Polizeipräsidium Oberbayern-Süd rüstet sich für Ausflugsverkehr rund um Ostern
Das seit vielen Jahren immer stärker auftretende Phänomen des Ausflugsverkehrs rückte im vergangenen Jahr verstärkt in den Fokus von Politik, Medien und Bevölkerung. Die Berg- und Seeregionen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd ächzten an sonnigen Wochenenden, Feiertagen und während der Schulferien unter den belastenden Verkehrsverhältnissen. Im Rahmen von Schwerpunkteinsätzen werden die betroffenen Dienststellen im Zeitraum März bis September 2021 intensivierte Maßnahmen der Verkehrsüberwachung zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit durchführen.
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd befinden sich zahlreiche touristische „Hotspots“. Die An- und Abfahrtswege sowie öffentlichen Parkplätze waren bereits vor der Corona-Pandemie regelmäßig durch den Ausflugsverkehr überfüllt und nicht mehr aufnahmefähig. Im vergangenen Jahr kam es in den Regionen der oberbayerischen Berge und Seen zu neuen Belastungsspitzen. Ausflugsparkplätze waren vielerorts schon am frühen Vormittag restlos überfüllt, so dass zahlreiche Fahrzeuge am Fahrbahnrand, auf Grünstreifen, in Wäldern oder auf Wiesen abgestellt wurden. Diese „Wildparkerei“ führte oftmals zu massiven Verkehrsproblemen, da auf den schmalen Zufahrtsstraßen durch die am Fahrbahnrand geparkten Fahrzeuge erhebliche Behinderungen entstanden.
Dass sich dieser negative Trend auch heuer fortsetzen wird, bewies bereits ein sonniges Wochenende Ende Februar. Weil die Zufahrtsstraße zu einem Wanderparkplatz am Samerberg im Landkreis Rosenheim zugeparkt worden war, sollten vier Fahrzeuge von der Polizei abgeschleppt werden. Zwei Fahrzeugführer kamen gerade noch rechtzeitig zu ihren Fahrzeugen und konnten nach der Anzeigenaufnahme selbst wegfahren. Für zwei andere wurde der Ausflug teuer, da sie zusätzlich zu einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg auch die vollen Abschleppkosten tragen mussten und zunächst ohne Auto da standen.
Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit sowie insbesondere zur Verhinderung von eklatanten Parkverstößen werden die vom Ausflugsverkehr betroffenen Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ab diesem Samstag, 27. März 2021, bis zum Ende der bayerischen Sommerferien im September 2021 die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung und das Freihalten der Rettungswege in den Ausflugsregionen verstärkt überwachen. Dabei werden örtliche und zeitliche Schwerpunkte gebildet. Die Polizeiinspektionen werden dabei auch von den Operativen Ergänzungsdienststellen, der Verkehrspolizei, der Kontrollgruppe Motorrad und von Einsatzkräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Festgestellte Verstöße werden konsequent geahndet. Dies kann von einem Verwarnungsgeld oder einer Ordnungswidrigkeitenanzeige bis hin zur Abschleppung des Fahrzeugs führen.
„Es ist der Polizei in diesem Jahr ein großes Anliegen beim Thema „Ausflugsverkehr“ den Gemeinschaftssinn zu wecken. Gegenseitige Rücksichtnahme, wie sie auch in der Straßenverkehrsordnung eingefordert wird, erwarten wir deshalb in gleicher Weise von Anwohnern und Ausflüglern. Jeder einzelne ist aufgefordert, seinen individuellen Beitrag zu leisten“, legt Polizeipräsident Robert Kopp (Foto) dar. „Wir nehmen einerseits die Sorgen und Beschwerden von Anwohnern der „Hot Spot“ Regionen ernst, akzeptieren jedoch auch keine Selbstjustiz wie das Beschädigen von geparkten Fahrzeugen mit auswärtigen Kennzeichen oder das Aufstellen von Schildern mit Beschimpfungen! Genauso wenig akzeptabel ist rücksichtloses und verkehrswidriges Verhalten im Rahmen des Ausflugsverkehrs und beim Abstellen des Fahrzeugs!“
Daher appelliert das Polizeipräsidium Oberbayern Süd im gemeinschaftlichen Interesse aller:
- Parken Sie nur auf ausgewiesenen Parkplätzen und -flächen!
- Denken Sie an die Umwelt! In Wiesen und Wäldern, die nicht explizit als Parkplatz ausgewiesen wurden, ist das Abstellen eines Fahrzeugs verboten!
- Halten Sie stets Rettungswege frei und achten Sie beim Parken am Fahrbahnrand auf eine ausreichende Fahrbahnbreite für größere Einsatz- und Rettungsfahrzeuge!
- Weichen Sie auf andere Parkplätze aus, auch wenn sich hierdurch Ihr Fußweg verlängert!
- Fahren Sie keine Ausflugsziele an, von denen Sie z.B. aus dem Rundfunk wissen, dass es hier bereits zu Stauungen auf der Anfahrt kommt!
- Nutzen Sie, wenn möglich, den öffentlichen Personennahverkehr!
- Überlegen Sie sich vor Fahrtantritt einen „Plan B“, also ein alternatives Ausflugsziel! Die Internetseite https://www.oberbayern.de/ausflugs-ticker/ bietet hierfür wertvolle Tipps.“
Wäre die verstärkte Präsenz unserer Polizei nicht bei Clankriminalität, Drogenschmuggel und in Innenstädten nicht besser aufgehoben als bei Ausflüglern?
Clankriminalität ist zum Glück ein Phänomen das seine Aktionsschwerpunkte im Ruhrgebiet, der norddeutschen Tiefebene und Berlin hat. Allen Versäumnissen zum Trotz hat sich in der Bekämpfung diesbezüglich mittlerweile einiges getan. Die bayerischen Schleierfahnder machen seit Jahren einen hervorragenden Job, was sich nicht zuletzt an der Menge sichergestellter Drogen festmachen lässt. Im größeren Maßstab gelingen immer häufiger Ermittlungserfolge im Rahmen internationaler polizeilicher Kooperationen. Allein im Februar wurden insgesamt 23 TONNEN Kokain in Hamburg und Antwerpen sichergestellt. Einer der größten Kokainimporteure inhaftiert. Was die polizeiliche Präsenz in den Innenstädten betrifft, lebt es sich hier in Bayern bestens. All dies ändert nichts an der katastrophalen Situation in den oberbayerischen Ausflugsgebieten. Dies bedarf der Regulierung. In Teilen dann auch unter Hinzuziehung von Ordnungskräften. Mich beschleicht allerdings das Gefühl, dass es ihnen @Alex, zu allerletzt darum geht. Vom Wanderparkplatz am Samerberg zum Clan in Neukölln!!
Weiter Weg!????‼️
@Alex
Ich deute ihren Kommentar mal so:
Schwere Delikte heben kleinere Delikte auf? Na denn.
Denke viele Anwohner der betroffenen Gebiete sind wahrscheinlich anderer Meinung, da dies ja nicht nur ein Vorgang zu Pandemiezeiten ist, sondern es ist grundsätzlich ein Problem.
Das Missachten von gesellschaftlichen Regeln, die mutwillige Beschädigung von Eigentum anderer und vieles andere, wird heute von vielen als Kavaliersdelikt gesehen. Ist es aber nicht!
Das Geschrei der Ignoranten wird dann laut, wenn sie selbst betroffen sind.
Also mehr Rücksicht und Verständnis füreinander, dann klappt’s auch ohne Polizei.