Geplanter Ersatzweg verläuft neben der Kreisstraße – Gemeinderat Ramerberg stimmt für Schließung

Schon seit längerem ist der Obersendlinger Weg Diskussionsthema in der Gemeinde Ramerberg (wir berichteten). Nachdem nun festgestellt wurde, ob eine Verkehrsbedeutung vorliegt, stand er wieder auf der Tagesordnung des Ramerberger Gemeinderats. Die Räte beschlossen mehrheitlich, den Weg zu schließen und eine Alternative zu schaffen.
Zahlreiche Stellungnahmen sind zum Obersendlinger Weg in den vergangenen Monaten eingegangen, wie Rechtsanwalt Sebastian Heidorn darstellte. Über 150 davon kamen von Seiten der Bürgerinitiative „Obersendlinger Weg“, die sich dagegen wehrt, den Weg zwischen dem Ramerberger Bahnhof und Sendling einzuziehen. Knapp 50 weitere Stellungnahmen gingen ein, von denen etwa die Hälfte den Weg regelmäßig nutzt. Fast 130 der teilnehmenden Bürger schreiben dem Weg keine Verkehrsbedeutung mehr zu und halten ihn nicht für notwendig.
Was der Anwalt aber auch feststellte: Noch bevor die Unterlagen zur Einziehung des Weges ausgelegt wurden, wurde der Weg nur sporadisch genutzt und habe keine großen Gebrauchsspuren gezeigt. „Mit der Auslegung ist das sprunghaft angestiegen – er ist ausgetreten, hat Fahrrad- und Fahrzeugspuren.“ Weil der Weg, wenn auch nur von einem kleinen Kreis, regelmäßig genutzt wird und es dabei hauptsächlich um die Verbindung zum Bahnhof gehe, riet Rechtsanwalt Heidorn davon ab, ihn ersatzlos einzuziehen. Stattdessen verwies er auf den geplanten Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße (wir berichteten). „Wenn dieser Weg fertig ist, dann ist er eine Alternative zum Obersendlinger Weg“, schilderte Heidorn.
 
Für Konrad Fuchs (NRL/FWR) stellt dieser allerdings keinen Ersatzweg dar. Auch deshalb, weil bereits auf der anderen Straßenseite ein Gehweg vorhanden ist. Fuchs außerdem: „Es ist ein Umweg und die Verkehrssicherheit zum Bahnhof ist nicht gewehrleistet.“ Er schlug vor, den Obersendlinger Weg als Gemeinde zu erwerben und an den Rand der Grundstücke zu setzen, „dass er nicht mehr mitten durch die bewirtschaftete Fläche geht“. Hier aber brauche es das Einverständnis aller Grundstückseigentümer, „sonst stirbt die Überlegung“, gab Sophia Schuster (UWR) zu bedenken. „Dann haben wir nichts gewonnen und die Streitereien gehen weiter.“
 
Der neue Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße ist für viele Gemeinderäte eine geeignete Alternative. Im Gegensatz zum unbefestigten und teilweise matschigen Obersendlinger Weg schaffe die Gemeinde hier eine Möglichkeit, so Jürgen Zott (UWR), „bei Winter und Regen“. Auch für den Kinderwagen oder das Rad sei der neu geplante Weg ideal. Rupert Riedl (UWR) betonte außerdem, er lasse sich „ausbauen nach Ramerberg und zum Bahnhof“.
Stefan Kurfer (NRL/FWR) verwies auf die Engstelle im letzten Teilstück in Anger, Magnus Steinmüller (UWR) aber betonte: „Alle Gefahrenstellen können wir nie rausnehmen.“
Dass der Geh- und Radweg an der Kreisstraße entlang eine geeignete Alternative darstellt, fand die Mehrheit des Gremiums. Deshalb beschloss der Gemeinderat mit acht gegen fünf Stimmen, den Obersendlinger Weg einzuziehen, sobald der geplante Weg errichtet und freigegeben ist.