Mehrheitliche Begründung im Kreistag: Der Landkreis agiere selbst nicht als Energieversorger - „Bereits vielfältige Maßnahmen im Gange"
Ein Resolutionsantrag zur aktiven Energiewende im Landkreis wurde vom Kreistag jetzt mehrheitlich abgelehnt. Ziel des Antrags der Kreistagsfraktion der Grünen war es, den Landkreis bis zum Jahr 2032 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Begründet wurde die Ablehnung, dass der Landkreis selbst nicht als Energieversorger agiere.
Gleichwohl unterstütze der Landkreis die Energiewende im Rahmen seiner Möglichkeiten bereits seit vielen Jahren, hieß es. Zahlreiche Projekte, um die Potenziale der erneuerbaren Energien im Landkreis zu stärken, seien ja bereits etabliert …
Die Energieerzeugung und –versorgung, ob elektrisch oder thermisch, ist ein Wirtschaftsprozess. Dieser findet über die regionalen Grenzen hinweg statt und liegt nicht im Einflussbereich des Landkreises.
„Als Verwaltung haben wir keine Regelungsmöglichkeiten“, sagte Landrat Otto Lederer.
Darüber hinaus werde die konkret definierte Zielvorgabe, den Landkreis Rosenheim bis zum Jahr 2032 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, als nicht umsetzbar angesehen, hieß es im Kreistag. „Bei dem Ziel, dem Gelingen der Energiewende, sind wir uns alle einig. Um den bestmöglichen Weg dorthin, werden wir weiterhin diskutieren“, meinte der Landrat.
Martina Thalmayr von der antragstellenden Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, hatte zuvor die Bedeutsamkeit eines klaren Bekenntnisses für die Energiewende betont: „Wir haben einfach keine Zeit mehr und eine Vorbildfunktion für alle Bürgerinnen und Bürger“.
Der Landkreis Rosenheim unterstütze aber bereits die Energiewende im Rahmen seiner Möglichkeiten seit vielen Jahren, hieß es im Gremium mehrheitlich weiter. Beispiele dafür seien die Begleitung einer Wasserstoff-Initiative als Antriebsalternative für Fahrzeuge oder die Mitveranstaltung des „Rosenheimer Klimafrühlings“.
Mit der Initiative „Energiezukunft Rosenheim“ sei bereits vor zehn Jahren ein Netzwerk aus regionalen Akteurinnen und Akteuren gegründet worden. Ziel der Initiative ist die nachhaltige Nutzung von Energie im Landkreis und in der Stadt Rosenheim.
Zahlreiche Projekte, um die Potenziale der erneuerbaren Energien im Landkreis zu stärken, seien zudem etabliert.
Dazu gehören beispielsweise die Förderung des Anbaus der Durchwachsenen Silphie als Energieplanze und Maisalternative, die Belegung von Dachflächen kreiseigener Liegenschaften mit Photovoltaik-Anlagen, die teilweise Umstellung des Fuhrparks des Landratsamtes auf Elektroautos oder den Online-Service „Soldardachkataster“ zur Potenzialermittlung von Aufdach-PV-Anlagen.
Sehr nachgefragt sei auch das Angebot der Energieberatung durch unabhängige Energieberaterinnen und –berater, das über die Wirtschaftsförderstelle des Landratsamtes organisiert werde. Um die vielfältigen Aktivitäten in der Energie- und Klimaschutzpolitik zu koordinieren, werde nun zudem künftig ein neues Steuerungs- und Qualitätsmanagement eingeführt – der European Energy Award (wie berichtet).
Durch den European Energy Award sollen die Handlungsfelder und Umsetzungsmöglichkeiten genauer definiert werden. Als erster Schritt ist die Erstellung einer CO2-Bilanz für den Landkreis Rosenheim geplant. Der Bericht soll Angaben zu den relevanten Emissionen der Landkreisverwaltung enthalten.
Mit all diesen vielfältigen Maßnahmen komme der Landkreis seiner Vorbildfunktion im Hinblick auf die Klimaneutralität nach, war sich der Mehrheit im Kreistag einig.
Schade, dass es im Rosenheimer Kreistag für dieses wichtige Thema – ganz egal wie man politisch eingestellt ist – keine Mehrheit gibt!
(…) Das prinzip ist ja ned schlecht, dafür deren umsetzung in dieser zeit einfach (…) nur mit hohen kosten für den eh schon ausgebeuteten bürger möglich.
Beziehen denn alle kreiseigenen öffentlichen Gebäude (Verwaltungen, Schulen, etc.) schon Ökostrom? Das wäre doch zumindest ein (kleiner) Schritt in Richtung Klimaneutralität mit überschaubaren Kosten/Aufwand!
Die Frage was es kostet ist die Falsche. Die Frage, die man sich stellen muss, lautet: Was kostet es wenn wir jetzt nichts tun. Das wird langfristig wesentlich mehr Kosten verursachen die die „ausgebeuteten“ Bürger zahlen müssen. Über den besten Weg in die Klimaneutralität zu diskutieren ist natürlich wesentlich bequemer als Lösungen umzusetzen. Vielleicht sollte man mal über eine Nutzung der heißen Luft nachgedacht werden, die von Seiten der Union produziert wird. Wenn wir da nicht langsam in die Puschen kommen, dann können unsere Kinder und Enkel später mal Kakteen oder andere Wüstenblumen auf unsere Gräber pflanzen.
Wieviel ein Landkreis zu Energiewende und Klimaschutz beitragen kann, wenn nur der Wille dazu ist, zeigt ein Blick nach Ebersberg. Der Landkreis Ebersberg wird bis 2030 klimaneutral sein, betreibt eine Energieagentur und hat zusammen mit seinen Kommunen einen regionalen Stromversorger gegründet. Das EBERwerk erzeugt und vertreibt ausschließlich grünen Strom.
Der Landkreis Rosenheim investiert leider weiter in eine ganz andere Richtung. Bewusster Verzicht auf PV-Nutzung auf dem Klinikneubau in Gabersee und den Schulneubauten in Wasserburg, Strom aus Erdgas in der Realschule. usw. Sehr speziell ist auch die individuelle Einstellung einzelner Kreisräte zum Klimaschutz. Ein Wasserburger Kreisrat hält Klimaschutz grundsätzlich nicht für eine Aufgabe seiner Partei. Er gehört zur grünen Kreistagsfraktion.
@Karl Ranseier
Ja wir könnten das Geld verheizen!
(Brenna tuats guat)
Klimaneutralität?
Jetzt würde mich einmal interessieren wie Sie sich die Umsetzung vorstellen!
Wasserstoff können wir schon einmal weg legen!
Wasserstoff braucht Wasser, sehr viel Wasser! Kakteen etc…
Unser Grundwasser wird nicht mehr!
Photovoltaik, nur tagsüber?
(Akkus – Klimaneutral? bzw. Gefahren!)
Windkraft??
Wasserkraft? INN?
Keine Fossileenergie!
Jetzt soll ja der Filzen Express elektrifiziert werden!
Woher kommt der Strom!
Aktuell würde Ich sagen, ohne zusätzlichen Atomstrom geht es nicht!
Es ist Blauäugig, wenn wir uns Elektrisch-Abrüsten und dann Atomstrom aus dem Ausland zukaufen müssen.