Stadt Wasserburg kümmert sich verstärkt um das Radwegenetz - Gestern Bericht im Bauausschuss
Das ist die Karte des Grauens – zumindest für Fahrradfahrer. Der ADFC – der ADAC für Radler – präsentiert auf seiner Homepage einen Gefahrenatlas mit einer langen Mängelliste in Bezug auf die Radlwege in und rund um Wasserburg. Ob Engstellen, gefährlicher Fahrbahnzustand oder unübersichtliche Kreuzungen – die Zahl der Kritikpunkte der heimischen Zweiradfahrer ist schier endlos. Dennoch will die Stadt Wasserburg das Problem jetzt anpacken. Die Bauverwaltung ist dabei, Lösungen für Gefahren- und Konfliktpunkte zu erarbeiten. Einen ersten Zwischenstand präsentierte gestern Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann bei der Sitzung des Bauausschusses.
Auslöser für die Untersuchungen durch die Verwaltung und ein Planungsbüro war ein Antrag der Stadtratsfraktion der Grünen im vergangenen Juli, der zum Teil erhebliche Mängel und Lücken im Radwegenetz in der Stadt und drumherum aufzeigte. Ob die Engstelle an der Musikschule (Münchener Straße), die unklare Regelung für Radler und Fußgänger beim Zebrastreifen am Unterauer Haus (Rosenheimer Straße) oder der gesamte Bereich vom Brucktor bis zum Einkaufsmarkt Singer (Salzburger Straße) – die Stadtbaumeisterin zählte gestern jede Menge von Schwachstellen auf. Einer der schwierigsten Bereiche dabei: Die gesamte Salzburger Straße von der Altstadt in Richtung Eiselfing. Herrmann: „Dort soll eine Machbarkeitsstudie zeigen, was überhaupt an Verbesserungen für Radfahrer möglich ist.“
Die Ergebnisse der Studie werden erneut den Stadträten präsentiert, die dann über weitere Schritte diskutieren. Gleichzeitig soll der ADFC in das gesamte Verfahren eingebunden werden. „Sobald die Machbarkeitsstudie vorliegt, werden wir diese dem Bauausschuss vorstellen“, versprach Herrmann.
Übrigens: Auch die Stadt Wasserburg bietet ihren Bürgern auf ihrer Webseite die Möglichkeit, Mängel (unter anderem bezüglich der Radwege) zu melden: https://www.wasserburg.de/maengelmelder
Beispiele aus der Mängelliste: An der Musikschule verschwinden die Radfahrer in zwei schmalen Mauerdurchlässen.
Am Unterauer Haus endet der klar gekennzeichnet Radlweg der Rosenheimer Straße im Fußgänger-Zebrastreifen-Staatsstraßen-Nirwana.
Radfahrer haben in Wasserburg sowieso Narrenfreiheit, die fahren auf der Innbrücke (Gehsteig) einen in den A… und dann die Frage, magst ned auf d’Seitn geh?
Man müsste halt des mal deklarieren, dass des kein Radweg, sondern nur ein Gehweg ist!
Aber des ist ja dann nicht mehr radfreundlich für die Stadt Wasserburg .?
Jetzt könnte man natürlich erst einmal diskutieren, welche Verkehrsteilnehmer in Wasserburg wirklich Narrenfreiheit haben und diese auch weidlich ausnutzen – ein kritischer Blick vors Rathaus, in die sogenannte „verkehrsberuhigte Zone“, die Poser-Meilen Marienplatz und Ledererzeile usw. könnte hier Erkenntnisse bringen. Das tut aber hier ebenso wenig zur Sache wie der gesamte Kommentar vom Theo. Nein, das rücksichtslose Verhalten einiger Radfahrer auf der Brücke oder anderswo ist nicht zu tolerieren. Aber könnte man nicht auch die Frage stellen, warum hier so viele lieber widerrechtlich auf dem Gehweg fahren, anstatt auf der Staatsstraße? Macht das Fehlverhalten einiger Radler die Behebung der im Artikel genannten Mängelliste irgendwie überflüssig? Oder wird hier nicht einfach wieder versucht, mit dem leider üblichen Whataboutism einen wichtigen und guten Ansatz schon wieder frühzeitig kaputtzureden?
Es kann sich ja jeder selbst die Frage stellen: würde ich ein Kind guten Gewissens alleine und unbeaufsichtigt in der Stadt von einem x-beliebigen Punkt A nach B mit dem Rad losziehen lassen? Falls diese Frage mit Nein beantwortet wird, dann herrscht eben Handlungsbedarf.
Rücksichtslosigkeit ist kein Phänomen unter Radfahrern, sie findet sich überall.
Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer – alle sind Verkehrsteilnehmer und alle haben Bedürfnisse und Probleme in Bezug auf die Mobiliät. Alle Probleme werden sich in einer bestehenden Stadt, noch dazu einer sehr alten Stadt wie Wasserburg, nicht lösen lassen. Aber Verbesserungen sind nur zusammen zu bewältigen. Beispiel: Autofahrer beklagen sich scheinbar zu recht, wenn Radfahrer trotz vorhandenem Radweg auf der Straße fahren. Oftmals ist aber der schlechte Zustand des Radwegs der Grund, warum er nicht benützt wird. Ein klassischer Fall von gemeinsamem Interesse : Ausbau/Instandsetzung des Radwegs, damit Radfahrer diesen gerne und selbstverständlich nutzen. Ich bin sicher, dass alle Verkehrsteilnehmer im Miteinander bessere Lösungen finden, als in gegenseitigen Schuldzuweisungen.