Gerti Ksellmann und ihr cooles Team aus dem Koffer - Damit das Thema Behinderung zu etwas Normalem wird

Auf Einladung des Kreisjugendamtes und der Fachstelle Inklusion im Landkreis Rosenheim präsentierte die Puppenspielerin und gelernte Erzieherin Gerti Ksellmann den Buben Philip und alle anderen Handpuppen im Rahmen eines Online-Vortrages. Das Besondere an den Puppen sind ihre Behinderungen. Mit ihnen können Kinder im Kindergarten und in der Schule mit dem Thema Behinderung vertraut gemacht werden, damit es für sie zu etwas Normalem wird.

 

Das coole Team aus dem Koffer: Vorne von links Braille, der Maulwurf – das Hasenmädchen Liesa – der Igel Borstel und Philip. Hinten von links Leon, der Löwe und die Schildkröte Edi.

Wenn Philip auftaucht, gibt es etwas zu lachen. Der Knirps ist eine Handpuppe mit Brille. Seinem Publikum erzählt er von seinem Opa. Der hört schlecht und hat deshalb ein Hörgerät. Und wenn die Oma zu sehr schimpft, dann schaltet der Opa sein Hörgerät aus. Und die Zähne im Wasserglas, von denen Philip ebenfalls berichtet, gehören der Oma.

Bevor sich Gerti Ksellmann mit „Gertis Märchenkiste“ selbstständig gemacht hat, begeisterte sie schon als Erzieherin die Kinder mit großen Klappmaul-Handpuppen. Von daher kann sie mit absoluter Bestimmtheit feststellen: „Wenn die Handpuppe etwas sagt, dass ist das Gebot.“

In dem Online-Vortrag stellte sie alle ihre Puppen aus dem Inklusionskoffer vor. Philip kommt als Erstes, weil er seit Kurzem eine Brille trägt. Braillie ist ein blinder Maulwurf mit Armbinde und Blindenstock. Er beherrscht die Schrift der blinden Menschen, die Brailleschrift, und erzählt von Ampeln und Markierungen am Straßenrand. Liesa ist ein Hasenmädchen und trotz großer Ohren taub. Deshalb spricht sie mit ihren Händen.

Leons Problem sind seine schlafenden Füße. Deshalb sitzt er im Rollstuhl. Auch wenn er nicht gehen oder klettern kann, Leon ist sehr schlau. Bei Edi, der ganz langsamen Schildkröte, muss man viel Geduld haben. Die Kinder lernen durch ihn die leichte Sprache. Und Borstel, der Igel mit den vielen bunten Stacheln, stellt sich als Vertreter für Verhaltensauffälligkeiten wie Autismus oder ADHS vor. Auch wenn er manchmal borstig ist, kann er schnell rechnen und gewinnt immer beim Memory.

Gerti Ksellmann kümmert sich im Auftrag des Landkreises Rosenheim um die Handpuppen mit Behinderungen im Inklusionskoffer. Kindergärten und Schulen können ihn ausleihen.

Den Kontakt stellt die Fachstelle Inklusion im Landratsamt Rosenheim unter der E-Mail-Adresse jakob.brummer@lra-rosenheim.de her.