Altstadtkern: Am Samstag und Sonntag für Anlieger - Geschäfte: „Wer einkauft, hat ein Anliegen"
Die Polizei Wasserburg nahm die neue Beschilderung in der Hofstatt zum Anlass, an den letzten drei Wochenenden diese verkehrsrechtlich zu begleiten. Die Polizeibeamten führten dazu jeweils am Samstag und Sonntag einmal ab 10 Uhr und ein weiteres Mal gegen 16 Uhr, Verkehrskontrollen mit dem Charakter einer Verkehrsprävention-Aktion durch. Dies bedeutete, dass bei dieser Kontrollaktion in die Hofstatt einfahrende Kraftfahrzeuge nach dem Grund der Einfahrt befragt wurden.
Je nach Ergebnis durften die Verkehrsteilnehmer weiterfahren oder mussten abgewiesen werden. Stets wurden die Fahrer über die Neuregelung unterrichtet. Von gebührenpflichtigen Verwarnungen wurde dabei erst Mal abgesehen.
Bis auf das Osterwochenende, bei den es sowohl einsatzbedingt als auch unter bewussten Weglassen des Ostersonntagmorgens nur zu einer kurzen Kontrollaktion kam, konnten an den restlichen beiden Wochenenden zirka 60 Kfz-Führer angehalten und befragt werden. Die Kontrollen dauerten dabei insgesamt von einer halben bis hin zu eineinhalb Stunden.
Die Polizei kann zusammenfassend berichten, dass die Aktion von den Kfz-Führern weitetestgehend positive Resonanz erhielt. Der Großteil war über die neue Regelung durch die Medien gut informiert. Nur ein Verkehrsteilnehmer gab an, die Beschilderung nicht zu kennen und diese bei der Einfahrt auch nicht gesehen zu haben. Vergleichsweise wenige Verkehrsteilnehmer, sechs Personen, mussten abgewiesen werden, weil sie keine ausreichende Begründung vorweisen konnten, die sie zur Einfahrt in den Anlieger-Bereich berechtigte.
Ab dem kommenden Wochenende wird die Polizei beim Antreffen von Kfz im Anlieger-Bereich stichpunktartig wieder „normale“ Verkehrskontrolle durchführen. Kraftfahrzeugführer, die sich unberechtigt dort aufhalten, müssen dann mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung rechnen, meldet die Polizeiinspektion.
„Wer einkauft, hat ein Anliegen“
Mit einem Flyer weisen die Geschäftsleute und Fieranten in der Hofstatt darauf hin, dass Einkaufen ein Anliegen und dies auch von der Straßenverkehrsordnung abgedeckt ist.
Na ja, dann ändert sich ja ohnehin fast nichts. Viel Lärm um nichts!
Genau! Be- und Entladen kein Problem, aber dann bitte anstatt der „Pseudo-Kontrolle“ bei der Einfahrt die Parker kontrollieren. Das würde auch die Polizei entlasten.
Liebe Theresia, da gebe ich Ihnen absolut Recht. Das Problem sind nämlich die parkenden Fahrzeuge, hinter denen die Kinder „Fangsterl“ spielen und dann plötzlich auf die Strasse springen. Aber Hauptsache der Rubel rollt.
Unter Be- und Entladen ist sicherlich nicht ein Tütchen Semmeln zu verstehen. Solange das die Einkäufer nicht verstehen, wird die Hofstatt am Samstag genauso vollgeparkt werden wie zuvor. Quod erat demonstrandum…
Die Neuregelung kann man in der Pfeife rauchen. Am Sonntag spielen sich in der Hofstatt wirklich bizarre Szenen ab. Ein SUV-Panzer nach dem anderen rollt für den sonntäglichen Semmeleinkauf an und parkt natürlich „bredlbroad“ auf der Hofstatt. Den Vogel abgeschossen hat ein SUV-Fahrer, der stadtbekannterweise rund 500 Meter weiter wohnt und sich seinen Einkauf vom Personal durch das Fenster reichen ließ. Nicht ohne sich vorher ungeduldig mit der Hupe bemerkbar zu machen, als das offensichtlich nicht schnell genug ging. Ich bin nach wie vor dafür, die Altstadt einfach für den Stadtverkehr dicht zu machen. Dann gibt´s auch keine langwierigen Diskussionen mehr. Mit der jetzigen Regelung fühlt sich jeder Autofahrer als Anlieger. Und solange Falschparker in der Hofstatt nicht konsequent geahndet werden, ist das alles für die Katz.