Neuer Termin: Am Freitag ist nun das große Alpen-Film-Festival am Stoa - Über den Zusammenhalt in den Bergen und im Leben
Anspruchsvolle Outdoor-Filme: Die gibt’s am morgigen Freitagabend am Stoa bei Edling. Das Alpen-Film-Festival setzt auf die Kraft des Alpinismus sowie auf Kreativität und Filmkunst. Im Fokus stehen fünf Kurzfilme, die den Alpinismus als Lebenseinstellung in den Vordergrund stellen.
Anstelle von Action-Filmen im Gebirge, Ski-Pornos und heroischen Posen zeigt dieses Festival Filmkunst, Selbstironie und Aktionen, die Sinn ergeben. Spitzen-Alpinisten zeigen ihre verletzlichen Seiten, große Filmemacher ihre Leidenschaft für die Stille der Arktis.
Das Gesamtprogramm ist ein Kaleidoskop des Kulturgutes Alpinismus (Unesco Weltkulturerbe). Die fünf Kurzfilme werden live präsentiert.
Die Moderation des Abends hat Tom Dauer.
Das Programm:
„Lifelines: The Story of two friends” von Frank Kretschmann, Erlangen / mit Stefan Siegrist und Roger Schäli
„Die Geschichte einer Freundschaft zwischen großen Egos und steilen Wänden.“
Der Film erzählt die Geschichte zweier Ausnahme-Alpinisten, die eine gemeinsame Vergangenheit verbindet: Roger Schäli und Stephan Siegrist lebten in einer Wohngemeinschaft in Interlaken, als sie ihre ersten großen Abenteuer planten. Ihre WG war Basislager und Startrampe für zwei große Profikarrieren. Beide wurden erfolgreiche Alpinisten, ihre Wege jedoch trennten sich. Die Folge: die beiden Freunde entfremdeten sich voneinander. Roger driftet bis heute zwischen Patagonien und Griechenland und genießt das Leben als endlosen Road-Trip. Stefan lebt als eidgenössische Alpin-Ikone ein geregeltes Leben mit Haus und Familie. Das Klettern und die Berge verbindet die beiden Schweizer jedoch bis heute.
Der Film dokumentiert nicht nur eine schwierige Erstbegehung im Berner Oberland, sondern auch die Wiedergeburt einer verloren geglaubten Freundschaft.
Building Bridges & Making Of Building Bridges von One Inch Dreams, Rosenheim / mit Niklas Winter
„Das Making Of eines Films zu zeigen, ist ein Novum in der Abenteuer-Film-Szene.“
„Building Bridges“ ist eine Analogie auf das komplizierte deutsch-amerikanische Verhältnis. Hoch über dem Monument Valley, im Heiligen Land der Navajo Indianer, umkreisen sich zwei Heißluftballons. Es scheint, als würden sie miteinander tanzen, verbunden durch ein schmales Band: eine Highline, auf der Niklas Winter balanciert. Über den eindrucksvollen Film hinaus zeigt das Alpen Film Festival auch das Making Of von „Building Bridges“. Die Produktion war eine emotionale Achterbahnfahrt, die nur durch das Gefühl von Zusammenhalt und dank einer gemeinsamen Vision zu einem Kinoerlebnis wurde.
Ski Vacation von Whiteroom Productions, Innsbruck / mit Raphael Webhofer
„Es wird Zeit, die Ski-Szene aufs Korn zu nehmen!“
Ein brasilianisches Pärchen verschlägt es auf ihrem Ski-Roadtrip nach Obergurgl. Dort wird ihnen mit großer Skepsis, aber auch herben Charme begegnet. Zwischen der Brasilianerin und ihrem Skilehrer entwickelt sich eine gewisse Nahbeziehung. Für ihren etwas tollpatschigen Freund gestaltet sich die Lage hingegen deutlich schwieriger. Die Platzhirsche der örtlichen Ski-Szene lassen ihn ordentlich auflaufen und treiben ihre Späße mit ihm. Freilich hat keiner damit gerechnet, welch’ großartiger Skifahrer der Brasilianer ist, und so nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung. „Das Skibusiness ist viel zu ernst geworden. Mit unserem neuesten Film wollten wir zeigen, dass es auch anders geht“, sagt Regisseur Johannes Hoffmann.
„In Between“ von Rolf Steinmann, Fischbachau / mit Moschusochsen
„Acht Minuten Ruhe und Kraft.“
Jede einzelne Einstellung ist ein Gemälde. Jede Szene dieses Kurzfilms macht deutlich, mit wie viel Können und Respekt sich Regisseur Rolf Steinmann seinen Protagonisten nähert: Moschusochsen. Bei Temperaturen von minus 40 Grad Celsius filmte Steinmann die Tiere in ihrer gnadenlos rauen, unendlich weiten Welt der Arktis. Den genauen Drehort will der Filmemacher nicht verraten, um die urzeitlichen Tiere zu schützen. Steinmann ist in Oberbayern zu Hause, aber weltweit tätig. Für seinen Film, den er selbst finanziert hat, erhielt er den Oscar unter den „Wildlife“-Filmen.
„Herrmann Huber“ von Tom Dauer / mit Herrmann Huber
„Hermann Huber ist eine lebende Legende.“
90 Jahre pralles, manchmal hartes, oft abenteuerliches, aber immer erfülltes Leben: Mit einem filmischen Porträt verneigt sich Autor und Filmemacher Tom Dauer vor einem Mann, der sein Leben den Bergen gewidmet und dabei nie vergessen hat, dass das Bergleben Teil eines Ganzen ist; vollständig erst, wenn Familie, Freundschaft, Beruf, Weltoffenheit und Menschenliebe ihren Platz darin finden.
Hermann Huber beginnt als 15-Jähriger in der Salewa Lederwarenfabrik GmbH zu arbeiten. Er baut die Sparte Bergsport kontinuierlich aus. 1972 wird er Geschäftsführer und als Mr. Salewa international bekannt.
Neben seinen beruflichen Erfolgen reiht Hermann klettersportliche Erfolge weltweit aneinander. Das besondere aber ist: Auch im hohen Alter hat sich Hermann Huber seine Begeisterung, seine Neugier und seinen Tatendrang bewahrt.
„Wir sind sehr stolz, das Alpen-Film-Festival bei uns begrüßen zu dürfen. Die neue Film-Tour hat cineastisch eine völlig neue Qualität. Auf der großen Leinwand kommen die Filme unglaublich gut“, sagt Rainer Gottwald vom Freiluftkino am Stoa.
So geht Kino aktuell:
- Die Filme beginnen – bei jedem Wetter – zwischen 21 und 21.30 Uhr
- Einlass: 20 Uhr
- Am Sonntag Biergartenbetrieb ab 16 Uhr
Es gibt Snacks, Suppen und kleine Speisen – am Sonntag wird bei schönem Wetter gegrillt.
Fürs Trinken gesorgt: Das Mitbringen von eigenen Getränken ist nicht erlaubt.
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