung des Erdreiches zu befürchten ist.
Dann sollten Sie sich mit der Thematik aber auch wirklich ernsthaft auseinandersetzen. Der kolportierte Bedarf an Deponievolumen im Bereich DKI ist nicht gegeben, der Untergrund hat keineswegs die nötige und auch geforderte Tragfähigkeit, die Verkehrsanbindung ist nicht gesichert, es gibt erhebliche Bedenken bzgl. des Stadtbildes von Wasserburg, die Ableitung des Sickerwassers ist nicht gelöst, und und und. Aber das können Sie den hunderten von Seiten der Anhörung der Regierung von Oberbayern entnehmen.
Hab grad bissl lachen müssen…
Stadtbild von Wasserburg wird zerstört???
Da muss ich aber aus einer wilden Perspektive Richtung Stadt schauen …
so ging es mir auch ;-) Bei der Zerstörung des Stadtbildes sind schon gröbere Sünden durchgegangen.
Aber wenn die Faktenlage so ist, wie sie „Hofstatt“ beschreibt (und ich meine, der ist da tief im Thema),
dann ist das wirklich eine Sauerei und ein weiteres Versagen unseres Systems des Regierungs- und Bürokratie-
komplexes gegen die Bedürfnisse der Bürger. Und die angeblich unabhängige Justitia ist ihr Geld schon lange nicht mehr wert.
Ich habe nicht geschrieben, dass das Stadtbild von Wasserburg zerstört wird, sondern dass es Bedenken, u.a. geäußert vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, gibt. Dass es im Stadtbereich von Wasserburg bereits manigfaltige Bausünden gibt, macht ja eine neuerliche Bausünde nicht weniger dämlich.
Diese „wilde Perspektive“ wäre von der Schönen Aussicht aus, von wo aus gefühlt 50% aller Postkartenaufnahmen der Stadt stammen.
Eines der absoluten Kernmerkmale der Stadt ist nun mal die topographische Lage – und zu dieser gehört auch die Topographie der näheren prägenden Umgebung. Ein künstlich aufgeschütteter Hügel, der in der Endmoränenlandschaft einen totalen Fremdkörper darstellen würde, wäre hier also durchaus störend.
Wenn Sie um die Ecke schauen können, Respekt.
Meiner Meinung ist da noch ein Wald auf der Wasserburger Seite der B304.
Ich will aber damit nicht sagen, dass ich das alles gut finde, was da gemacht wird/wurde, dafür bin ich zu wenig im Thema!
Mir ging es rein um den Kommentar „Stadtbild“.
Ja, da ist ein Wald auf der Wasserburger Seite der B304. Und der durch die Deponie entstehende Berg wird deutlich höher als dieser Wald, außerdem ebenfalls mit Bäumen bepflanzt. Also auch für alle wahrnehmbar, die nicht so toll um die Ecke schauen können wie ich.
Das mag sein, würde aber voraussetzen, dass der Betreiber zuverlässig ist und sich genauestens an die Vorschriften hält. Zudem müssten regelmäßige Kontrollen erfolgen. Wenn man aber das ganze Vorgehen so verfolgt, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass die Verflechtungen zwischen Behörden und möglichem Betreiber enger sind als sie sein sollten, um das mal vorsichtig zu formulieren.
Das bayerische Landesamt für Umwelt veröffentlicht jährlich Berichte zur Abfallentsorgung in Bayern. Seit vielen Jahren ist das Gesamtbild unverändert. Die Menge der auf DKI-Deponien abgelagerten Abfälle geht über die Jahre deutlich zurück. Es gibt mehr als genug DKI-Deponien in Bayern, jede Dritte ist mangels Bedarf gar nicht in Betrieb. Die größte DKI-Deponie in München soll sogar stillgelegt werden, ohne dass dort jemals Abfall abgelagert wurde. Woher ausgerechnet in Odelsham ein dringender Bedarf für eine Deponie stammen soll, bleibt rätselhaft. Nach fast 10 Jahren Verfahrensdauer ist es längst an der Zeit, dieses aus der Zeit gefallenene Projekt zu beerdigen.
Aufgrund der deutlich günstigeren Entsorgungspreise wird seit Jahren massenhaft deponiepflichtiger Sondermüll gerade aus Bayern in die ostdeutschen Bundesländer gekarrt. Weder ökologisch noch für unser Gewissen sinnvoll. Viele Deponien im Osten werden nun aber in den nächsten Jahren schließen bzw. weniger Sondermüll annehmen – mal schauen, was wir (Ober-)Bayern dann machen…..
Das nennt man Marktwirtschaft.
Mann kann ja erstmal die wieder in Betrieb nehmen, die schon da sind bevor man neue aufmacht. Wie wärs damit?
Warum wir darüber immer noch verhandelt wenn die EINWONER der Gemeinde Babensham
das schon im Volksentscheid abgelehnt haben?
(…)
Warum machen den Wasseburg und Mühldorf nicht auch einen Volksentscheid?