Larven von Saugwürmern: Dem Gesundheitsamt wurde eine Dermatitis nach dem Baden gemeldet, heißt es heute Nachmittag aus dem Landratsamt
An Seen mit einer hohen Population an Wasservögeln kann es zu Zerkarien im Wasser kommen. Dem Rosenheimer Gesundheitsamt wurde jetzt eine sogenannte Zerkarien-Dermatitis nach dem Baden im Langbürgener See gemeldet, heißt es am heutigen Mittwochnachmittag aus der Behörde.
Um die Badegäste darüber zu informieren und zu sensibilisieren, wird die Gemeinde Breitbrunn im Auftrag des Gesundheitsamtes entsprechende Hinweisschilder am Ufer der Badestelle aufstellen.
Zerkarien sind Larven von Saugwürmern, die auch in Badeseen leben.
Betroffen sind meist Seen, an denen die Wasservögel-Population hoch ist. Höhere Wassertemperatur und lange Sonnenschein-Perioden können einen Einfluss auf die Anzahl der infizierten Wasserschnecken haben – mit der Folge, dass die Infektionsgefahr für die Badegäste steige, so das Landratsamt.
Badegäste sollten darum darauf achten, ob eine größere Population an Wasservögeln zu sehen sei. Dies könne das Risiko auf Zerkarien erhöhen.
Folgende Verhaltensweisen können das Risiko eines Zerkarienbefalls verringern:
– Füttern Sie keine Wasservögel an Badegewässern
– Längere Aufenthalte im Flachwasserbereich und an Wasserpflanzen angrenzenden Uferzonen vermeiden (gerade Kinder sind gefährdet)
– Baden in den frühen Morgenstunden vermeiden, da sich in dieser Zeitspanne die meisten freischwimmenden und infektiösen Zerkarien im Wasser aufhalten
– Bevorzugt in tieferen oder leicht strömenden Bereichen schwimmen
– Nach dem Schwimmen die Badesachen wechseln
– Körper mit einem Handtuch gut abreiben (Zerkarien trocknen schnell aus)
– Quallenschutzlotion verwenden
Die Saugwürmer sind Wasservögel-Parasiten, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Mit dem Kot der Wasservögel gelangen die Eier der Saugwürmer ins Badewasser und befallen dort Wasserschnecken.
In den Wasserschnecken entwickeln sich die Larven der Saugwürmer (Zerkarien) und werden bei höheren Wassertemperaturen freigesetzt. Sie bewegen sich in Richtung Licht auf der Suche nach ihrem eigentlichen Wirt, den Wasservögeln. Dabei können sie aber auch die badenden Menschen befallen und die sogenannte Badedermatitis (Zerkariendermatitis) auslösen.
Erstinfektionen verlaufen in der Regel ohne klinische Symptome. Es kann gelegentlich nach dem erstmaligen Kontakt ein leichtes Hautjucken auftreten, das von kleinen roten Flecken begleitet ist.
Wird der gleiche Mensch zu einem späteren Zeitpunkt nochmals befallen, kann dies durch eine Sensibilisierung zu der für das Bild der Badedermatitis typischen allergischen Reaktion, einem juckenden Hautausschlag, führen.
Foto: Ministerium
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