660 Ausbildungsstellen noch unbesetzt - Zahl der Langzeit-Arbeitslosen deutlich angestiegen im ganzen Agentur-Bezirk
Noch immer sind im Landkreis knapp 40.000 Beschäftigte in Kurzarbeit! Die Arbeitslosenquote liegt für den Juni bei 2,5 Prozent (Juni 2020: 3,3 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 3.573. Hiervon sind 2.187 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 237 weniger als im Vormonat.
Erstmals listet die Agentur für Arbeit für den Landkreis zudem das auf:
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 660; Bewerber*innen auf Stellensuche: 416
Die Berufe unbesetzter Ausbildungsstellen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (65); Verkäufer/in (44); Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (31).
Die Berufswünsche der Bewerber*innen: Verkäufer*in (30); Kaufmann/-frau Einzelhandel (23); Kaufmann/-frau Büromanagement (22).
Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.386 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 15 mehr als im Mai. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.401 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.736 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
„Die wirtschaftliche und die gesellschaftliche Lage haben sich in den vergangenen Wochen weiter verbessert. Die Menschen sind wieder mehr unterwegs und die Geschäfte und die Gastronomie haben wieder geöffnet.
Es freut mich sehr, dass diese Entwicklungen auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
„Die Betriebe haben wieder verstärkten Personalbedarf und meldeten im Juni mehr zu besetzende Stellen (1.130) als vor einem und vor zwei Jahren, also der Zeit vor Corona“, erklärt er.
„Schön ist, dass sich dies auch entsprechend positiv für die Bewerber*innen auswirkt: 2.550 Menschen haben sich im Juni aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. Das waren mehr als in den vergangenen beiden Jahren in diesem Zeitraum. Zudem haben sich mit 1.940 weniger Menschen neu oder erneut gemeldet als vor ein und vor zwei Jahren. Die Arbeitslosenzahl ist um 620 Personen auf 8.600 zurückgegangen und liegt damit um gut 2.000 (-19,4 Prozent) unter dem Wert des Vorjahres.
Die Arbeitslosenquote ist im Juni um 0,2 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent zurückgegangen. Sie liegt damit erstmals seit die Corona-Pandemie Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat (April 2020: 3,2 Prozent) wieder unter der wichtigen 3,0-Prozent-Marke, ab der man landläufig von „Vollbeschäftigung“ spricht. Bewerberinnen und Bewerber werden dementsprechend in einigen Bereichen schon wieder knapp.
Und es freut mich, dass diese „Vollbeschäftigung“ für alle Landkreise (Rosenheim 2,5 Prozent; Miesbach 2,6 Prozent; Bad Tölz-Wolfratshausen 2,7 Prozent) in unserem Agenturbezirk gilt. In der Stadt Rosenheim ist die Arbeitslosenquote (4,6 Prozent) aufgrund der städtischen Prägung traditionell höher, jedoch liegt sie auch hier deutlich (-1,1 Prozent) unter dem Wert von vor einem Jahr.“
Schankweiler betrachtet als wichtiges Kriterium für die Situation auf dem Arbeitsmarkt das Stellenangebot und sagt:
„Am deutlichsten war der Anstieg an offenen Arbeitsplätzen im Juni in den Berufshauptgruppen Hotellerie/Tourismus (+81), Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (u.a. Bäcker*in; Metzger*in) (+68) und Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau (u.a. Industrie- und Zerspanungsmechaniker*in) (+33). Die meisten Stellen gibt es in den Medizinischen Gesundheitsberufen (490), im Verkauf (380) und in Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen (300)“, erklärt er.
Der Agenturleiter fügt jedoch einschränkend hinzu: „Bei all diesen positiven Signalen, die der Arbeitsmarkt sendet, dürfen wir aber nicht vergessen, dass die Arbeitslosenzahl noch um 2.000 über dem Wert von Juni 2019 liegt. Und es profitieren leider nicht alle Personengruppen von der aktuellen Entwicklung.
So ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen, damit sind Frauen und Männer gemeint, die schon länger als zwölf Monate arbeitslos gemeldet sind, im vergangenen Jahr deutlich um 770 auf 2.370 angestiegen.“
Die Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur sieht in der aktuellen Situation für Bewerber*innen und Unternehmer*innen gleichermaßen gute Möglichkeiten:
Der Geschäftsführer des operativen Bereichs der Arbeitslosenversicherung, Michael Vontra, appelliert an beide Seiten: „Eins ist klar: Personal wird in einigen Bereichen schon wieder knapp. Nutzen Sie diesen Aufschwung und sprechen Sie mit Ihrem*r Ansprechpartner*in bei der Arbeitsvermittlung, bzw. beim Arbeitgeberservice, über die vielseitigen Unterstützungsmöglichkeiten, die wir anbieten. Diese reichen von der Anbahnung über die Kontaktaufnahme und das persönliche Kennenlernen von Bewerber*in und Arbeitgeber*in bis hin zur Unterstützung bei Fragen rund um die Arbeit.
