Bis zum Zähltag vor einer Woche haben 4.143 Betriebe für 38.243 Mitarbeiter*innen im Landkreis konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt in der Corona-Pandemie des März 2021! Im Kreisgebiet liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei drei Prozent (Vormonat: 3,2 – März 2020: 2,4 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.308. Hier sind 2.947 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 397 weniger als im Vormonat.
Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.361 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 9 weniger als im Februar. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.421 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.751 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Freude über kleine Lichtschimmer in dieser Zeit:
„Wir freuen uns, dass sich auch in diesem Jahr auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region eine Frühjahrsbelebung zeigt. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Betrachtungszeitraum vom 12. Februar bis 11. März um knapp 800 Personenauf 10.520 zurückgegangen. Es haben sich 230 Männer und Frauen mehr bei uns abgemeldet als vor einem Jahr, als die Coronapandemie noch keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hatte (der Zähltag lag mit dem 12. März 2020 an deren Anfang)“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Als weitere positive Fakten zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt führt er an: „Es stimmt optimistisch, dass die Arbeitslosenzahl im März in allen Gebieten unseres Agenturbezirks (Stadt Rosenheim; Landkreise Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen) zurückgegangen ist und sich der pandemiebedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit von Monat zu Monat verringert.“
Mit 2.820 Menschen haben sich im März um 530 mehr bei der Agentur für Arbeit abgemeldet als im Vormonat. Die Zahl derjenigen, die sich neu oder erneut gemeldet haben, liegt mit 2.030 dagegen um 330 unter dem Wert von Februar.
Die Arbeitslosenquote beträgt 3,4 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats, allerdings noch um 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. In einem März war die Quote zuletzt im Jahr 2015 auf demselben Niveau und 2013 mit 3,6 Prozent sogar höher.
Michael Schankweiler führt mit Blick auf die Auswirkungen der Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt an: „Wie um diese Jahreszeit üblich ist die Arbeitslosenzahl in den witterungsabhängigen Hoch- und Tiefbau-; (Innen-)Ausbauberufen (u.a. Maurerhandwerk; Gerüstbau; Pflasterei; Maler- und Lackiererarbeiten) (-160 auf 440 Arbeitslose) sowie in dem daran angrenzenden Wirtschaftsbereich Führer*in von Fahrzeug- und Transportgeräten (-50 auf 490 Arbeitslose) deutlich zurückgegangen. Und auch in den Gartenbauberufen und der Floristik ist ein Frühjahrserwachen zu spüren. Hier ist die Arbeitslosenzahl um 140 auf 200 zurückgegangen“, sagt er und fügt mit Blick auf die potenziell stark durch die Coronapandemie betroffenen Wirtschaftsbereiche Verkauf und Hotellerie/Tourismus hinzu: „Erfreulicherweise ist die Arbeitslosenzahl im Verkauf um 58 und im Wirtschaftszweig Hotellerie/Tourismus um 41 zurückgegangen. Diese Bereiche konnten wohlmöglich zum Teil von „Click & Collect“ und „Click & Meet“ profitieren. Obwohl dies natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, freue ich mich sehr über die kleinen Lichtschimmer.“
Der Rosenheimer Agenturleiter sagt zu den Indikatoren für eine Frühjahrsbelebung auf dem Stellenmarkt: „Die Unternehmen haben im vergangenen Monat mit 870 einige neu zu besetzende Arbeitsplätze mehr als im Vormonat gemeldet. Wir bemerken aber nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung bei der Stellenbesetzung. Die Betriebe halten an ihrem angestammten Fachpersonal fest und nutzen nach wie vor stark das arbeitsmarktpolitische Instrument konjunkturelle Kurzarbeit. Bis zum Zähltag am 25. März hatten in unserem Agenturbezirk 9.632 Betriebe für 88.213 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eine entsprechende Anzeige gestellt.“
Schankweiler führt weiter an, dass es durchaus Wirtschaftsbereiche mit offenen Stellen gibt. Als Beispiele nennt er die Medizinischen Gesundheitsberufe (u.a. Arzt-; Praxishilfe; Gesundheits-/Krankenpfleger*in) (400 Stellen), Verkaufsberufe (340 Stellen) sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe (u.a. Maschinen-/Anlagenführer*in) (250 Stellen) und Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe (u.a. Mechatroniker*in; Elektriker*in) (220 Stellen).
