Die Gemeinde Eggstätt muss sich aktuell mit einer umfassenden Sanierung des Filterbeckens im Gewerbegebiet Natzing auseinandersetzen. Ein ortsfremder Unternehmer hatte illegal eine Flüssigkeit in einen Straßenentwässerungseinlauf im Gewerbegebiet Natzing eingeleitet, meldet das Rosenheimer Landratsamt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Über das geschlossene Oberflächenwasserkanalsystem gelangten Schadstoffe des Typs PFT, sogenannte Perfluorierte Tenside, in das Rückstau- und Filterbecken des Gewerbegebiets. Der Verursacher wurde von Beamten der Polizeiinspektion Prien auf frischer Tat vor Ort ertappt. Die zuständige Staatsanwaltschaft Traunstein hat daher ein Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung, eingeleitet.
Unmittelbar nach der Verunreinigung wurden vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim im betroffenen Gebiet Boden- und Wasserproben entnommen. Um die Ausbreitung der Schadstoffe so frühzeitig wie möglich zu verhindern, hat die Gemeinde Eggstätt das Kanalsystem mittels einer Hochdruckreinigungsanlage spülen lassen. Die gebrauchten 14 Kubikmeter Spülwasser wurden aufgefangen und fachgerecht gelagert. Zudem wurde in einem zweiten Schritt der Boden des Rückhaltebeckens lagenweise abgetragen. Insgesamt 500 Kubikmeter Erdreich werden seitdem verpackt in einer Lagerhalle zwischengelagert.
Um die Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf das Grundwasser, bewerten zu können, haben das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim sowie die zur Sanierung des Beckens beauftragte Fachfirma fortlaufend Boden- und Wasserproben entnommen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass eine unmittelbare Gefährdung der Bevölkerung nicht vorliegt. Da das Retentionsfilterbecken direkt an die Wasserschutzzone 3 des Wasserwerks Bad Endorf anschließt, hat die Gemeinde Eggstätt die Trinkwasserversorger aus Bad Endorf, Breitbrunn und Eggstätt über die eingeleiteten Maßnahmen informiert.
Die gesamten Sanierungsarbeiten erfolgen in enger Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim sowie dem Landratsamt Rosenheim, Sachgebiet Wasserrecht und Wasserwirtschaft.
Derzeit finden laufend weitere Probenentnahmen statt. Je nach Ergebnislage werden die weiteren Schritte veranlasst und die betroffenen Trinkwasserversorger sowie die Öffentlichkeit informiert.
Unglaublich was es für Menschen gibt. Verbrechen an der Natur in diesem Ausmaß sind nicht zu tolerieren.
Da hat aber jemand am falschen Ende gespart. Ganz davon abgesehen wie unglaublich der Vorgang an sich ist. Die jetzt anfallenden Gesamtkosten dürften allerdings die einer regulären Entsorgung um einiges übersteigen. Gut so!
Und die Kosten wird wieder die Allgemeinheit tragen, da Vorsatz nicht Versicherbar ist….