IG BAU fordert Reform: „450-Euro-Stellen nicht krisenfest"
Wenn der Minijob zur Falle wird: Im Landkreis Rosenheim sind im vergangenen Jahr rund 1.900 geringfügig entlohnte Arbeitsverhältnisse weggefallen. Innerhalb von zwölf Monaten sank ihre Zahl um sieben Prozent auf zuletzt 25.000, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU beruft sich hierbei auf neue Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Der Rückgang zeigt, dass Minijobs alles andere als krisenfest sind. In unsicheren Zeiten kürzen Firmen zuerst bei den 450-Euro-Kräften, die allerdings weder Anspruch auf das Kurzarbeiter- noch auf das Arbeitslosengeld haben“, kritisiert Michael Müller. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberbayern fordert, Lehren aus der Pandemie zu ziehen und Betroffene besser zu schützen. Minijobs müssten ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig werden.
In der Gebäudereinigung seien prekäre Arbeitsverhältnisse besonders stark verbreitet und würden insbesondere für Frauen zum Karriere- und Armutsrisiko. Laut Arbeitsagentur zählten die Reinigungsfirmen im Kreis Rosenheim Ende vergangenen Jahres rund 190 Beschäftigte, die einen Minijob als alleiniges Einkommen haben. Das sind 27 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Branche. Die IG BAU rät Beschäftigten, die während der Pandemie ihren Minijob verloren haben oder um dessen Verlust fürchten, Hilfe bei der Gewerkschaft zu suchen.
„Die Politik setzt mit den abgabenfreien Minijobs schon seit Jahren falsche Anreize. Die Corona-Krise hat klargemacht, dass diese Stellen eine arbeitsmarktpolitische Sackgasse sind. Es ist höchste Zeit, die Sozialversicherungsfreiheit für 450-Euro-Jobs abzuschaffen“, so Müller. Nur wenn für die Beschäftigten künftig Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung gezahlt würden, könnten sie wirksam geschützt werden.
Es sei zu begrüßen, dass sich auch SPD, Grüne und Linke für eine grundlegende Reform der Minijobs einsetzten. Die nächste Bundesregierung müsse das Thema dringend anpacken. Die von der Union geforderte Anhebung der Verdienstgrenze auf 550 Euro sei hingegen der falsche Weg und würde die prekäre Beschäftigung ausbauen, statt sie einzudämmen, warnt die IG BAU.
Das ist erst der anfang. Die grosse arbeitslosenwelle kommt noch und wenn eine impfpflicht im gesundheitswesen eingeführt wird noch mehr und für dss geld was aktuell gezahlt wird, findet man auch keine neuen
Das mit der Impfpflicht müssen Sie mal erklären ;)
Eure Angst vor Ausgrenzung ist schon ein Wahn oder?
Also jetzt mal mit den Füßen auf dem Boden bleiben.
Es gibt einen Grund, warum diese Minijobs begehrt sind. Eben WEIL keine Sozialabgaben gezahlt werden. Genau das macht es ja für viele so interessant.
Da jetzt zu jammern, dass es keine Absicherung gibt, ist ja wohl der pure Hohn! Genau das war ja der Deal.
Aber anstatt zu sagen: Leute, so ist das halt, das ist der Preis der Freiheit, wird jetzt wieder einen auf ‚wir müssen alle vor sich selbst retten‘ gemacht.
Gefällt mir nicht…
Warum gibt es trotzdem soviel freie Stellen im Landkreis?
Wo man hinsieht und hinhört sind freie Arbeitsplätze. Wo sind all die Menschen?