Aktueller Stand auf dem Ausbildungsmarkt – Start im September:
Michael Schankweiler liegen junge Menschen besonders am Herzen und er sagt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt:
„Da die Schulen leider nach wie vor größtenteils geschlossen sind und auch die Zahl der Ausbildungsmessen geringer ist als in den Vorjahren, ist es nicht leicht, die Jugendlichen zu erreichen.
Wir gehen alternative Wege und haben deshalb eine Rufnummer (08031 202-222) eingerichtet, damit die Jugendlichen unsere Berufsberater*innen direkt erreichen können. Zudem können die Schülerinnen und Schüler per Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de einen Termin für eine Videoberatung vereinbaren, das ist dann doch fast wie ein persönliches Gespräch.“
Seit Oktober letzten Jahres haben sich 1.730 Burschen und Mädchen für eine betriebliche Ausbildung vormerken lassen, 580 weniger als im letzten Jahr um diese Zeit. Aktuell suchen noch 1.110 Jugendliche für den Herbst eine Lehrstelle.
Mit Blick auf die Unternehmensseite sagt er: „Aus der Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen erkennen wir nach wie vor eine hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen. Bis März haben sie uns 3.150 zu besetzende Ausbildungsstellen mit Starttermin im Herbst gemeldet, knapp 200 mehr als vor einem Jahr um die Zeit. Von den gemeldeten Stellen waren zum Stichtag im März 1.830 noch unbesetzt.
Es deutet einiges darauf hin, dass das Infektionsgeschehen der vergangenen Wochen bei einigen Betrieben für Planungsunsicherheit sorgt und diese beim Abschluss der Ausbildungsverträge zögern.
Wir möchten die Arbeitgeber*innen ermutigen den jungen Menschen die Chance für eine Ausbildung zu geben, um sich so die Fachkräfte von Morgen zu sichern. Gerne stehen wir unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 zur Verfügung und informieren auch über Unterstützungsmöglichkeiten.“
Tipp:
Am Mittwoch, 21. April 2021 veranstaltet die Agentur für Arbeit Rosenheim mit ihren Jobcentern von 11 bis 15 Uhr eine große, digitale Ausbildungsmesse.
Dort trifft man die Ansprechpartner*innen von attraktiven Ausbildungsbetrieben, der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft. Zudem geben Berufsberater*innen wertvolle Tipps zur Ausbildungsplatzsuche und Bewerbungen und bieten spannende Vorträge an, beispielsweise wie die richtige Berufswahl oder die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz gelingen kann.
Informationen können schon jetzt unter https://app.vystem.io/event/digitale-ausbildungsmesse abgerufen werden.
Eine Anmeldung für die Messe ist nicht erforderlich.
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
- Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent (Vormonat: 5,6; März 2020 4,2 Prozent). Derzeit sind 1.895 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 105 auf 1.025. Für 870 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 21 weniger als im Februar, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.164 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.697 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 25. März haben 1.365 Betriebe für 13.440 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
- Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im März eine Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent auf (Vormonat: 3,5; März 2020: 2,2 Prozent). Das entspricht 325 beschäftigungslosen Bürgern*innen. Davon sind 1.670 Männer und Frauen, 192 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 655 Betroffene, 24 mehr als im Februar, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.137 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.654 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 25. März haben 1.994 Betriebe für 16.738 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
- Im Landkreis Miesbach sind derzeit 988 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,6 Prozent (Vormonat: 3,8; März 2020: 2,6 Prozent) entspricht. Davon sind 1.529 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 111 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II – Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 459 Arbeitslose gemeldet, 17 mehr als im Februar. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.176 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 928 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 25. März haben 2.130 Betriebe für 19.792 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Die Überschrift „Über 38.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit“ sagt ALLES über die jetzige Arbeitslosensituation.
Was spielt es da noch für eine Rolle, ob 1.000 oder 2.000 oder 3.000 oder noch ein paar mehr ALG I beziehen ?
38.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit – die genau so wie die ALG I Bezieher nicht mehr in die Sozialkassen einzahlen, sondern von den Sozialkassen leben müssen.
Wie viele wohl von den 38.000 Kurzarbeitern in ALG Bezug kommen, spätestens nach den Wahlen?