Der 34-jährige Pankraz Schaberl aus Feldkirchen-Westerham will für die SPD in Stadt und Landkreis Rosenheim in den Bundestag. Der vor kurzem nominierte Kandidat nahm gestern ebenfalls Stellung zur nun gewählten Trasse Brennernordzulauf (wir berichteten) der Wortlaut …
Ohne Zweifel brauchen wir die sozial-ökologische Verkehrswende. Wir müssen es schaffen, sowohl Güter auf die Schiene, als auch Menschen in den ÖPNV zu bringen. Dafür beanspruchen wir ein modernes, klimaneutrales und leistungsstarkes Schienennetz, bezahlbare Tarife, barrierefreie Bahnhöfe und Züge mit attraktiven Verbindungen.
Wir wissen nun, die Bahn und das Bundesverkehrsministerium wollen die violette,
hauptsächlich östlich des Inns verlaufende Trassenvariante verwirklichen.
Dabei bleiben für die betroffenen Regionen noch immer entscheidende Fragen offen:
– Warum ist der vereinbarte Nachweis zur Erforderlichkeit einer Neubaustrecke noch
immer nicht erbracht?
– Sind Lärmschutz und die Vermeidung von Schwingungsimmissionen für die
Anwohner*innen ausreichend berücksichtigt?
– Warum gibt es nicht bereits eine konsequente Güterverlagerung von Straße auf
Schiene trotz bestehender Kapazität auf der Bestandsstrecke?
Eine Neubaustrecke allein bringt sicher keine Verlagerung auf die Schiene.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen endlich für die Verkehrswende
geändert werden. Lange Güterfahrten mit dem Lkw müssen unrentabel sein und kein
Vorteil gegenüber der Schiene.
Ein komfortabler und klimaneutraler, europäischer Fernverkehr soll genauso sichergestellt werden, wie der regionale ÖPNV!
Wir brauchen vernünftige Wege für Mensch und Natur, keine reinen konservativen Prestige-Projekte!
Da wiederspricht sich doch der Herr Schaberl irgendwie selbst. Zum einem fehlt ihm der Nachweis, dass der Ausbau der Strecke erforderlich ist und auf der anderen Seite will er sich dafür einsetzen, dass der LKW auf der Langstrecke keinen Vorteil gegenüber der Bahn haben soll. Damit verlagere ich doch zwangsweise die Güter auf die Schiene. Und wenn die Industrie auf die Schiene setzen soll, dann braucht sie Verlässlichkeit im Transport. Da müssen die Güterzüge pünktlich ankommen, damit die Produktion nicht abreißt und die Bänder leerlaufen. Heute teilen sich Personen und Güterverkehr das Netz. Wie oft es da zu Verspätungen kommt, kann jeder Pendler leidvoll berichten. Ich denke, da muss man einfach in die Zukunft investieren. Spätere Generationen werden es uns vielleicht danken.