BOS/FOS in Wasserburg: Quarantäne kurz vor der Prüfung - Schulleiterin nimmt Stellung

Das ist ein besonderer Härtefall: An der Beruflichen Oberschule in Wasserburg (FOS/BOS) muss eine Prüfungsklasse wegen eines positiven Corona-Falls bis 28. April in Quarantäne. Nur zwölf Tage später, am 10.Mai, startet die mündliche Abiturprüfung. „Das tut mir in  der Seele weh. Mir tun die betroffenen Schüler wirklich leid“, sagt Claudia Romer, Leiterin der Beruflichen Oberschule. „Aber wir sind natürlich an die derzeit geltenden Regelungen gebunden.“

„Ich persönlich als Schülerin fühle mich alleine gelassen. Wie sollen wir unsere Abiturprüfungen bestehen?“ „Nur weil ein positiver Test vorliegt, muss nun die ganze Klasse in Quarantäne. Das ist nicht zu verstehen.“ „Es wurde ständig durchgehend gelüftet, Masken getragen und Abstand gehalten. Jetzt soll das alles überflüssig gewesen sein.“ Die Kritik der Schüler und Eltern an der  Quarantäne für die Klasse, in der es am vergangenen Donnerstag einen Positivfall gab, riss am Wochenende nicht ab. „Unsere Tochter ist verzweifelt. Wie soll das mit der Prüfung funktionieren, wenn bis kurz vorher kein Präsenzunterricht mehr stattfindet?“, mit dieser Frage wandte sich am Freitag eine besorgte Mutter an die Redaktion der Wasserburger Stimme.
 
„Wir verstehen diese Sorgen. Die Nerven liegen blank, das ist doch klar“, sagt die Schulleiterin, die aber auch darauf hinweist, dass alles unternommen werde, um die anstehenden Prüfungen gerecht über die Bühne zu bringen. Neben dem Distanzunterricht könne man auch verschiedene Leistungsnachweise nach hinten verschieben. „Zehn Schulaufgaben gleichzeitig, das kann nicht funktionieren.“ Deshalb könne man Leistungstests auch in den Juni oder Juli hinein verschieben. „Was natürlich weder bei Schülern, noch bei Eltern immer gut ankommt, weil die natürlich auch mal ein Ende sehen wollen.“
Im schlimmsten Fall könne man Prüfungen auch online abhalten, so Claudia Romer. „Was aber natürlich nicht ideal ist. Aber was ist derzeit schon ideal? Wir reagieren halt so gut wir können auf sich ständig ändernde Vorgaben. Es sind einfach besondere Zeiten.“ Die übrigens auch an der Schulleitung nicht spurlos vorbeigehen: „Klar, die Gesundheit geht vor. Noch so ein Jahr brauchen wir wirklich nicht.“