Soziales Projekt „Cloud 21" in Wasserburg gestartet - Innkaufhaus als erster regionaler Partner
Es war Oktober 2020, als der Grundstein für die spätere Entstehung des Hilfsprojektes „Cloud21″ gelegt wurde. Der Wasserburger Luis Prantl (Zweiter von links) war auf der Suche nach einer Stelle als Werkstudent, um neben seinem Studium ein wenig Geld zu verdienen.
Durch seinen Vater (Heilpädagoge in Attel) hatte er von klein auf Kontakt zu Menschen mit Beeinträchtigung und auch sein erstes Schulpraktikum in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung absolviert.
Für Luis war schnell klar: Auch er wollte im sozialen Bereich Fuß fassen.
Glücklicherweise ergab sich schon nach kurzer Zeit für ihn die Möglichkeit, ein kleines, achtjähriges Mädchen mit Trisomie 21 (Downsyndrom) als Schulbegleiter zu betreuen.
Luis: „Wir gingen zusammen in die zweite Klasse einer Grundschule und hatten großen Spaß beim gemeinsamen Lernen mit den Klassenkameraden. Aufgrund der Corona Pandemie wurden wir allerdings gezwungen im „Home Office“ zu arbeiten und konnten so mit unseren Mitschülern vorerst leider nur über das Internet kommunizieren. Natürlich vermissten wir den normalen Alltag sehr, versuchten allerdings bis heute unseren Schulalltag so realitätsnah wie möglich nachzustellen. So arbeiteten wir täglich unseren Tagesplan ab, machten gemeinsam Brotzeit, oder spielten Spiele.“
Er habe von Tag zu Tag gemerkt, wie wichtig das Thema „Inklusion“ ist „und dass dies beim Großteil der Menschheit leider nicht wirklich präsent ist. Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Die Frage, die ich mir stellte war: Was kann ich tun, um ein Zeichen nach außen zu setzen und die Thematik Inklusion in die Öffentlichkeit zu bringen? Was muss passieren, dass Menschen mit Beeinträchtigung gleichberechtigt werden, dass sie – aufgrund ihrer Besonderheit – nicht in eine Schublade gesteckt werden und diese nur schwer bis gar nicht verlassen können?“
Es entstand die Idee zu „Cloud21″ – einer eigenen Modemarke, mit der man Inklusions-Projekte direkt unterstützen kann.
Und Mitstreiter waren auch schnell gefunden. Luis: „Die Frage, die ich mir gleich zu Beginn stellte, war: Wie lässt sich der Gedanke in die Realität umsetzen?“
Über das Internet wurde Luis auf die sogenannte „Print on demand“-Methode aufmerksam. „Sofort startete ich eigene Designs zu entwerfen und bestellte mir davon Muster. Gleichzeitig probierte ich über die sozialen Medien einige Werbemöglichkeiten aus und landete einen Jackpot:
Ich hatte eine Nachricht von Tobias in meinem Postfach. Tobias ist Geschäftsführer seiner eigenen Werbefirma, hat selbst ein Kind mit Trisomie 21 im erweiterten Familienkreis und war von meiner Idee ebenso begeistert wie ich. Er wollte mich unterstützen und bat mir an die Produktion, die Lagerung und die Versandabwicklung zu übernehmen. Schnell war klar, wir passen super zusammen“
Man kam auf zwei gemeinsame Visionen:
„Wir möchten mit unserer Marke ein Zeichen für Inklusion setzen und uns für die Gleichberechtigung von Menschen mit Beeinträchtigung stark machen. Und wir möchten für jeden verkauften cloud21-Artikel pauschal fünf Euro an Menschen mit Förderbedarf spenden und eigene inklusive Projekte verwirklichen.“
Mittlerweile ist das Team bereits gewachsen und man konnte Experten in allen möglichen Bereichen gewinnen.
Und auch jede Menge Partner an Land ziehen, wie zum Beispiel Sibylle Schuhmacher vom Innkaufhaus (Foto oben – rechts). „Mein Mann und ich konnten uns mit dem Thema Inklusion sehr schnell identifizieren – auch weil wir selbst durch unsere unsere Tochter betroffen sind“, sagt Sibylle Schuhmacher vom Innkaufhaus.
Ihre Tochter Pippa, heute vier Jahre alt, kam fast taub auf die Welt, hat Cochlea-Implantate am Ohr. Es stellte sich heraus, dass Pippa unter einem Gendefekt, dem sogenannten Usher-Syndrom, leidet.
Schuhmacher weiter: „Mir ist es einfach wichtig, dass die Gesellschaft über kurz oder lang akzeptiert, dass es Menschen mit Beeinträchtigung gibt. Sie müssen nicht bemitleidet werden. Du fällst einfach auf, wenn du anders bist. Sich da ständig erklären und rechtfertigen zu müssen ist anstrengend“, unterstreicht Sibylle. Sie hofft auf ein Umdenken – „auch wenn es noch ein langer Weg ist“.
Als Luis Prantl auf die Betreiberin des Innkaufhauses zukam und sein Projekt „Cloud 21“ vorstellte, war es für sie keine Frage, das junge Team zu unterstützen.
Gestern startete der Verkauf der blauen Hoodies – exklusiv im Innkaufhaus als erster regionaler Partner.
Die Schuhmachers verdienen daran nichts, der Erlös fließt an gemeinnützige Vereine oder Institutionen, die sich für Kinder mit Behinderung einsetzen:
„Ich freue mich sehr, dass wir die Ersten sein dürfen, die „Cloud 21″-Ware vertreiben dürfen und ein Puzzleteil in diesem tollen Projekt darstellen.“
Tolle Idee! Vielen Dank für so viel Engagement!
Super Idee, so etwas ist super,
viel Erfolg für ,,Cloud21″
Würde mal behaupten, nette Geschäftsidee!
Der Hoodie kostet 50 €!!
Und davon gehen nur 5 € an Menschen mit Förderbedarf.
Das ist in meinen Augen viel zu wenig!!
Gibt es eine Möglichkeit, Geld direkt an diese Organisation zu überweisen? Dann würde auch jeder Euro dort ankommen, wo er benötigt wird.