Gesamte B304 am Freitag Kontrollstrecke: Präsidiumsübergreifende Geschwindigkeitskontrollen
In Bayern kamen im letzten Jahr 484 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Davon werden 147 Getötete (30,4 Prozent) von der Polizei auf die Unfallursache überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückgeführt. Aufgrund dieser Entwicklungen stehen die Landstraßen, auf denen sich seit Jahren die meisten der Verkehrsunfälle mit schwerverletzten Personen und tödlichem Ausgang ereigneten, nach wie vor im Fokus des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“. Die Erfahrungen regelmäßiger Schwerpunktaktionen (zum Beispiel Blitzmarathon) zeigen, dass sich durch wiederkehrende Geschwindigkeitsüberwachungsaktionen die gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten senken lassen.
Für mehr Sicherheit soll ein neuer gemeinsamer Strategieansatz der Polizeipräsidien München, Oberbayern-Nord und Oberbayern-Süd beitragen, der seit März für zunächst ein Jahr im Rahmen eines Pilotprojektes erprobt wird. Die drei Polizeipräsidien werden ihre Möglichkeiten zur Geschwindigkeitsüberwachung, also in erster Linie Blitzer-Anhänger, mobile Geschwindigkeitsmessgeräte und Handlaser-Messgeräte, mit einem bestimmten Grad der Abstimmung auf den Bundesstraßen B13 und B304 zum Einsatz bringen. Diese Abstimmung kann bedeuten, dass alle Präsidien zeitgleich oder zeitlich versetzt in ihrem Zuständigkeitsbereich messen. Auch stationäre Kontrollen mit Anhaltung gehören zum Kontrollplan.
Erstmals wird am Freitag, 28. Mai ,auf der B304 ganztägig durch die teilnehmenden Polizeipräsidien – ungeachtet von deren Zuständigkeitsgrenzen – am gleichen Tag die Geschwindigkeit gemessen. Für die Verkehrsteilnehmer heißt es dann ganz besonders „runter vom Gas“, denn Temposünder könnten auf derselben Strecke durchaus auch mehrmals „erwischt“ werden.
Die Wirksamkeit der verstärkten Kontrollmaßnahmen wird planmäßig erprobt und evaluiert. Dazu werden auch vor und nach dem Testzeitraum die Geschwindigkeitsniveaus unter die Lupe genommen und im Lichte des Verkehrsunfallgeschehens betrachtet.
Die B13 führt von Würzburg nach Lenggries und durchquert damit einen Großteil Bayerns von Unterfranken nach Oberbayern. Die deutliche kürze B304 führt vom Münchner Umland bis nach Freilassing und weiter nach Österreich. Die Strecken wurden ausgewählt, weil sie die Zuständigkeitsbereiche mehrerer Polizeipräsidien durchqueren und auf ihnen sogenannte Unfallhäufungsstellen festzustellen sind. Damit sind Örtlichkeiten gemeint, an denen sich über mehrere Jahre auffällig viele Verkehrsunfälle ereigneten. Hier werden zur Entschärfung der Situation verkehrsrechtliche oder bauliche Maßnahmen getroffen, was häufig in Form von Geschwindigkeitsbeschränkungen erfolgt.
Für Verkehrsteilnehmende hat es keine Bedeutung, zu welchem Polizeipräsidium die befahrene Straße gehört. In der Koordination der polizeilichen Arbeit spielen örtliche Zuständigkeiten jedoch eine Rolle. Ab März müssen sich Verkehrsteilnehmende darauf einstellen, bei beharrlicher Überschreitung der angeordneten Geschwindigkeit auf den beiden Strecken gleich mehrmals geblitzt oder gar angehalten zu werden. Wiederholte Verkehrsverstöße können zu erhöhten Bußgeldern führen oder die Sammlung von Punkten beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg erhöhen.
Selbstverständlich verfolgt die Polizei auch bei diesem Projekt den ganzheitlichen Ansatz der Kontrollen. Im Rahmen der Verkehrskontrollen werden nicht nur verkehrsrechtliche Belange überprüft, sondern auch die Kriminalitätsbekämpfung im Auge behalten.
Falls sich ergibt, dass dieser gemeinsame Strategieansatz die Verkehrssicherheit durch Senkung der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit wirklich verbessern konnte, kann er auf weitere geeignete Strecken übertragen werden.
Finde die Kontrollen super, ich fahre täglich auf der B304 zur Arbeit und halte mich an die 70er Zonen und 100 km/h außerorts. Leider habe ich sehr oft Drängler hinter mir, bei denen ich schon des öfteren beim Bremsen vor den 70er Zonen z.B. an der Kreuzung gedacht habe, jetzt kracht´s gleich… zusätzlich zu den Geschwindigkeitskontrollen würde ich mich auch über Abstandskontrollen sehr freuen und dann am besten mit saftigen Strafen.
Auch ich halte regelmässige Überprüfungen der gefahrenen Geschwindigkeit für sinnvoll. Meiner Meinung nach sollte noch ein weiterer Punkt überprüft werden: Mir fallen immer wieder Verkehrsteilnehmer auf, die munter während der Fahrt mit dem Handy am Ohr unterwegs sind. Leider konnte ich dabei auch Busfahrer beobachten, die Passagiere an Bord hatten. Das Einhalten der Geschwindigkeit ist dann unter Umständen das kleinere Übel.
Finde ich ebenfalls eine sehr gute und sinnvolle Aktion. Die tägliche Situation auf der B 304 ist mir persönlich bekannt und es ist wichtig, dass z.B. nicht immer nur auf die wenngleich unfallträchtige B 12 oder B 15 geschaut wird!
… und werden die LKW, die mit 95 kmh unterwegs sind, dann auch geblitzt?