Wir bieten vielseitige finanzielle Unterstützungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten an. Dies ist vom Bewerbungsprozess über das Kennenlernen – auch in Form von sogenannter Probearbeit – bis zu finanziellen Förder- und Weiterbildungsmöglichkeiten von der Arbeitsaufnahme bis zum Berufsabschluss möglich“, sagt Vontra.
Abschließend betrachten beide Geschäftsführer die Personengruppe der unter 25-Jährigen. Hier herrscht um diese Jahreszeit naturgemäß viel Bewegung. „Junge Frauen und Männer haben ihre Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen und suchen jetzt nach ihrer ersten Anstellung.
Wir beobachten, dass die frisch ausgelernten Fachkräfte sich intensiv bewerben und freuen uns, dass viele von ihnen bereits eine Arbeit gefunden haben“, sagt Michael Vontra. Die Arbeitslosenzahl ist bei den unter 25-Jährigen im Juni um 100 auf 670 zurückgegangen.
Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt fügt Michael Schankweiler hierzu:
„Die Unternehmen melden uns nach wie vor viele Angebote. Aktuell stehen 1.620 offene Ausbildungsplatzangebote 850 Bewerbern und Bewerberinnen gegenüber, die noch eine Lehrstelle suchen. Rein rechnerisch sind somit 1,9 Lehrstellen je Bewerber*in gemeldet.
Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, sind auch in diesem Jahr gut und in fast allen Berufen sind noch Ausbildungsstellen gemeldet“, sagt Schankweiler.
Und weiter, direkt an die Jugendlichen gewandt: „Unter www.arbeitsagentur.de finden Sie in der Jobbörse viele Ausbildungsplatzangebote. Und melden Sie sich auch bei unseren Berufsberatern*innen.
Diese unterstützen Sie bei der Stellensuche und geben wertvolle Tipps zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Sie erreichen die Kollegen*innen direkt unter der Rufnummer 08031 202-222. Alternativ können Sie eine Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de schicken und den Termin für eine Videoberatung vereinbaren. Ich drücke Ihnen die Daumen, damit es mit einer Lehrstelle mit Starttermin im Herbst klappt!“
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
- Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent (Vormonat: 4,8; Juni 2020 5,7 Prozent). Derzeit sind 674 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 94 auf 782. Für 892 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, neun mehr als im Mai, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.158 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.683 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 24. Juni lagen 1.401 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit für 13.678 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte vor.
Zum Ausbildungsmarkt (Stichtag 14. Juni 2021):
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 235; Bewerber*innen auf Stellensuche: 184
Top 3 Berufe unbesetzte Ausbildungsstellen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (38); Verkäufer/in (18); Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (17).
Top 3 Berufe Bewerber*innen: Verkäufer*in (32); Kaufmann/-frau Büromanagement (19); Kfz-Mechatroniker*in – Pkw-Technik (16).
- Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Juni eine Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent auf (Vormonat: 2,8; Juni 2020: 3,0 Prozent). Das entspricht 903 beschäftigungslosen Bürgern*innen. Davon sind 1.230 Männer und Frauen, 130 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 673 Betroffene, 23 mehr als im Mai, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.105 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.631 sogenannten Bedarfs-gemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 24. Juni lagen 2.068 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit für 17.279 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte vor.
Zum Ausbildungsmarkt (Stichtag 14. Juni 2021):
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 349; Bewerber*innen auf Stellensuche: 140
Top 3 Berufe unbesetzte Ausbildungsstellen: Kaufmann/-frau Einzelhandel (55); Verkäufer/in (26); Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (18).
Top 3 Berufe Bewerber*innen: Medizinische*r Fachangestellte*r (14); Kaufmann/-frau Einzelhandel (9); Kfz-Mechatroniker*in – Pkw-Technik (8).
- Im Landkreis Miesbach sind derzeit 452 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,6 Prozent (Vormonat: 3,0; Juni 2020: 3,1 Prozent) entspricht. Davon sind 985 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 187 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 467 Arbeitslose gemeldet, 15 weniger als im Mai. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.138 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 897 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 24. Juni lagen 2.198 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit für 20.065 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte vor.
Zum Ausbildungsmarkt (Stichtag 14. Juni 2021):
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 378; Bewerber*innen auf Stellensuche: 112
Top 3 Berufe unbesetzte Ausbildungsstellen: Koch/Köchin (44); Kaufmann/-frau Einzelhandel (43); Hotelfachmann/-frau (42).
Top 3 Berufe Bewerber*innen: Tischler*in (8); Kaufmann/-frau Einzelhandel (8); Medizinische*r Fachangestellte*r (7).
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