Verkehrsministerium: „Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen"
Der Freistaat Bayern prüft seit 2018 ein Vielzahl von möglichen Schienenverkehrsprojekten im Großraum München auf deren Durchführbarkeit. Unter die Lupe nahmen die Planer auch einen Anschluss der Wasserburger Altstadt ans S-Bahnnetz. An sich nicht weit hergeholt, gibt es doch tatsächlich Überlegungen, die Münchner S-Bahn nach der Elektrifizierung der Strecke von Ebersberg her bis Reitmehring zu verlängern. Für eine Weiterführung der S-Bahn-Strecke bis in die Altstadt sieht das Verkehrsministerium allerdings keine Chance. „Der notwendige Aufwand in Sachen Infrastruktur kann nicht mit dem verkehrlichen Nutzen gerechtfertigt werden“, heißt es in einem Schreiben an die Stadt.
Die kurze Erklärung aus dem Verkehrsministerium in München verlas bei der gestrigen Sitzung des Stadtrates Bürgermeister Michael Kölbl. „Leider hat man uns da nur sehr wenig Informationen und auch keine Begründung mitgeliefert“, so das Stadtoberhaupt. Man habe nachgefragt, aber der zuständigen Referenten beim Ministerium sei bis Mitte Mai nicht zu erreichen. „Wir bleiben dran „, versprach Kölbl. Details werde man in einer späteren Sitzung bekanntgeben.
Kölbl weiter: „Nachdem der Stilllegungsprozess der Altstadtstrecke ja abgeschlossen ist, könne wir jetzt weitere Überlegung zur Nutzung der Trasse anstellen.“
Und immer daran denken: Kommt die S-Bahn, wird a l l e s teurer. A l l e s.
Wenn der Autoverkehr nach Wasserburg durch Straßenneubauten (in die Ballungsräume) beschleunigt wird, lohnt es sich immer mehr mit dem Auto weitere Strecken zum Arbeitsplatz zurückzulegen. Dies bedeutet automatisch, dass auch ohne ÖPNV der Siedlungsdruck in Wasserburg zunehmen wird. Mit der unfachlichen Behauptung, dass ohne Schienenverkehr die Preise stabil bleiben, entbehrt jeglicher Erfahrung. Man muss nur die Immobilienpreise südlich der Donau betrachten. Die Immobilienpreise steigen und steigen – auch ohne S-Bahn.
Mit dieser Info könnten die völlig überzogenen Grundstücks- u.Immobilienpreise in Wasserburg sich vielleicht wieder auf ein normales Niveau einpendeln. So hat auch eine schlechte Nachricht was Gutes, vielleicht????
Nein, wird es nicht. Das ist völlige Wunschphantasie. Da ja jetzt ebenso die Preise sinken müssten. Tun diese aber nicht – ganz im Gegenteil. Diese werden weiterhin steigen und der Siedlungsdruck wird weiter zunehmen und damit nimmt auch der Autoverkehr weiter stark zu.
Und auch der zunehmende Autoverkehr muss ständig per Steuern dauerfinanziert werden.
Aus diesem Teufelskreis kommt man mit dem Auto nicht heraus.
Stimmt absolut. Und es gibt viele, die können das nicht erwarten
Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg!
Der Artikel ist etwas irreführend, da der Stadtrat doch generell gegen die Beibehaltung der Bahntrasse gestimmt hat. Warum will Herr Bürgermeister Michael Kölbl dann „dran bleiben“?
Josef Stefan Rester, Gemeinderat in Pfaffing
Anmerkung der Redaktion: Der Bürgermeister will an einer Begründung für die ablehnende Haltung durch das Ministerium dran bleibnen – nicht an der Bahnlinie.
Nach Ihrer Logik müsste ein S Bah Anschluss schon lange existieren.
Warum die Preise für Wohnraum durch die Decke gehen hat andere Gründe, alle von der Politik hausgemacht.
Einer der positiven Aspekte der C Zeit ist doch, dass diese klassischen Arbeitszeit Modelle (auch klassische Modelle der Universitären Lehre) in einer digitalen Gesellschaft Pendlerströme im bekannten Sinne, wesentlich effizienter und natuerlich auch Ressourcen schonender gestaltet werden könnten.
Mit Res. schonend meine ich durchaus auch Steuergelder.
Jetzt realisiert doch erst mal die Elektrifizierung der Strecke nach EBE und beseitigt den Nervenkiller, Bahnübergang Reitmehring – vielleicht sogar mit einer modernen Signalanlage, die angeblich 250T€ kosten würde und nicht mit einem Millionen schweren Bauprojekt, bevor ihr weiter die Träune von Altstadt Bahn, in welcher Form auch immer, weiter pflegt.
Ja, aber wenn der „Nervenkiller“ Bahnübergang Reitmehring beseitigt wird, dann wird doch die Straßenanbindung Richtung München deutlich verbessert.
Ich wundere mich halt immer wieder, dass so viele bei einer Verbesserung von Schienenverbindungen ausschließlich die Gefahr steigender Immobilienpreise sehen, obwohl doch angeblich die darauf verkehrenden Züge so schrecklich leer sind, während gleichzeitig Maßnahmen in die Autoinfrastruktur allgemein begrüßt und als längst überfällig angesehen werden.
Naja – hier geht es um ein altes Problem – es bilden sich am Bahnübergang Reitmehring in der Stoßzeit oft riesige Schlangen, die auch nicht gerade zur Luftverbesserung beitragen. Hier muss auf jeden Fall etwas getan werden, das schließt doch nicht aus, dass man gleichzeitig den ÖPNV verbessert…
Es würde die Luftreinheit auch deutlich verbessern und gleichzeitig den Stau am Bahnübergang verkürzen, wenn nicht 90% derer, die die freie Wahl der Verkehrsmittel haben, dabei ständig aufs Auto zurückgreifen würden und wenn diese Autos dann nicht in der weit überwiegenden Zahl überdimensionierte Dreckschleudern wären, die zumeist nur mit einer einzigen Person belegt wären.
Im Übrigen ging es mir auch gar nicht darum, dass am Bahnübergang lieber nichts gemacht werden sollte, sondern um die weiter oben zahlreich geäusserten Bedenken, dass durch eine verbesserte ÖPNV-Anbindung angeblich Mieten explodieren, während verbesserte Straßenanbindungen offensichtlich dieses Phänomen auf gar wundersame Weise nicht nach sich ziehen
Ein Probleem könnte durchaus sein, dass der schon jetzt überforderte ÖPNV der Landeshauuptstadt die Pendler, die ihr Auto stehen lassen wollen, gar nicht allesamt aufnehmen kann.